Im Rahmen zeitgenössischer (US-amerikanischen) Serien werden mannigfaltige Überwachungstechnologien und Praktiken als immanent vergeschlechtlicht verhandelt, die im Zuge eines performativen doing technology disziplinierende Wirkungen entfalten. Dies geschieht auf der symbolischen Ebene über repräsentationspolitische Aushandlungsprozesse von (hegemonialen) Weiblichkeiten und (krisenhaften) Männlichkeiten, deren Spuren sich nicht nur in den fiktionalen Akteuren, sondern auch in den von ihnen benutzten Technologien wiederfinden. Die dabei beständig angerufene hetero-sexual-normative 2- Geschlechter-Metaphysik wird dabei zugleich reproduziert, als aber auch unterminiert. In die Serie umrundenden subjektivierenden Aneignungsprozessen über Social Media Applikationen eröffnen sich darüberhinaus (queere) Handlungsspielräume der Intervention und Transgression jenseits einer dualistischen Differenz, die posthumanistische Formen der Subjektwerdung, als auch der Vergemeinschaftung bereithalten. Ebendiesen soll im Rahmen des Promotionsprojekts anhand ausgewählter Fallbeispiele nachgespürt werden. In Anbetracht der Einbindung der Serienformate in einen situierten Produktions- und Distributionskontext in einer zunehmend konvergent erscheinenden Medienlandschaft soll hierbei nicht nur die inhaltliche (narrative und ästhetische), sondern auch die diskursiv-strukturelle Ebene in Augenschein genommen werden. Methodisch bedeutet dies eine Verknüpfung von textbasierter Inhaltsanalyse (close reading) mit einer transmedialen Diskursanalyse, die die einzelnen Medienformate als ein Foucault‘sches Dispositiv zu erfassen sucht, in dem verschiedene Narrative, Technologien und Praktiken in einem permanenten, ambivalenten Wechselverhältnis stehen und ganz eigenwillige Dynamiken hervorbringen mögen, die „Überwachung“ als zweischneidiges Schwert in Erscheinung treten lassen.