Recht umkämpft. Feministische Perspektiven auf ein neues Gemeinsames
29.–31. Mai 2024 in Berlin, Senatssaal der HU Berlin (29.05.) und REFUGIO Berlin (30.–31.05.)
Abschlusstagung der interdisziplinären DFG-Forschungsgruppe „Recht – Geschlecht – Kollektivität“
Krisen- und Konfliktlagen in spätmodernen Gesellschaften sorgen für immer dringlichere gesellschaftliche und politische Debatten über Selbstverständnis und Regeln des Zusammenlebens. Dies betrifft auch die Frage, wer überhaupt das „Wir“ ist, dass an diesen Kämpfen legitim teilnehmen darf. Immer häufiger werden diese Kämpfe mit den Mitteln des Rechts ausgetragen. Recht wird mobilisiert, um Recht wird gerungen, Recht ermöglicht und verhindert zugleich. Die Tagung nimmt diese Auseinandersetzungen um Teilhabe und gesellschaftliches Zusammenleben als Ausgangspunkt und fragt: Wie stellen sich gesellschaftliche Konflikte dar, wenn wir sie aus der Sicht verrechtlichter und zugleich vergeschlechtlichter Kollektivierungsprozesse betrachten?
Dazu haben wir als von der DFG geförderte interdisziplinäre Forschungsgruppe „Recht – Geschlecht – Kollektivität“ dort geforscht, wo Recht als Praktiken und Diskurse, Geschlecht als soziale Position wie als politisches Handlungsfeld und Kollektivität als soziale Gruppen, Konzepte des Gemeinsamen und Prozesse der Kollektivierung aufeinandertreffen. Wir betrachten Kollektive einer mittleren Ebene als wichtige Impulsgeber*innen in den gesellschaftlichen Verhandlungen von Gemeinschaft, Gemeinwohl und Solidarität. In insgesamt sieben Teilprojekten erforschen wir, wie Kollektive entstehen, wie sie aufrechterhalten werden und wie in ihnen um Vorstellungen des Gemeinsamen gerungen wird. Die Abschlusstagung „Recht umkämpft. Feministische Perspektiven auf ein neues Gemeinsames“ stellt die Ergebnisse der Forschungsgruppe vor und will dazu beitragen, die interdisziplinäre feministische Rechtsforschung im deutschsprachigen Raum zu verankern.
Keynotes von Silke van Dyk (Jena) und Susanne Baer (Berlin)