Feministische Perspektiven gehören heute zu den zentralen Blickwinkeln der Friedens- und Konfliktforschung. Als interdisziplinäres Forschungsfeld führt die Friedens- und Konfliktforschung feministische Ansätze u.a. der Politikwissenschaft, Pädagogik, Soziologie, Anthropologie, Sprachwissenschaft und Philosophie zusammen. Diese eint das Ziel, die Rolle von Geschlechtlichkeit im Kontext von Gewalt und Konflikt besser zu verstehen. Themen wie Gendergerechtigkeit, weibliche Perspektiven in und auf internationale Politik, der Einfluss von Konstruktionen von Männlichkeit und Weiblichkeit auf Konflikt- und Friedensdynamiken sowie geschlechtsspezifische Gewalt sind praktisch wie theoretisch von enormer Relevanz. Dies ist insbesondere im Hinblick auf wachsende antifeministische Strömungen der Fall. Auch die normative Agenda, Geschlechtergerechtigkeit zu stärken und Frauen in politischen wie gesellschaftlichen Prozessen zu stützen, hat insbesondere im historischen friedenspolitischen Kontext der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung sowie im normativen Flügel der Disziplin ihren Platz.

Wir laden sowohl erfahrene Forscher*innen als auch Nachwuchswissenschaftler*innen und Absolvent*innen ein, ihre Beiträge zu Themen aus dem breiten Spektrum der feministischen und gendersensitiven Friedens- und Konfliktforschung einzureichen. Wir freuen uns sowohl über Beiträge, die klassischen feministischen Fragestellungen nachgehen als auch über Beiträge, die neue und bislang unzureichend erforschte Problematiken aufgreifen. Die angenommenen Beiträge werden am 7.-8. Februar 2019 im Rahmen der Tagung „Feministische Perspektiven der Friedens- und Konfliktforschung“ an der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz, vorgestellt. Die Tagung wird vom Netzwerk Friedensforscherinnen, den Frauenbeauftragten der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung (AFK), der Friedensakademie Rheinland-Pfalz und der Graduiertenschule Genderforschung der Universität Koblenz-Landau veranstaltet.

Die Tagung ist als Work-in-Progress-Workshop angelegt. Dieses Format legt den Fokus primär auf den wissenschaftlichen Entstehungsprozess. Studierende und Forscher*innen sind dazu eingeladen, Panel, Paper und Qualifikationsarbeiten in unterschiedlichen Stadien einzureichen. In parallelen Panels und Breakout-Sessions in verschiedenen Formaten, die dem Entwicklungsstand der einzelnen Projekte gerecht werden, sollen aktuelle Forschungsarbeiten diskutiert und so in kritisch-konstruktiver Weise zu deren Fortschritt beigetragen werden. Ziel der Tagung ist es, den interdisziplinären Dialog sowohl zwischen Nachwuchswissenschaftler*innen als auch mit und zwischen erfahrenen Forscher*innen zu fördern und die Entstehung von Kooperationen zu unterstützen. Die Entwicklung einer gemeinsamen Publikation aus den Tagungsergebnissen ist möglich.

Vorschläge für Panels, Papers und Projektideen werden bis zum 15.10.2018 per E-Mail an genderfrieden@uni-koblenz.de entgegengenommen. Wir ermutigen insbesondere auch junge Wissenschaftler*innen mit noch nicht schriftreifen Forschungsprojekten zur Bewerbung. Die Abstracts sollten einen Umfang von 500 Wörtern nicht überschreiten.