Die Frage danach, wovon die Rede ist, wenn wir über Politik sprechen, ist eine der grundlegenden Fragen politikwissenschaftlichen Denkens. Der Politikbegriff war theoriegeschichtlich stets umstritten, während die politik-theoretische Debatte in ihrem Kern gleichzeitig androzentrisch verengt geblieben ist. In queer_feministischen Theorien finden sich eine Vielzahl von Konzepten, die gängige Perspektiven auf Politik kritisch reflektieren und Vorschläge für eine Erweiterung oder Transformation des Begriffs machen. Dieses komplexe Begriffsfeld rekonstruiere ich in meinem Dissertationsprojekt anhand zentraler Diskussionsstränge, wie etwa Macht, Kontingenz, öffentlich-privat, Dissens und Solidarität. Ziel meiner Zusammenstellung ist es, ein mehrdimensionales, queer_feministisches Politikverständnis für eine politik-theoretische Rezeption zugänglich zu machen.