Im Mittelpunkt meiner Dissertation steht die Zeitschrift Die Schwarze Botin und die Auseinandersetzungen der autonomen Frauenbewegung der 1970er und 1980er Jahre um Autonomie, Selbstbestimmung und Erfahrung. Die Schwarze Botin erschien von 1976 bis 1987 in Berlin, Wien und Paris. Sie verstand sich als Teil der autonomen Frauenbewegung und war zugleich eine ihrer schärfsten Kritikerinnen. Die Auseinandersetzungen sowohl in der als auch um die Zeitschrift zeigen, dass in der autonomen Frauenbewegung keine Einigkeit über die theoretische und praktische Bedeutung von Autonomie, Selbstbestimmung und Erfahrung – und damit über die Konstitution des feministischen Subjekts – bestand. Diese Konflikte fügen sich daher nicht in die Narrative zur Geschichte der Frauenbewegung, wie sie in der Forschung vorherrschen. Weder können sie in einem homogenisierenden Narrativ von einem „Zweite-Welle-Feminismus“ noch in einem Narrativ, das unterschiedliche Feminismen additiv aneinanderreiht, begriffen werden. In meiner Dissertation erarbeite ich die Perspektive einer Konfliktgeschichte, welche die Möglichkeit eröffnet, die Spannungen und Widersprüche der Konzeptionen von Autonomie, Selbstbestimmung und Erfahrung in der autonomen Frauenbewegung zu begreifen statt sie zu neutralisieren.
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