Das *onlinejournal kultur&geschlecht #26* ist erschienen:

https://kulturundgeschlecht.blogs.ruhr-uni-bochum.de/

Die *Winterausgabe #26* des *onlinejournal kultur&geschlecht* legt einen
Schwerpunkt auf die inzwischen seit einem Jahr andauernde Corona-Pandemie,
die aus einer medienkulturwissenschaftlichen Perspektive zahlreiche neue
Fragen aufwirft, die einer dringenden Bearbeitung bedürfen. So erscheint
die Pandemie als Katalysator für das rapide Erstarken des Phänomens des
digitalen Faschismus, ebenso wie sie als Grundbedingung für eine veränderte
Arbeitssituation wirkt, die geschlechtsspezifische Ungleichheiten wie bspw.
die Gender Pay-Gap weiter verstärkt. Ergänzt wird die Ausgabe von einer
Diskussion aktueller queertheoretischer Perspektiven auf Männlichkeiten
sowie einer Analyse der gesellschaftspolitischen Rolle von
Modezeitschriften in der DDR.


*Jasmin Degeling, Hilde Hoffmann, Simon Strick* diskutieren in ihrem
gemeinsamen Beitrag unterschiedliche Perspektiven auf die ersten Diagnosen
zum Erstarken von digitalem Faschismus und seinen medialen Bedingungen,
sowie zu seiner besonderen Dynamik während der Corona-Pandemie und
unterstreichen damit die Dringlichkeit medienkulturwissenschaftlicher
Forschung in diesem Feld. Der Beitrag geht zurück auf ihr gleichnamiges
Panel im Rahmen der letztjährigen Jahrestagung der Gesellschaft für
Medienwissenschaft (GfM), die im September/Oktober 2020 unter
Pandemiebedingungen als Onlinekonferenz vom Institut für Medienwissenschaft
der Ruhr-Universität Bochum ausgerichtet wurde.

*Leonie Schraubs* Untersuchung zu Care-Arbeit und der Arbeitssituation in
Deutschland unter Pandemiebedingungen fragt nach den Auswirkungen dieser
auf die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten bezüglich Arbeitspensum und
Lohnerhalt und beleuchtet die medialen Repräsentationen und
Diskursivierungen dieser Effekte.

Als Gegenentwurf zu den politischen Problematisierungen von gegenwärtigen
Männlichkeiten schlägt *Sarah Horns* Beitrag mit gegen sich selbst
gelesenen Lektüren von Paul B. Preciados „Pornotopia“, „Testo Junkie“ und
„Ein Apartment auf dem Uranus“ eine queertheoretische Perspektive auf
Männlichkeiten vor, die ein spezifisches Begehren nach Männlichkeiten mit
der Performativität von Gender und Medien zusammenbringt und darin
anti-feministische und rassistische Ansprüche auf Männlichkeiten
konterkariert.

Einen Blick in die Vergangenheit wirft *Ariane Lösch* mit einer Analyse des
Frauenbilds in den Artikeln zur DDR-Frauenpolitik und den Repräsentationen
von Frauen (Mutter, Genossin, Arbeiterin) in der von 1956–1995 erschienenen
Zeitschrift „Sibylle – Zeitschrift für Mode und Kultur“. Der Beitrag
versammelt Ergebnisse des Forschungsprojekts „Ein Stachel im System? Zum
emanzipatorischen Gehalt von DDR-Frauenzeitschriften und ihre
gesellschaftspolitische Rolle in der DDR“.

Das *onlinejournal kultur & geschlecht* ist ein transdisziplinäres Forum
für Nachwuchswissenschaftler*innen der Ruhr-Universität Bochum, die zu
Geschlechterfragen und ihren Kontexten forschen. Es wird am Lehrstuhl für
Medienöffentlichkeit und Medienakteure mit besonderer Berücksichtigung von
Gender des Instituts für Medienwissenschaft von Astrid Deuber-Mankowsky und
Peter Vignold herausgegeben, gefördert von der Fakultät für Philologie und
dem Rektorat der RUB.