Promotionsprojekte

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  • Titel: Die Verhandlung von Familien- und Rollenbildern in Beratungsgesprächen der ambulanten Jugendhilfe
  • Name Promovenden: Hannes Ahrens
  • Hochschule: Universität Vechta
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla (Universität Vechta)
  • Abstract:

    Familienbilder sind sehr persönliche Konstrukte von Erwartungen, Erfahrungen und Normen, welche in Beratungskontexten der Jugendhilfe quasi automatisch zum Tragen kommen. Die Frage ist, wie Professionelle und Nutzer*innen der Jugendhilfe mit den unterschiedlichen Vorstellungen, die sie haben, umgehen und wie diese auf der sprachlichen Eben verhandelt werden. Dafür werden Beratungsgespräche konversationsanalytisch untersucht.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Graduiertenkolleg

  • Name Promovenden: Sadia Akbar
  • Hochschule: Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Kultur-, Sozial-und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Humboldt Universität zu Berlin
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Kultur-, Sozial-und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Humboldt Universität zu Berlin
  • Abstract:

    In my PhD project, I aim to explore perceptions of physically disabled women in interaction to the social world. The research focuses to find out, how does ‘social experiences’ of disabled women interact in the process of identity formation? How do they negotiate with the ‚disability‘ in the society where gender is an ability based concept and being ‚abled‘ is the greatest norm to achieved to claim ‚womanhood‘ and get social acceptance. In undertaking this research, a qualitative approach involving biographical narrative technique has been adopted to record the experiences of 20 physically disabled women, aged between 18-42 years, from Lahore city in Pakistan.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Scholarship, University of the Punjab, Lahore (home university)
  • Stichworte: women, gender system, physical disability, experiences, identity construction

  • Titel: Die »Unordnung der Geschlechter« im deutschen Gesundheitssystem. Eine Untersuchung geschlechtsspezifischer Begriffe und Praktiken in Medizin und Gesundheitsversorgung
  • Name Promovenden: Ann Kristin Augst
  • Hochschule: Universität Augsburg
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Alexandra Manzei (Universität Augsburg)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Stichworte: Geschlechtergesundheit, Gesundheitsversorgung, Gender Medicine, Medizin, Trans*, Inter*, Körpernorm
  • Link zum Weiterlesen:www.uni-augsburg.de

  • Name Promovenden: Jennifer Chan de Avila
  • Hochschule: Freie Universität Berlin
  • Jahr: 2012–2016
  • Betreuung: Prof. Dr. Marianne Braig & PD. Dr. Martha Zapata Galindo (beide Freie Universität Berlin)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): DAAD
  • Stichworte: Gender, Prison, Mexico, Penal State

  • Titel: Analysen zum Beitrag der kurdischen Frauenbewegung für das Empowerment von (kurdischen) Frauen – untersucht am Beispiel der Entwicklung der kurdischen Frauenbewegung in der deutschen Diaspora und ihrer Auseinandersetzung mit dem „westlichen Feminismus“
  • Name Promovenden: Münevver Azizoğlu-Bazan
  • Hochschule: Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung, Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Universit Bremen
  • Jahr: seit 2016
  • Betreuung: Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu (Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung, Universität Bremen)
  • Abstract:

    Seit langem spielt die kurdische Frau und die kurdische Frauenbewegung in den Studien über Türkei, Kurdistan bzw. Mittleren Osten eine wichtige Rolle. So wird auch aktuell insbesondere ihre Dynamik für den gesellschaftlichen Wandlungsprozess und die dafür entwickelten, vielfältigen Instrumente untersucht. Konkret befasst sich das Forschungsprojekt mit der Rolle der kurdischen Frauenbewegung für die in der Diaspora lebenden kurdischen Frauen in Europa und ihrem Beitrag zur Transformation des “westlichen Feminismus.” Die Kritik der postkolonialen Theoretiker*innen, wie Spivak und Said, dass das Bild „der unterdrückten Anderen Frau“ die Andersartigkeit der Anderen legitimiere, wird auch am Beispiel der kurdischen Frauen besonders deutlich. Sowohl in ihren Herkunftsländern als auch in der Migration werden kurdische Frauen in den bislang publizierten Studien oftmals in einer Opferrolle dargestellt. Als Handlungsfähige finden sie hingegen kaum Beachtung. Dabei haben sich insbesondere in den letzten Jahren in Kurdistan und der Migration zahlreiche kurdische Frauenorganisationen gebildet, die einen Bewusstseinswandel fordern und sich für Geschlechterdemokratie und Chancengleichheit einsetzen. Das Ziel dieser Arbeit ist es die Rolle der kurdischen Frauenbewegung für das soziale Bewusstsein von Frauen und die Auswirkungen der Frauenbewegung u. a. auf die kurdischen Frauen in der Diaspora zu untersuchen. Hinzu macht dieses Forschungsprojekt sich zur Aufgabe den Beitrag der kurdischen Frauenbewegung zur Transformation des westlichen Feminismus, sowie interkulturelle Wechselwirkung zwischen der kurdischen Frauenbewegung und internationalen bzw. deutschen Frauenbewegungen darzustellen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Rosa-Luxemburg-Stiftung
  • Link zum Weiterlesen:Linktext

  • Name Promovenden: Cindy Ballaschk
  • Hochschule: Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Lisa Pfahl (Universität Innsbruck)
  • Abstract:

    Analysen von sexualpädagogischen Unterrichtsmaterialien sowie von Erzählungen über Vermittlungspraktiken von Lehrkräften machen Wissensbestände zu Geschlecht und Sexualität sichtbar. Gleichzeitig werden Verflechtungen und Wechselwirkungen mit weiteren Machtverhältnissen (z. B. Rassismus, Behinderung, Klasse und Körper) intersektional dargestellt. Das Forschungsprojekts arbeitet diskursive Konstruktionen zu Geschlecht und Sexualität intersektional heraus und diskutiert ihre Bedeutung für den Kontext Schule.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Hans-Böckler-Stiftung

  • Titel: Kontroverse Reproduktion: Zur Legitimierung der Samenspende im reproduktionsmedizinischen Diskurs
  • Name Promovenden: Susan Banihaschemi
  • Hochschule: Fakultät für Soziologie, Universität Bielefeld
  • Jahr: 2011–2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Tomke König (Fakultät für Soziologie, Universität Bielefeld), Prof. Dr. Petra Kolip (Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)

  • Titel: Geschlecht und Klasse als Agitationsstrategie. Bewegungsinterne Richtungskämpfe, Inklusions- und Exklusionsprozesse der bürgerlichen Frauenbewegung im Deutschen Kaiserreich
  • Name Promovenden: Mette Bartels
  • Hochschule: Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, Philosophische Fakultät, Georg-August-Universität Göttingen
  • Jahr: seit 2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Rebekka Habermas (Lehrstuhl für Neuere Geschichte, Georg-August-Universität Göttingen; Erstbetreuung) & Dr. Tobias Weidner (Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, Georg-August-Universität Göttingen; Zweitbetreuung)
  • Abstract:

    Im Zentrum des Dissertationsprojekts steht die bürgerliche Frauenbewegung, die sich um 1900 mit dem gemäßigten und dem radikal-fortschrittlichen Flügel in zwei scheinbar konträre Strömungen entwickelte. Inwieweit beide Fraktionierungen tatsächlich als trennscharf voneinander abgrenzend zu betrachten sind, ist eine meiner Fragen, die durch die beispielhafte Analyse von Debatten um weibliche Berufstätigkeit und die Betätigung von bürgerlichen Frauen im Sport erforscht werden soll.

    Die Debatten um die Berufsetablierung von Frauen als Gefängnisbeamtinnen, Fotografinnen, Gärtnerinnen und Hausbeamtinnen sowie um den Zugang zu den Sportbereichen Schwimmen, Fechten und Reiten erlauben nicht nur Einblicke in zeitgenössische Fraktionierungen, sondern auch – so eine Ausgangsüberlegung – dass stets genauso über Geschlechter- wie über Klassenordnungen diskutiert wurde.

    Durch die Analyse von Argumentationslinien- und strategien soll erstens die Auslotung von Klassen- und Geschlechtergrenzen untersucht werden und zweitens der Frage nachgegangen werden, wie jene Diskurse die bewegungsinternen Richtungskämpfe, Grenzziehungen und Anknüpfungspunkte zwischen radikalem und gemäßigtem Flügel beeinflussten.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Stichworte: Frauenbewegung, Klasse, Geschlecht, Sport, Beruf, Radikaler Flügel, Gemäßigter Flügel, Gefängnisbeamtin, Fotografin, Gärtnerin, Hausbeamtin, Reiten, Fechten, Schwimmen, Kleiderreform

  • Titel: Das Konzentrationslager Ravensbrück im Film: Gender, Imagination und Memorialisierung
  • Name Promovenden: Katja S. Baumgärtner
  • Hochschule: Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Zentrum für Transdisziplinäre Geschlechterstudien, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: 2010–2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Christina von Braun; Prof. Dr. Sigrid Jacobeit (HU Berlin); PD PD Dr. Julia Barbara Köhne (HU Berlin)
  • Abstract:

    Die Dissertation untersucht erstmalig systematisch geschlechterspezifische Imaginationen in Filmen über das Konzentrationslager Ravensbrück. Seit der Befreiung des Lagers im April 1945 stellten verschiedene Akteur_innen, Filmemacher_innen, Produzent_innen, Schauspieler_innen und andere Personen – unter ihnen zahlreiche Überlebende – Filmbeiträge diverser Genres in unterschiedlichen Ländern in einer beeindrucken Vielfalt her. Einige der Filmbeiträge erwähnen Ravensbrück lediglich kurz oder als Film-im-Film-Narrativ, andere sind Spielfilmproduktionen, bei denen Überlebende in unterschiedlicher Weise mitwirken. Die Mehrzahl der Filme sind Interviewfilme, in denen Überlebende, zum Teil wiederholt, eindrückliche Zeugnisse ihrer Erinnerungen an Ravensbrück weitergeben, um ein historisch differenziertes Bewusstsein über den Ort herzustellen. Die Studie untersucht die Funktionen und Bedeutungen dieser geschlechterspezifischen Imaginationen in ihrem jeweiligen zeithistorischen Kontext. Vermittels unterschiedlicher Methoden aus den Feldern der Gender Studies, der Geschichte, der Soziologie und/oder der Filmwissenschaften, eruiert die Studie heraus, welche Funktion die Ge-schlechterbilder einnehmen. Ziel ist es, einen ersten Überblick über die Filme der Zeitspanne von 60 bis 70 Jahren zu bieten sowie an ausgewählten Beispielen signifikante Narrationen und Bilder in den filmischen Repräsentationen darzustellen. Die Arbeit verfolgt die These, dass Memorialsierungen nicht nur die jeweiligen sozio-politischen Tendenzen spiegeln, sondern in einer langen Zeitlinie eine spezifische Funktion übernehmen, deren Dimensionen fokussiert werden.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Promotionsstipendium der Rosa-Luxemburg-Stiftung
  • Weitere Finanzierung: Promotionsabschlussförderung des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung e.V. an der Technischen Universität Dresden; Lohnarbeit
  • Stichworte: Gender, Feminismus, Film, Holocaust/Shoah, Memorialisierung, Repräsentation, Gedenkstätten, Pädagogik
  • Link zum Weiterlesen:www.gender.hu-berlin.de

  • Name Promovenden: Christoph Behrens
  • Hochschule: Universität Rostock
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof. Stephanie Wodianka (Universität Rostock)
  • Abstract:

    Ein berühmter Kupferstich von 1759, der die Darsteller*innen Barry Spranger (Romeo) und Mary Isabella Nossiter (Juliet) bei den Proben zu Shakespeares Romeo and Juliet im Covent Garden Theatre zeigt, führt eine Pathosformel vor, die stärker nicht in der westlichen Liebeskultur verankert sein könnte: die Balkonszene. Obwohl die allseits bekannte zweite Szene des zweiten Aktes der Tragödie der star-crossed lovers von 1597 den Balkon nicht erwähnt – denn dieses Lexem ist erst ab 1618 in der englischen Sprache nachgewiesen – so scheint die Balkonszene ohne Balkon dennoch emblematisch für jene Architektur und Dramaturgie der Liebeszene zu stehen, wie sie, scheinbar natürlich, in der Literatur- und Kulturgeschichte verankert worden ist. In der Untersuchung gilt es, die Verschränkung von Architektur, Medium und Begehren in der Liebeszene am Balkon zuallererst theoretisch zu erfassen und dann anhand von Beispielanalysen literarischer, künstlerischer und medialer Balkone anzuwenden. Es stehen dabei vor allem Performanz- und Performativitätstheorien im Fokus, die im Lichte des spatial und emotional turn reflektiert werden sollen. Ziel ist es so, den Balkon einerseits als literarisch-topische Pathosformel in seiner v.a. dramatischen Tradition zu beleuchten; andererseits steht auch seine Verschränkung mit Prozessen medialer Normierung und Naturalisierung von Affektökonomien und Geschlechterverhältnissen im jeweiligen soziohistorischen Kontext der untersuchten Artefakte im Fokus. Das Untersuchungscorpus ist transmedial und transnational angelegt: es reicht so vom altkokzitanischen zum romanischen u.a. anglophonen Kulturraum und umfasst ein mediales Spektrum, das von der Troubadourlyrik über die französische Komödie des siècle classique bis zum Ramazotti-Werbespot der 00er-Jahre reicht.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Stichworte: Affekt, Balkon, Begehren, Pathosformel, Performativität, Theater
  • Link zum Weiterlesen:www.romanistik.uni-rostock.de

  • Titel: Governing Time and Gender: The Recognition and Measurement of Social Reproduction in Global Governance
  • Name Promovenden: Friederike Beier
  • Hochschule: Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Gülay Çağlar (Freie Universität Berlin) & Prof. Dr. Birgit Sauer (Universität Wien)
  • Abstract:

    My PhD research project asks how the feminist claim for the recognition of reproductive work is operationalised and measured on a global level. I want to explore the normative rationalities of the formal recognition and measurement of unpaid care and domestic work. The policy implications for gender equality and social justice in global governance in the nexus of Feminist International Political Economy and Global Governmentality Studies are thereby in the centre of my research.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Stichworte: unbezahlte Arbeit, soziale Reproduktion, internationale Organisationen, Zeiterhebungsstudien, Indikatoren
  • Link zum Weiterlesen:www.polsoz.fu-berlin.de

  • Titel: Schwarze Weiblichkeiten* - Intersektionale Perspektiven auf Subjektivierungs- und Bildungsprozesse
  • Name Promovenden: Denise Bergold-Caldwell
  • Hochschule: Philipps-Universität Marburg
  • Jahr: 2013–2019
  • Betreuung: Prof.in Dr.in Susanne Maurer (Philipps-Universität Marburg), Prof.in Dr.in Maisha-Maureen Auma (Hochschule Magdeburg-Stendal)
  • Abstract:

    Wie Women* of Color und Schwarze Frauen* mit intersektionalen Differenz-Erfahrungen umgehen, sie transformieren und neue (Bildungs-)Wege gehen, ist bisher wenig als zentrales Forschungs-Anliegen formuliert worden. Dennoch ist genau diese Frage zentral, um sozialer Ungleichheit sowie Diskriminierung entgegenzutreten und letztlich gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen. Mit poststrukturalistischen Perspektiven auf Subjektivierungs- und Bildungsprozesse sowie rassismustheoretischen, postkolonialen und Schwarzen feministischen Theoriebeständen werden vielfache Dimensionen in Subjektivierungs- und Bildungsprozessen sichtbar.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Stichworte: Rassismuskritik, Schwarze feministische Theorie, Postkoloniale Theorie, Poststrukturalismus, Bildung, Subjektivierung

  • Titel: Alleinstehende Frauen in Delhi zwischen Individualisierung und Heiratsdruck: Von der Neuverhandlung von Geschlechterrollen im Spannungsfeld der Stadt [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Lucie Bernroider
  • Hochschule: Universität Heidelberg
  • Jahr: seit 2014
  • Betreuung: Dr. Christiane Brosius (Universität Heidelberg)
  • Abstract:

    Seit Indiens Marktöffnung haben sich weitreichende gesellschaftliche Veränderungen abgezeichnet. Geschlechterrollen und Sexualität werden oft als Kernthemen in öffentlichen Diskursen um sozialen Wandel und „Verwestlichung“ gehandelt. Speziell junge Frauen werden hierbei zugleich mit wirtschaftlichen Aspirationen, als auch mit der Wahrung der kulturellen Einzigartigkeit des Landes assoziiert. Auf die ideologisierte Rolle von Ehe und Mutterschaft wird besonders Wert gelegt. Was können „alternative“ Lebensentwürfe alleinstehender Frauen über die Neuordnung von Generationen- und Geschlechterverhältnissen aussagen? Wie gehen indische Frauen mit den teils widersprüchlichen Anforderungen gesellschaftlichen Wandels um? Basierend auf langfristiger ethnografischen Feldforschung, widmet sich das Projekt dem geschlechtlichen Spannungsfeld urbaner Kontexte, die einerseits Individualisierung ermöglichen, andererseits unterschiedliche Disziplinierungsmechanismen ausüben. Geschlechtliche Subjektivierungsprozesse werden dabei stets auch in ihrer Eigenheit im Zusammenhang mit soziokulturellen und historischen Faktoren diskutiert, wodurch unilineare Modernisierungstheorien, die der Ausbreitung einer globalen Konsumgesellschaft eine homogenisierende Wirkung auf gesellschaftliche Rollenbilder zuschreiben, hinterfragt werden.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Förderinstitution (falls zutreffend): HERA
  • Stichworte: Single, Globalisierung, Südasien, gesellschaftlicher Wandel, Feminismus
  • Link zum Weiterlesen:www.hera-single.de

  • Titel: Der Internationale Frauentag nach der Dekonstruktion von Geschlecht. Eine empirisch-qualitative Vergleichsstudie zu Bündnispolitiken im Rahmen des 8. März in Berlin und in Istanbul
  • Name Promovenden: Charlotte Binder
  • Hochschule: Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung, Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Universität Bremen
  • Jahr: 2011–2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu (Universität Bremen); Dr. Margrit Kaufmann (Universität Bremen)
  • Abstract:

    Mittels einer empirisch-qualitativen Vergleichsstudie wird in diesem Dissertationsprojekt die (Un-)Möglichkeit von Bündnissen zwischen frauen- und geschlechterpolitischen Akteur*innen vergleichend für die Forschungsfelder Berlin und Istanbul analysiert. Dies geschieht am Beispiel der Aktivitäten zum und des diskursiven Umgangs mit dem Internationalen Frauentag (IFT), da im Rahmen des Jahrestags verdichtet über die Existenz und Begründung von Frauenbewegung(en), Feminismus sowie über das Kollektivsubjekt ‚Wir-Frauen‘ verhandelt wird. Während der Feldforschungsaufenthalte in Berlin (2012) und in Istanbul (2013) wurden mittels der ethnographischen Methode der Teilnehmenden Beobachtung, einer Dokumentensammlung sowie der Durchführung von 40 Expert*innen-Interviews mit Akteur*innen aus Zivilgesellschaft und staatlicher Institutionenpolitik qualitative Daten generiert, die orientiert an Meuser und Nagels Adaption der grounded theory ausgewertet wurden.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Weitere Finanzierung: DAAD Stipendium
  • Stichworte: Internationaler Frauentag; Diversität von frauen- und geschlechterpolitischen Akteur*innen; Kategorie Geschlecht; Kollektivsubjekt ‚Wir -Frauen‘; Bündnispolitiken
  • Link zum Weiterlesen:elib.suub.uni-bremen.d

  • Name Promovenden: Melanie Bittner
  • Hochschule: Institut für Soziologie, Philosophische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • Jahr: seit 2013
  • Betreuung: Prof. Dr. Nina Degele (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: ohne Finanzierung
  • Weitere Finanzierung: Promotionsstipendium der Hans-Böckler-Stiftung

  • Name Promovenden: Andrea Bossmann
  • Hochschule: Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Fachgebiet Gender in MINT und Planung / Feminist Studies in Science, Technology and Society (Feminist STS), Fakultät I – Geistes- und Bildungswissenschaften, Technische Universität Berlin
  • Jahr: seit 2019
  • Betreuung: Prof. Dr. Petra Lucht (Technische Universität Berlin)
  • Abstract:

    Ziel meines Projektes ist es, die Fachkultur der Physik an Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland in Bezug auf Hetero-, Mono- und binärgeschlechtliche Normativität sowie deren Auswirkungen auf Teilhabe und Wissensproduktion zu untersuchen. Dabei liegt mein Fokus auf der gesellschaftlichen Akzeptanz queerer Personen im Physik-Umfeld sowie auf den Erfahrungen queerer Physiker*innen. Die Analyse der Erfahrungen marginalisierter Personen in der Physik soll es ermöglichen, die Fachkultur aus einem differenzierteren Blickwinkel zu betrachten. Darüber hinaus möchte ich dazu beitragen, eine Sensibilität für das Thema in der Physik-Community zu schaffen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Anschubfinanzierung der TU Berlin zum Drittmitteleinstieg
  • Stichworte: Gender Studies in den Naturwissenschaften; Feminist STS; Fachkulturforschung
  • Link zum Weiterlesen:www.stsgender-zifg.tu-berlin.de

  • Name Promovenden: Göde Both
  • Hochschule: Humanwissenschaftliche Fakultät, Universität zu Köln
  • Jahr: seit 2012
  • Betreuung: Prof. Dr. Diana Lengersdorf (Universität Bielefeld), Prof. Maja Horst, PhD (Universität Kopenhagen)
  • Abstract:
    It is often claimed that autonomous driving will be realized in the future; some even claim it has already been realized. My study investigates autonomous driving’s effects on the present. It is about the meanings and struggles of those involved in working with self-driving car assemblages at a German university. At present, there is no empirically grounded investigation which simultaneously investigates autonomous driving in its promissory and material dimensions. My study takes autonomous driving as an instance where two male-dominated cultures intersect: German car culture and German computing culture. I am interested in the ways in which the relation between men, masculinity and technology, is used, negotiated and reproduced within an emerging culture of autonomous driving. My analysis is grounded in empirical material generated by original ethnographic research. Between June 2012 and November 2015 I conducted fieldwork among a collective of roboticists and their computational enhanced cars in Germany. My research is mainly situated within conversations on robotics and artificial intelligence in (feminist) science and technology studies (e.g. Collins 1995; Suchman 2008).
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: WiMi Projektstellen und Strukturstellen, Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Universität zu Köln (Stipendium)
  • Stichworte: Autonomous Driving, Ethnography, Feminist STS, Materiality, Meaning, Masculinity, Sociotechnical Assemblages, Science Communication, Innovation Communication
  • Link zum Weiterlesen:www.gender.hu-berlin.de

  • Titel: Chancengleichheit im Aufstieg? Welche Faktoren fördern und hemmen Frauen, eine Führungsposition zu erreichen? Eine Analyse mit Fokus auf die obere Führungsebene in Organisationen der Sozialen Arbeit, dargestellt an der Freien Wohlfahrtspflege
  • Name Promovenden: Edeltraud Botzum
  • Hochschule: Fachbereich 5 Erziehungswissenschaft, Universität Koblenz-Landau
  • Jahr: 2010–2014
  • Betreuung: Prof. Dr. Theo Hülshoff
  • Abstract:

    Studien zeigen einen hohen Anteil an gut ausgebildeten Frauen, auch weisen Untersuchungen über die Führungskompetenz mehr führungsstarke Frauen (jede 12.) als Männer (jeder 17.) auf. Diese Ergebnisse spiegeln sich jedoch nicht in der nur geringen Anzahl von Frauen in höheren Führungspositionen wieder, mit der Folge, dass diese Ressource damit ungenutzt bleibt. Wenn Mitarbeitende aber als bedeutsam für den Unternehmenserfolg angesehen werden, dann sollten ein optimaler Einsatz und eine bestmögliche Entwicklung selbstverständlich sein. Dieser Aspekt findet sich auch in der Politik zur Gleichbehandlung der Geschlechter wieder. Organisationen vernachlässigen Potential, wenn sie Frauen, die gut ausgebildet sind, nicht die Möglichkeiten geben, beruflich aufzusteigen. Gerade in der Sozialen Arbeit ist der Anteil der Frauen sehr hoch, dennoch kehrt sich diese Verhältnismäßigkeit, vor allem bei den höheren Führungspositionen wie Vorstände, Geschäftsführungen, Aufsichtsgremien, um. Im Rahmen der vorliegenden Dissertation werden förderliche und hemmende Faktoren im Erreichen einer Leitungsposition von Frauen analysiert. Der besondere Fokus ist dabei auf die obere Führungsebene in Organisationen der Sozialen Arbeit gerichtet, im Besonderen auf die Freie Wohlfahrtspflege. Ziel ist darüber hinaus die Darstellung von Handlungsimplikationen zur Förderung weiblicher Karrieren in der Sozialen Arbeit, als Beitrag zur besseren Nutzung weiblichen Know-Hows. Die Arbeit berücksichtigt dabei sowohl die Sicht von Frauen in Führungspositionen, als auch die Sicht von Personalentscheiderinnen und -entscheidern und leistet einen Beitrag dazu, wie Frauen in Verbänden und Organisationen der Freien Wohlfahrtspflege der Zugang zu Führungspositionen ermöglicht werden kann. Die hieraus resultierenden Leitfragen sind: Welche biografischen und institutionellen Faktoren fördern und hemmen den Aufstieg weiblicher Führungskräfte in die obere Führungsebene? Welche Faktoren zeigen sich aus Sicht der Frauen, welche aus Sicht der Personalentscheiderinnen und -entscheider? Welche Lösungswege ergeben sich zur Anhebung des Frauenanteils in der oberen Führungsebene? In der theoretischen Ausarbeitung werden zunächst im Rahmen des ersten Themenkomplexes Frauen und Führung bspw. geschlechtsspezifische Aspekte von Führungsverhalten besprochen, Bezug nehmende Ergebnisse der Führungsforschung sowie der Frauen- und Geschlechterforschung aufgezeigt und berufliche Situationen und Karrieren von Frauen dargestellt. Einfluss- und Erfolgsfaktoren weiblicher Karrieren, mögliche Aufstiegsbarrieren (biografisch konstruiert, gesellschaftlich sozialisiert, organisationsstrukturell) und Strategien zur Realisierung von Chancengleichheit im Aufstieg werden beschrieben. Der erste Themenkomplex endet mit der analytischen Betrachtung des Nutzens dieser Chancengleichheit. Der zweite Themenkomplex geht konkret auf den Bereich Soziale Arbeit ein, beleuchtet den Begriff Frauenberuf, die berufliche Situation von Frauen in der Sozialen Arbeit, die Freie Wohlfahrtspflege, das hier vorherrschende Verständnis von Führung und geht im Abschluss auf Frauen in Führungspositionen in der Sozialen Arbeit ein. Neben Faktoren, die Frauen möglicherweise einen Führungsaufstieg erschweren, werden auch Möglichkeiten von Organisationen bei der Unterstützung von Karrieren der Frauen beleuchtet. Die Untersuchung legt ihren Schwerpunkt auf die Organisationen der Sozialen Arbeit und die Führungspositionen des oberen Managements. Im sich anschließenden empirischen Teil erfolgt daher die Darstellung des Forschungsprojekts und des Forschungssettings, der Forschungsergebnisse, als auch der daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: ohne Finanzierung
  • Stichworte: Chancengleichheit; Frau; Führung; Karriere; Sozialarbeit; Barriere; Erfolgsfaktor; Gender; Top-Management; Wohlfahrtspflege
  • Link zum Weiterlesen:kola.opus.hbz-nrw.de

  • Titel: Food. Care. Love. Eine feministische Perspektive auf Sorgearbeit und Emotionen im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion.
  • Name Promovenden: Suse Brettin
  • Hochschule: Albrecht-Daniel-Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften, Lebenswissenschaftliche Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: seit 2019
  • Betreuung: Prof. Dr. Christine Bauhardt (Fachgebiet Gender und Globalisierung, Humboldt-Universität zu Berlin)
  • Abstract:

    Die Gestaltung eines nachhaltigen Ernährungssystems stellt momentan wohl eine der größten Herausforderung und Notwendigkeit zugleich dar, wie nicht zuletzt die Berichte des Weltklimarates und des Weltbiodiversitätsrates eindrücklich aufzeigten. Unter Schlagworten wie ‚Agrarwende‘ und ‚Ernährungssouveränität‘ wird ein Umdenken in der Agrarpolitik gefordert, welches die Versorgung der Menschen durch ökologisch nachhaltige Produktionsweisen in den Mittelpunkt stellt. Dabei bringt die Forderung, das Ernährungssystem wieder stärker als Versorgungssystem zu verstehen und nicht als rein marktwirtschaftliche Institution, letztendlich den Begriff der Sorge in den Fokus. Dieser ist bisher jedoch kaum Teil der wissenschaftlichen Auseinandersetzungen im Bereich der Agro-Food-Studies. Wenn überhaupt, wird nahrungsbezogene Sorge und Sorgearbeit im privaten Kontext betrachtet und weniger als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden. Dabei gibt es durchaus Ansätze, welche das Potential einer gesellschaftspolitischen Fokusverschiebung auf Sorge hervorheben, sehr vereinzelt sogar bereits im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Tätigkeiten. Im Rahmen meiner Promotion möchte ich dementsprechend den Sorgebegriff über den reproduktiven Kontext hinaus auch in den Bereichen der Produktion verorten und insbesondere landwirtschaftliche Tätigkeit als Sorgearbeit verstehen – die Sorge um die Natur und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen als auch Sorge um gute Produkte für die Ernährung anderer. Einen besonderen Fokus möchte ich dabei auf die emotionale Komponente der Arbeiten und Ausdrucksformen der Sorge im Rahmen der landwirtschaftlichen Produktion legen, um Handlungen und Entscheidungen der Akteur*innen besser verstehen zu können. Zwar haben sich bereits viele – vor allem feministische – Theoretiker*innen mit dem Thema Sorgearbeit auseinandergesetzt, zentral ist dabei jedoch zumeist die Sichtbarmachung von insbesondere von Frauen ausgeübten Tätigkeiten im privaten Kontext, die Verdeutlichung ihrer gesellschaftlichen Notwendigkeit sowie die Anerkennung dieser Tätigkeiten als Arbeit. Es ist anerkannt, dass Sorgearbeit nach anderen Parametern funktioniert als sogenannte produktive Arbeit. Genau diese dichotome Aufspaltung möchte ich betrachten und hinterfragen: Ich möchte analysieren, inwieweit Sorgearbeit nicht auch als Teil landwirtschaftlicher Tätigkeiten verstanden werden muss, welche Überschneidungen zwischen Sorgearbeit im Bereich der Produktion und im Bereich des Konsums existieren und welche Potentiale sich aus solch einer Perspektiverweiterung ergeben, insbesondere in Bezug auf Fragen der Nachhaltigkeit.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Stichworte: Agro-Food-Studies, Ernährungssystem, Sorgearbeit

  • Titel: Sexualität kontrollieren. Präventive Praxen und pädophiles Selbst (im ›Kein Täter werden‹-Programm)
  • Name Promovenden: Folke Brodersen
  • Hochschule: Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Fakultät I Geistes- und Bildungswissenschaften, TU Berlin
  • Jahr: seit 2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Sabine Hark (ZIFG, TU Berlin)
  • Abstract:

    Das Promotionsprojekt untersucht sexuelle Kontrolle im ›Kein Täter werden‹-Programm. Innerhalb der Therapeutik des verwendeten Behandlungsmanuals stellt diese Kontrolle die präventive Antwort auf das gesellschaftliche Problem der Pädophilie und die Gefahr sexuellen Kindesmissbrauchs dar. Qualitativ neuartig ist dabei die Adressierung freiwilliger Teilnehmender, die Untersuchung sexueller Fantasien und die damit verbundene Zukunftsvision einer Inklusion in Gesellschaft. Die makropolitische Bewegung der stärkenden Immunisierung‘ ist dabei, so die These des Projektes, verbunden mit Techniken sexueller Kontrolle der Teilnehmenden, d.h. mit mit angeleiteten wie eigenlogischen, subjektivierenden Praxen, ›Technologien des Selbst‹ und Selbstverhältnissen. Das Promotionsprojekt fragt nach der Funktionsweise und Bedeutung dieser sexueller Kontrolle und betrachtet dafür das Zusammenspiel dreier Ebenen: der Organisation im Behandlungsmanual, der alltäglichen praktischen Umgangsstrategien und Positionierungen der zu interviewenden Teilnehmenden und der gesellschaftspolitischen Einordnung des Programmes. Es untersucht damit eine zunehmend relevante Institution, perspektiviert als Fallbeispiel das Konzept sexueller Kontrolle als Modus der Selbstbeherrschung und entwickelt die queertheoretische Gesellschaftsanalyse des Verhältnisses von Norm und Abweichung weiter.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Heinrich-Böll-Stiftung
  • Weitere Finanzierung: vorherige Finanzierung während der Vorbereitung: Mitarbeiterstelle ohne Qualifikationsanteil am Deutschen Jugendinstitut
  • Stichworte: Pädophilie, empirische Subjektivierungsforschung, Queer Theory, sexuelle Kontrolle

  • Titel: Kitchen Stories of Meal Sovereignty and Resistance: Eating African Indigenous Vegetables in Urban and Rural Kenya. On Gender, Place and Agency [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Meike Brückner
  • Hochschule: Albrecht-Daniel-Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften, Gender und Globalisierung, Lebenswissenschaftliche Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: seit 2016
  • Betreuung: Prof. Dr. Christine Bauhardt (Humboldt-Universität zu Berlin) & Prof. Dr. Gülay Çağlar (Freie Universität Berlin)
  • Abstract:

    Die Dissertation untersucht Ernährungspraktiken von Afrikanischem Blattgemüse in Kenia, einem indigenen Gemüse, welches lange Zeit kaum produziert und konsumiert wurde, gegenwärtig aber an Popularität gewinnt. Mit einer qualitativ-partizipativen Studie werden folgende Fragen aus einer Geschlechterperspektive beleuchtet: Inwieweit bestimmen materielle (z.B. Wasser) und immaterielle Ressourcen (z.B. Wissen) die tägliche Ernährung? Wie beeinflusst das Vorhanden- oder Nichtvorhandensein dieser eine selbstbestimmte Ernährung? Welche Rolle spielt die Mahlzeitensouveränität in der Ernährungspolitik? Ziel ist es, Praktiken der Mahlzeit – des Planens, Besorgens, Zubereitens und Verzehrs – zu politisieren, sowie Handlungsspielräume und Widerstandspraktiken sichtbar zu machen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Weitere Finanzierung: HORTINLEA (Horticultural Innovation and Learning for Improved Nutrition and Livelihood in East Africa)
  • Stichworte: Critical Agri-Food Studies, Feminist Food Studies, Gender, Biodiversität, Food Sovereignty
  • Link zum Weiterlesen:www.agrar.hu-berlin.de

  • Titel: Tiermedizinisches Töten. Eine qualitative Studie über Profession, Mensch-Tier-Be- ziehungen und Geschlecht in der Tiermedizin in Deutschland [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Marc J. Bubeck
  • Hochschule: Institut für Soziologie, Sozialwissenschaftliche Fakultät, LMU München
  • Jahr: seit 2019
  • Betreuung: Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky (Ludwig-Maximilians-Universität München)
  • Abstract:

    Die Tiermedizin ist als Gesundheitsprofession nicht nur für das Leben und Wohlergehen von Tieren verantwortlich, sondern auch für ihre Tötung und die Überwachung dieser. In mannig- fachen Kontexten, mit verschiedenen Formen und an unterschiedlichen Orten finden tierme- dizinische Tiertötungen statt, etwa die sogenannte ‚Euthanasie‘ in kurativen Praxen, die ‚Schlachtung‘ im Rahmen der Lebensmittelproduktion, die Tiertötung zur Wissensgenerierung mit dem ‚terminalen Tierversuch‘ oder die ‚Keulung‘ im Rahmen der staatlichen Tierseuchen- bekämpfung. Diese Multikontextualität der tiermedizinisch kontrollierten Tiertötung sowie die intraprofessionelle Aushandlungen der (Un-)Eindeutigkeit tiermedizinischer Professionalität sollen in diesem Dissertationsprojekt untersucht werden. In der gegenwärtigen Forschungsli- teratur finden sich bisher vor allem Ergebnisse zu den einzelnen tiermedizinischen Kontexten. Zentrales Element der empirischen Analyse bilden Expert_inneninterviews mit Tiermedizi- ner_innen sowie teilnehmende Beobachtungen in den oben genannten Kontexten. Diese wer- den mittels der Situationsanalyse nach Adele Clarke (2005; dies. u. a. 2018) untersucht. Der Hauptuntersuchung geht eine Dokumentenanalyse (insbesondere des Deutschen Tierärzte- blatts) voran. Die ausgehenden Forschungsfragen beziehen sich dabei zum einen auf den „basic social process“ (vgl. Glaser/Strauss 1967) der tiermedizinischen Tiertötung: Was pas- siert beim Töten? Wie funktioniert es? Wie wird die Tiertötung erzählt? Und zum anderen die Situation der tiermedizinischen Tiertötung: Wie verhält sich die Tiertötung zur Konstruktion tierärztlicher Professionalität? Parallel dazu verlaufen Fragen nach der Relevanz von Ge- schlecht und anderen sozialen Kategorien: Sind tierärztliche Tötungsformen geschlechtlich konnotiert? Wie verhält es sich mit der tierärztlichen Professionalität? Das Ziel des Projekts ist ein weitreichendes Verständnis der professionellen bzw. professio- nalisierten Tiertötung in der Tiermedizin in ihrer narrativen, praktischen, diskursiven wie mate- riellen Hervorbringung. Durch die Forschung soll ein fundierter Beitrag zur Etablierung einer Soziologie der Tiermedizin geleistet werden. Schließlich soll die Arbeit auch einen empirischen Beitrag zu aktuellen Debatten der Professionssoziologie, der Human-Animal sowie der Gender Studies leisten (Verhältnis von Professionalität und Geschlecht, Tiere als Subjekte/Objekte, Aushandlung des Verhältnisses von Natur/Kultur).

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: ohne Finanzierung
  • Stichworte: Tiertötung; Tiermedizin; Professionalität; Mensch-Tier-Beziehungen; Geschlecht; Situationsanalyse
  • Link zum Weiterlesen:www.gender.soziologie.uni-muenchen.de

  • Titel: Die Genderfiktion und ihre Funktion im Handlungswissen. Eine rekonstruktive Auswertung von Fotogruppendiskussionen mit Lehrer*innen in Bezug auf Geschlechtlichkeit und Heterogenität
  • Name Promovenden: Anna Carnap
  • Hochschule: Institut für Allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (ehemals angemeldet an der Leuphana Universität Lüneburg)
  • Jahr: seit 2013
  • Betreuung: Prof. Benjamin Jörissen (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) & Prof. Regine Herbrik (Leuphana Universität Lüneburg)
  • Abstract:

    Die Genderfiktion entfalte ich theoretisch aufbauend auf Judith Butler, Wolfgang Iser und Eva Schürmann als diskursives und narratives Vokabular, das Normen und Handlungswissen miteinander vermittelt und so Geschlechtlichkeit wahrnehmbar macht. Die Theorie habe ich in Auseinandersetzung mit meinem empirischen Material entwickelt: Fotogruppendiskussionen mit Lehrer*innen (und als Kontrast mit Künstler*innen). So rekonstruiere ich diejenigen Genderfiktionen, mit denen Geschlechtlichkeit auf künstlerischen Portraitfotografien dargestellt wird und diejenigen, mit denen die beforschten Lehrer*innen im Bildgespräch operieren. Ferner interessieren mich die Funktion der angewendeten Genderfiktionen im Handlungswissen der Beforschten und die Rolle ästhetischer Bildungsprozesse für Subjektivierungshandlungen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Gefördert durch das Frauen- und Gleichstellungsbüro der Leuphana Universität Lüneburg von 2013 bis 2017
  • Stichworte: Wahrnehmung und Geschlechtlichkeit, Rekonstruktive Methodologie und Subjektivation, Schule und Handlungswissen

  • Titel: Peasant Women Facing the Minas-Rio System's Impacts, Brazil: a Gender Perspective on Food Sovereignty and Neo-Extractivism in Latin America
  • Name Promovenden: Ana Alvarenga de Castro
  • Hochschule: Humboldt Universität zu Berlin, Lebenswissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Gender und Globalisierung
  • Jahr: seit 2016
  • Betreuung: Prof. Dr. Christine Bauhardt (Fachgebiet Gender und Globalisierung, Humboldt-Universität zu Berlin)
  • Abstract:

    Women farmers are responsible for around 50% of the world food supply, most of them producing in the global South. They are also relevant holders of productive and reproductive assets for sustainable peasant livelihoods. At the same time, they suffer from lack of access to natural resources and food. The PhD candidate dicusses this problematic in the context of one mining environmental conflict (Minas-Rio system, in Brazil) which is part of a neo-extractivist approach onto Latin America, from the standpoints of Feminist Political Ecology and Agroecology.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Stichworte: Feminist Political Ecology, Food Sovereignty , Latin America, Neo-extractivism
  • Link zum Weiterlesen:www.researchgate.net

  • Titel: Morality and Responsivity Among Young, Muslim Men – A case Study From Berlin-Neukölln
  • Name Promovenden: Lena Møller Christensen
  • Hochschule: Institut für Europäische Ethnologie, Philosophische Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: seit 2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Beate Binder (Humboldt-Universität zu Berlin)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: ohne Finanzierung
  • Weitere Finanzierung: Auf der Suche nach Stipendium/Förderung

  • Name Promovenden: Nadine Dannenberg
  • Hochschule: Institut für Medienforschung, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Heike Klippel (Institut für Medienforschung, HBK Braunschweig)
  • Abstract:

    Im Rahmen zeitgenössischer (US-amerikanischen) Serien werden mannigfaltige Überwachungstechnologien und Praktiken als immanent vergeschlechtlicht verhandelt, die im Zuge eines performativen doing technology disziplinierende Wirkungen entfalten. Dies geschieht auf der symbolischen Ebene über repräsentationspolitische Aushandlungsprozesse von (hegemonialen) Weiblichkeiten und (krisenhaften) Männlichkeiten, deren Spuren sich nicht nur in den fiktionalen Akteuren, sondern auch in den von ihnen benutzten Technologien wiederfinden. Die dabei beständig angerufene hetero-sexual-normative 2- Geschlechter-Metaphysik wird dabei zugleich reproduziert, als aber auch unterminiert. In die Serie umrundenden subjektivierenden Aneignungsprozessen über Social Media Applikationen eröffnen sich darüberhinaus (queere) Handlungsspielräume der Intervention und Transgression jenseits einer dualistischen Differenz, die posthumanistische Formen der Subjektwerdung, als auch der Vergemeinschaftung bereithalten. Ebendiesen soll im Rahmen des Promotionsprojekts anhand ausgewählter Fallbeispiele nachgespürt werden. In Anbetracht der Einbindung der Serienformate in einen situierten Produktions- und Distributionskontext in einer zunehmend konvergent erscheinenden Medienlandschaft soll hierbei nicht nur die inhaltliche (narrative und ästhetische), sondern auch die diskursiv-strukturelle Ebene in Augenschein genommen werden. Methodisch bedeutet dies eine Verknüpfung von textbasierter Inhaltsanalyse (close reading) mit einer transmedialen Diskursanalyse, die die einzelnen Medienformate als ein Foucault‘sches Dispositiv zu erfassen sucht, in dem verschiedene Narrative, Technologien und Praktiken in einem permanenten, ambivalenten Wechselverhältnis stehen und ganz eigenwillige Dynamiken hervorbringen mögen, die „Überwachung“ als zweischneidiges Schwert in Erscheinung treten lassen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Georg-Christoph-Lichtenberg-Stipendium, Promotionsprogramm "Konfigurationen von Mensch, Maschine und Geschlecht. Interdisziplinare Analysen zur Technikentwicklung" (KoMMa.G), TU Braunschweig
  • Stichworte: Queer Theory, Gender Studies, Surveillance, Serienforschung
  • Link zum Weiterlesen:www.tu-braunschweig.de

  • Titel: Gender und sexuelle Vielfalt im Spannungsfeld extrem rechter Ideologien - Eine diskursanalytische Erhebung zum Umgang extrem rechter Gruppierungen und Personen mit Gender- und Queerthemen
  • Name Promovenden: Katrin Degen
  • Hochschule: Fakultät Sozialwissenschaften der Otto-Friedrich-Universität Bamberg in Kooperation mit der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Rita Braches-Chyrek (Lehrstuhl für Sozialpädagogik, Universität Bamberg), Prof. Dr. Renate Bitzan (Professur für Gender & Diversity, Technische Hochschule Nürnberg)
  • Abstract:

    Rechte Ideologien sind weit weniger homogen, als häufig angenommen wird. So kann von einer „Vielzahl unterschiedlicher Strömungen, ideologischer Ausrichtungen und Organisationsformen“ (Grumke 2013, S.24) gesprochen werden, welche je nach Kontext, Thema und Personen verschiedene Gruppen mit einbezieht, um ein vermeintlich gemeinsames Ziel zu erreichen. Diese Praxis zeigt sich sehr kontrovers bei Gender- oder Sexualitätsfragen. Einerseits mobilisieren große Teile der Rechten flächendeckend gegen den >Gender-Wahn< und sehen in Gender eine „nicht-natürliche, damit also post-essentialistische Fassung von Geschlecht (und Sexualität)“ (Hark/Villa 2015, S. 7). Andererseits bestehen Arbeitsgruppen schwuler Männer* in der NPD und der AfD und auch Frauen* treten nicht nur als >völkische Heimchen am Herd< auf, sondern sind in allen Bereichen der extremen Rechten, von nicht parteiförmigen Nationalismusbewegungen bis hin zur Übernahme von Ämtern in rechten Parteien, aktiv (vgl. Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus 2014). Die hier geschilderten Zusammenhänge zwischen Geschlecht und Rechtsextremismus und -populismus sind der einschlägigen Forschung bereits lange bekannt. Diese beschränkte sich jedoch meist darauf die unterschiedlichen Rollen von Frauen*, Trans-Personen, Homosexuellen, etc. innerhalb der Rechten aufzuzeigen. Eine ausführliche Analyse der Strategien, durch welche die Einnahme dieser Positionen und Rollen möglich wird, erfolgte bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht systematisch. Die vorgestellte Arbeit soll einen Beitrag leisten, um dieses Forschungsdesiderat zu schließen. Durch eine umfangreiche Literaturrecherche und diverse Fachgespräche konnte die soeben beschriebene Probelamtik herausgearbeitet werden. Hieraus ergibt sich folgende Forschungsfrage: Wie werden Personen innerhalb der extrem Rechten und der rechtspopulistischen Szene inkludiert bzw. exkludiert, wenn diese dem mehrheitlich sehr traditionellen Geschlechter- und Sexualitätsbildern nicht entsprechen? Die Beantwortung dieser Frage erfolgt im Rahmen einer wissenssoziologischen Diskursanalyse nach Keller (2011). Das Sample besteht aus text-, bild- und videoförmigen Materialien, zusammengestellt aus (extrem) rechten Onlinezeitschriften und -magazinen, Online-Blogs von Privatpersonen und Interessengruppen, Webauftritten von Parteien und Organisationen, sowie Beiträgen in Online-Foren, Sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten. Die Zusammenstellung des Korpus erfolgte dabei über das Schneeballprinzip, ergänzt durch gezielte Stichwort- und Akteur*innensuche. Dem liegt ein theoretical sampling zugrunde. Auch die Auswertung der Daten erfolgt über qualitative Methoden. Von besonderem Interesse sind für mich die Brüche in der und die Kämpfe um die Hegemonie der nebeneinander bestehenden Narrationen innerhalb der (extremen) Rechten.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Lohnarbeit + Teilstipendium + Verbundkolleg
  • Förderinstitution (falls zutreffend): LaKoF - Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an bayerischen Hochschulen
  • Stichworte: Gender, Rechtsextremismus, extreme Rechte, Antifeminismus, Antigenderismus

  • Name Promovenden: Ronja Eberle
  • Hochschule: Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: seit 2012
  • Betreuung: Prof. Dr. Beate Binder (Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt-Universität zu Berlin)
  • Abstract:

    Nach mehrjährigen national(istisch)en Debatten wurde in Indonesien 2008 der sogenannte Gesetzesentwurf gegen Pornografie und pornografisches Handeln unter dem Titel »Pornografiegesetz« ratifiziert. Das Dissertationsprojekt geht an der Schnittstelle der Fächer Gender Studies und Indonesistik aus transdisziplinärer, diskurstheoretischer und postkolonial feministischer Perspektive der Frage nach, wie das Pornografiegesetz im Kontext neuer weltpolitischer Konstellationen als wichtiges nationales Wissensobjekt hervorgebracht wird. Die Medienanalyse fokussiert insbesondere auf Interdependenzen der Kategorien Nation, Geschlecht, Sexualität, Religion, Ethnizität und Raum in Argumentationen für und gegen das Pornografiegesetz. Zentrales Erkenntnisinteresse sind Interrelationen von Geschlechter- und Wissensordnungen, die in ihren historischen und machtpolitischen Verwebungen untersucht und vor dem Hintergrund gegenwärtiger wissenschaftlicher Wissensproduktion diskutiert werden.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Graduiertenkolleg, Stipendium & Visiting Scholar
  • Stichworte: Nation, Nationalismus, Gender, Sexualität, Religion, Islam, Ethnolokalität, Diskursanalyse, Ethnographische Forschung, Indonesien
  • Link zum Weiterlesen:www.ronja-eberle.de

  • Titel: Vereinbarkeit von Familie und Beruf – Ein männliches Dilemma. Ursachen der Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit in der Alltagspraxis von Vätern in Normalfamilien
  • Name Promovenden: Jenny Ebert
  • Hochschule: Universität Vechta
  • Jahr: 2017–2020
  • Betreuung: Prof.in Dr. Corinna Onnen (Universität Vechta)
  • Abstract:

    Die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine nach der alltäglichen Lebenspraxis von Müttern und Vätern, aber auch von Arbeitgebern, Dienstleistern und Politikern. Mein Dissertationsprojekt mit dem Titel „Vereinbarkeit von Familie und Beruf – Ein männliches Dilemma“ sucht in der Praxis nach der Ursache der Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit von Vereinbarkeit von Familie und Beruf von Vätern, die sich nicht nur auf Väter, sondern auch auf die Erwerbsbiographien von Müttern negativ auswirkt. Mit einer qualitativen Studie soll ein umfassendes Bild eines kleinen Samples gewonnen werden, das Interdependenzen, Inkonsistenzen und alltagspraktische Aushandlungsprozesse darstellt. Das Ziel der Arbeit ist es, systematisch die Ursachen für die konstatierte Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit aufzudecken und diese ggf. in einer für die Praxis anwendbaren Handlungsempfehlung zu verarbeiten.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Graduiertenkolleg
  • Stichworte: Vereinbarkeit Väter Familie Qualitativ
  • Link zum Weiterlesen:www.uni-vechta.de

  • Titel: Zur Materialität mediatisierter Missachtung. Gender und Verletzbarkeit im Kontext internetbasierter Vernetzung
  • Name Promovenden: Jennifer Eickelmann
  • Hochschule: Ruhr-Universität Bochum
  • Jahr: 2010–2016
  • Betreuung: Prof. Dr. Astrid Deuber-Mankowsky (Ruhr-Universität Bochum)
  • Abstract:

    Die Debatten um Hate Speech im Internet zeugen von der Brisanz der Frage, welche Verletzungsmacht diffamierenden Adressierungen inhärent ist: Handelt es sich um einen rein zeichenhaften Ausdruck freier Rede oder um einen ›realen‹ Gewaltakt? Aus einer dualismuskritischen Perspektive entwickelt Jennifer Eickelmann ein Konzept mediatisierter Missachtung, das sich diesem Entweder-oder verweigert. Entlang materialreicher Analysen zeigt sie die Kontingenz dieser Kommunikationen im Spannungsfeld von Realität/Virtualität auf und legt dar, welche Bedeutung der Kategorie Gender und dem Medialen bei der Konstitution und Wirkmacht mediatisierter Missachtung zukommt.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Stichworte: Hate Speech; Gender; Medien; Internet; Verletzbarkeit; Free Speech; Social Media; Mediatisierte Missachtung
  • Link zum Weiterlesen:www.transcript-verlag.de

  • Titel: Das Beste aus sich herausholen? Verhandlungen von Reproduktionstechnologie zwischen Medizin Lifestyle im Diskurs um ‚Social Freezing‘ [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Julia Feiler
  • Hochschule: Institut für Soziologie, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Jahr: 2013–2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Paula-Irene Villa (LMU München) & Prof. Dr. Ruth Müller (TU München)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Friedrich-Ebert-Stiftung

  • Name Promovenden: Julia Fischer
  • Hochschule: Lehrstuhl für Psychologie, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Universität Bayreuth
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Carlos Kölbl (Universität Bayreuth)
  • Abstract:

    Es werden Wissenschaftlerinnen, die an einem Coaching teilnehmen, zu unterschiedlichen Zeitpunkten interviewt. Dadurch werden ihre Berufsbiografien und ihre beruflichen Entwicklungen während und nach der Teilnahme am Coaching-Programm nachvollzogen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Gender-Aspekt.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Stichworte: Coaching, Gender, Personalentwicklung

  • Name Promovenden: Jana Fritsche
  • Hochschule: Institut für Soziologie, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Jahr: seit 2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Paula-Irene Villa (LMU München)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Koordinationsstelle Universität
  • Stichworte: Masculinity Studies, Wissenssoziologie, Wissenschaftstheorie, Männlichkeit
  • Link zum Weiterlesen:www.gender.soziologie.uni-muenchen.de

  • Name Promovenden: Claudia Froböse
  • Hochschule: Soziologie, Universität Vechta
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof'in Dr. Corinna Onnen (Universität Vechta)
  • Abstract:

    Ende der 1960er Jahre konnten Frauen im Zuge der sogenannten Studentenbewegung die sogenannte 2. Welle der Frauenbewegungen lostreten. Kontrovers wurden Themen wie Abtreibung und die damit einhergehende Forderung der Abschaffung des § 218, Selbstbestimmung über Frauenkörper und Pornografie, die Verteilung von Haushalts-, Erziehungs- und Erwerbsarbeit und die Beendigung von Gewalt gegen Frauen diskutiert und einer breiten Öffentlichkeit näher gebracht. Bereits in den Anfängen wurde die Institutionalisierung des Geschlechterkonflikts vom radikalen/autonomen Flügel der Frauenbewegungen heftig kritisiert. Insbesondere die Gleichstellungsarbeit verbleibt vielfach in einer kapitalistischen und neoliberalen Logik, denn die Verwertbarkeit von sogenannten weiblichen Eigenschaften für den Profit sowie die Nutzung der „Humanressource Frau“ erscheinen als zentrale Anliegen. Feministische Forderungen sind dementsprechend zu Dienstleistungen degradiert worden und die Übernahme von Begriffen aus der Ökonomie dient der Legitimation der Gleichstellungsarbeit, die abhängig ist von Politik und Wirtschaft. Als Folge dessen kommt es nicht zu der eigentlich gewünschten Änderung des bestehenden Systems, denn die „alten“ Hierarchiestrukturen z. B. im Rahmen von männerbündischen Arbeitskulturen bleiben bestehen. Im Gegenteil findet eine Anpassung an die bestehenden Verhältnisse statt und eine Kritik bleibt aus. Die daran anschließenden Fragestellung nach der feministischen und gesellschaftskritischer Ausrichtung heutiger Gleichstellungsarbeit soll anhand sich verändernder Argumentationen analysiert werden.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Graduiertenkolleg
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Universität Vechta – Promotionskolleg Gender Studies
  • Stichworte: Feminismus, Frauenbewegung, Neoliberalismus, Gleichstellung

  • Titel: Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt versus heteronormative Zweigeschlechtlichkeit. Möglichkeitsräume einer nicht-heteronormen Kindererziehung mit Hilfe von Bilderbüchern
  • Name Promovenden: Giulio Galoppo
  • Hochschule: Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterforschung, Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: seit 2011
  • Betreuung: Prof. Dr. Detlef Pech (Humboldt-Universität zu Berlin)
  • Abstract:

    Das Projekt geht der Fragestellung nach, ob bereits Kinder im Kindergartenalter sich darum bemühen, sich entsprechend den heterosexuellen Normen zu verhalten. Darüber hinaus soll herausgestellt werden, ob diese Normen auch in Frage gestellt werden. Eine Möglichkeit, um diese Fragen zu beantworten und gleichzeitig neue Spielräume hinsichtlich des sozialen Geschlechts zu schaffen, so meine These, ist der Einsatz von Bilderbüchern, die geschlechtliche und sexuelle Stereotype hinterfragen. Ziel des Projektes ist das Aufzeigen der Bedeutsamkeit, bereits in Einrichtungen der frühkindlichen Bildung mit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt umzugehen. Es sollen so neue Perspektiven für die Interaktion und Kommunikation mit Kindern dargestellt werden, die das wirkmächtige binäre, heteronormative Geschlechts- und Sexualitätsmodell in Frage stellen. Die Überlegungen basieren auf den Ergebnissen einer Feldstudie, die zwischen März und Juni 2015 in einem Kindergarten in Rom durchgeführt wurde. Zusätzlich zu Beobachtungsprotokollen wurden den Kindern nicht-heteronorme Bilderbücher gezeigt, dazu erzählt. Parallel dazu wurde eine Form des aktiven Verbalisierens eingeführt, d.h. die beteiligten Kinder bekamen die Gelegenheit, die ihnen dargestellten Geschichten selbstständig nachzuerzählen. In der Art und Weise, wie sich die Kinder auf die Geschichten bezogen, um ihre Position zu reflektieren und gegebenenfalls zu verändern, wurde deutlich, dass sie in der Lage waren, Geschlechternormen zu reproduzieren und sie gleichzeitig in Frage zu stellen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: ohne Finanzierung
  • Stichworte: Zweigeschlechtlichkeit, Geschlecht, Heteronormativität, geschlechtliche Vielfalt, sexuelle Vielfalt, Homosexualität, Homophobie, Kinder, Vorschulalter, Kinidergarten

  • Titel: Körpermodifikationen und leibliche Erfahrungen in der Adoleszenz. Eine feministisch-phänomenologisch orientierte Studie zu Inter-Subjektivierungsprozessen
  • Name Promovenden: Julia Ganterer
  • Hochschule: Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, Fakultät für Kulturwissenschaften, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
  • Jahr: 2014–2018
  • Betreuung: A.o. Univ.-Prof.in Mag.a Dr.in Marion Sigot (Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt)
  • Abstract:

    Es handelt sich um ein interdisziplinäres Dissertationsprojekt aus dem Bereich der Erziehungswissenschaften mit Schwerpunkt Geschlechterforschung. Es beleuchtet die Thematik Leib und Inter-Subjektivität junger Heranwachsender unter sozialpädagogischen, leibphänomenologischen und feministischen Aspekten. Es wird untersucht, in welchem Zusammenhang die Körpergestaltungen, Geschlechterkonstruktionen und Inter-Subjektivierungsprozesse von jungen Heranwachsenden stehen und dabei nachvollzogen, wie sich gesellschaftliche Verhältnisse in Körperpraktiken einschreiben. Die Dissertation baut auf den theoretischen Ansätzen der Körpersoziologie, der Geschlechterforschung, der Jugend- und Kindheitsforschung sowie der Leibphänomenologie auf. Dabei wird an Michel Foucaults Machttheorie (1976), Judith Butlers feministisches Performativitätskonzept (1988), Maurice-Merleau Pontys Phänomenologie der Wahrnehmung (1966) sowie Käte Meyer-Drawes pädagogisch-phänomenologischer Leibtheorie (1984) angeknüpft. In der Studie werden 14 episodische Interviews (vgl. Flick 1996, 2011) mit jungen Heranwachsenden zwischen 18 und 23 Jahren in Italien und Österreich durchgeführt. Die Auswertung der Daten erfolgt durch die objektiv-hermeneutische Sequenzanalyse (vgl. Oevermann 2004; Wernet 2009;) und einer phänomenologischen Umrahmung (vgl. Merleau-Ponty 1966; Meyer-Drawe 1984; Waldenfels 2000). Die Relevanz der Arbeit liegt im Sichtbarmachen neuer Entwicklungen der ästhetisch motivierten Praktiken am ganzen Körper. Darüber hinaus zeigt das Forschungsprojekt, inwieweit die Inter-Subjektivität, der Leib und die Geschlechtlichkeit von jungen Heranwachsenden durch die geltenden Schönheitsideale und Körpernormen geprägt werden. Des Weiteren zeigt sich in dieser Studie, inwieweit der Körper als Gestaltungsbereich zur Strukturierung gesellschaftlicher Machtbeziehungen, zur Kultivierung der Zweigeschlechtlichkeit und zur Aufrechterhaltung der Geschlechterordnung beiträgt. Viertens zeigt sich die gesellschaftliche Relevanz der Studie im Sichtbarmachen von Problemen und Konflikten, die Adoleszent*innen mit ihrem eignen Körperschema und Leibempfinden haben. Dabei wird ersichtlich, wie diese Probleme in Relation zu den gesellschaftlichen Körpernormen und Schönheitsidealen stehen. Insgesamt wird erforscht, wie durch gesellschaftliche Prozesse Strukturen entstehen, die die Wahrnehmung und Handlung von jungen Heranwachsenden am eigenen Leib beeinflussen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Universitätsassistentin
  • Link zum Weiterlesen:shop.budrich-academic.de

  • Titel: Ethnie als Ware – Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung mit Frauen der Ethnie Rroma
  • Name Promovenden: Alexandra Geisler
  • Hochschule: Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: 2005–2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Birgit Rommelspacher; Prof. Dr. Hildegard Maria Nickel (HU Berlin)
  • Abstract:

    Vorurteile und konstruierte Bilder in Bezug auf den oder die „Anderen“ sind kein wünschenswerter, jedoch ein vielfach beobachtbarer Bestandteil einer jeden Gesellschaft. Die Ethnie der Rroma gilt hierbei als eine der am meisten diskriminierten und an den gesellschaftlichen Rand gedrängten Minderheiten Europas. Zugleich weisen Untersuchungen auf eine erhebliche und überdurchschnittliche Präsenz von Rromnia unter den Betroffenen des Menschenhandels hin. Die Dissertation forscht hier nach und lässt dabei auch Rromnia selbst zu Wort kommen. Sie untersucht die Differenzierungen und Kategorisierungen der Ethnie Rroma im Menschenhandelsdiskurs, offenbart die dabei beobachtbaren Strategien des „Otherings“ und hinterfragt diese kritisch auf ihre Selbstverständlichkeit. Denn die gesellschaftlichen Wahrnehmungen, Ansichten und kollektiv geteilten Bilder von Rroma dienen oftmals nur dazu, die vorherrschenden Machtgefalle, Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnisse zu legitimieren oder diese noch zu verstärken.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Berufstätigkeit als Diplom-Sozialarbeiterin sowie ein Stipendium in den ersten 3 Jahren
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Friedrich-Ebert-Stiftung
  • Weitere Finanzierung: Im Anschluss an das Stipendium Berufstätigkeit in der Sozialen Arbeit
  • Stichworte: Privilegierung und Marginalisierung, gesellschaftliche Dominanz- und Machtverhältnisse, Ethnie, Diskriminierungserfahrung, Anti-Bias / vorurteilsbewusste Bildung, Differenzierung von Menschenhandel, Menschenschmuggel und Sexarbeit, Prävention sexualisierter geschlechtsspezifischer Gewalt, Kinder- und Jugendhilfesysteme sowie Entwicklung institutioneller Schutzkonzepte, Südost- und Osteuropa.
  • Link zum Weiterlesen:www.alexandra-geisler.de

  • Titel: Female Social Entrepreneurship and its contribution towards a more innovative, integrated and equal society
  • Name Promovenden: Miriam Gerlach
  • Hochschule: Universität Vechta – Promotionskolleg Gender Studies
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Corinna Onnen (Universität Vechta)
  • Abstract:
    Evidence shows that entrepreneurship can provide an economic opportunity for disadvantaged groups and that social entrepreneurship in particular can enable institutional and social change. Additionally, woman on average favor social over economic goals and social entrepreneurship provides a more egalitarian working environment for women. Many authors have appealed for more research on social entrepreneurship and gender, because, although the stream of female entrepreneurship is relatively firm, there are very few reports on female social entrepreneurship. This research wishes to know the potential of female social entrepreneurship as a form of enabling social change from a feminist approach and if it could be a way to improve the position of women and equality in society. In this way, it proposes a descriptive research design aiming at portraying female social entrepreneurship and their context, inquiring on motivations, personal values, abilities, competencies and expertise, methods and technologies used, achieved impact and contribution; as well as the cultural, social, political and economic structures involved in the foundation and development of these social enterprises, and the potential policies and programs needed to promote and support the field and other girls and women engage more in their communities. The research proposes a constructionist approach, using gender as an analytical category and addressing the inequality structures that limit women and social enterprises. Intended is to collect data, based on a conceptual and theoretical framework, through a desk review of social entrepreneurships found throughout Europe, and mostly Germany, surveys and interviews to female social entrepreneurs, experts and academics.
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Stichworte: Social Entrepreneurship, female, social economy, feminism, gender
  • Link zum Weiterlesen:www.uni-vechta.de

  • Titel: Eltern mit egalitärer Arbeitsteilung – Wer sind sie, was haben sie gemeinsam und wovon hängt eine egalitäre Arbeitsteilung ab?
  • Name Promovenden: Magdalena Gerum
  • Hochschule: Institut für Soziologie, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Georg-August-Universität Göttingen
  • Jahr: seit 2016
  • Betreuung: Prof. Dr. Karin Kurz (Institut für Soziologie, Georg-August-Universität Göttingen) & Prof. Dr. Daniela Grunow (Institut für Soziologie, Goethe-Universität Frankfurt am Main)
  • Abstract:

    Ziel des Projektes ist es aufzuzeigen, inwiefern bei Eltern in Deutschland eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit vorliegt, und Faktoren ausfindig zu machen, die ausschlaggebend für eine egalitäre, nicht-traditionale oder traditionale Arbeitsteilung sind. Denn obwohl mit zunehmender Erwerbspartizipation und gestiegenem Bildungsniveau der Frauen das traditionelle Familienmodell an Bedeutung verliert, sind in vielen Familien nach wie vor Väter in höherem Umfang erwerbstätig als Mütter, wohingegen Mütter sehr häufig den größeren Anteil der Familienarbeit übernehmen. Befragt man Eltern danach, welche Verteilung der Erwerbsarbeit sie sich wünschen, zeigt sich, dass viele Väter lieber etwas weniger als die reguläre Vollzeit (40 Std.) und viele Mütter lieber etwas mehr als die kleine Teilzeit (20 Std.) arbeiten würden. Viele Väter würden gern mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen (siehe Projekt „Väterreport“). Ziel ist es, Einflussgrößen zu bestimmen, die erklären, warum Eltern öfter eine traditionale Arbeitsteilung haben als sie sich dies wünschen, und aufzuzeigen, welche Merkmale ausschlaggebend dafür sind, dass Eltern eine egalitäre Arbeitsteilung gelingt.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Deutsches Jugendinstitut e. V., München
  • Link zum Weiterlesen:www.dji.de

  • Name Promovenden: Zhanna Gevorgyan
  • Hochschule: Department of Education Studies, Faculty of Humanities and Social Sciences, Humboldt University of Berlin
  • Jahr: seit 2016
  • Betreuung: Prof. Dr. Detlef Pech, Prof. Dr. Anna Moldenhauer (both Department of Education Studies, Humboldt University of Berlin)
  • Abstract:

    This study explores the provision of gender-based sexuality education from the teaching perspectives at Armenian public schools. Armenia is one of the countries with a patriarchal political-social system where the belief that men are superior to women is common in mainstream society (Khachatryan et al., 2015; Durand & Osipov, 2015). One of the objectives of this study is to find out how sexuality educators in Armenia deal with the inconsistency between the mainstream beliefs regarding unequal gender roles held in society, and the “gender equality” content they are obliged to teach. To explore this, the study applies a qualitative approach, employing ethnographic methods as one of the effective ways to become immersed in the target population’s culture and understand their behaviors and beliefs. The literature on Armenian sexuality education has mostly stemmed from international and local organizations’ perspectives; missing the feminist approach from the academic agenda and exploring little in the areas of gender studies.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Calouste Gulbenkian foundation
  • Stichworte: Comprehensive Sexuality Education, Gender Roles, Family, Schools

  • Name Promovenden: Giovanna Gilges
  • Hochschule: Ruhr-Universität Bochum
  • Jahr: seit 2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Katja Sabisch (Ruhr-Universität Bochum)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: ohne Finanzierung
  • Stichworte: Sexarbeit, Prostitution, Schwangerschaft, Sexualität, Prostituiertenschutzgesetz, sexuelle Infektionen, STI, Mutterschutz, Mutterschutzgesetz, Arbeitssicherheit, Promiskuität

  • Titel: Geschlechterungleichheiten in der Universitätsmedizin – zum Einfluss der Organisationskultur auf den Ausstieg von Wissenschaftlerinnen in der Habilitationsphase
  • Name Promovenden: Marina Ginal
  • Hochschule: Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Jahr: 2015–2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Sabine Walper / Prof. Dr. Paula Villa (beide LMU München)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Landeskonferenz der Frauenbeauftragten der Haws in Bayern

  • Titel: Facetten von Feminismus. Eine dispositivanalytische Untersuchung gegenwärtiger feministischer Widerstandspraktiken
  • Name Promovenden: Jördis Grabow
  • Hochschule: Georg-August-Universität Göttingen
  • Jahr: 2015–2019
  • Betreuung: Prof. Dr. Andrea D. Bührmann (Georg-August-Universität Göttingen), Prof. Dr. Ilse Lenz (Ruhr-Universität Bochum), Prof. Dr. Sabine Grenz (Universität Wien)
  • Abstract:

    Das Promotionsprojekt beschäftigt sich mit feministischen Aktivist_innen und ihren Widerstandspraktiken im Kontext von Macht- und Herrschaftsverhältnissen der gegenwärtigen Gesellschaft am Beispiel Deutschlands. Ausgangspunkt meiner Überlegungen ist dabei, dass Geschlechterverhältnisse immer im Kontext von gesellschaftlichen Verhältnissen verstanden werden müssen. Der theoretische Rahmen wird über die Annahme eines Geschlechterdispositivs hergestellt (vgl. Bührmann 1995; Bührmann 2004; Bührmann/Schneider 2008). Das moderne Geschlechterdispositiv, welches als ein Netzwerk diskursiver und nicht-diskursiver Elemente verstanden wird, formiert sich in der Mitte des 18. Jahrhunderts, wird zum Ende des 19. Jahrhunderts hegemonial und bringt geschlechtliche Subjektivierungsweisen hervor (vgl. Bührmann 2004: 24). Gesellschaftliche Transformationsprozesse und die jeweilig vorherrschenden Annahmen von Geschlecht bzw. Geschlechtlichkeit werden in diversen feministischen Widerstandspraktiken und ihren Ausdrucksformen wie bspw. politischen Gruppen, Vereinen und Interessenvertretungen, Zeitschriften, Bands etc. deutlich. Vergeschlechtlichte Wahrnehmungen von sich Selbst, von Anderen und der Welt sowie daraus resultierende Praxen werden über Wissensordnungen und Machttechnologien hervorgebracht und (re-)produziert (vgl. Bührmann/Schneider 2008: 28, 93). Feministische Widerstandspraktiken, die die hierarchisierende Geschlechterordnung und deren Geschlechterwissen angreifen sowie eine Transformation von vergeschlechtlichten Subjektivierungsweisen fordern, begreife ich daher als Antworten auf sowie als Hinterfragen von ‚wahr-gemachten’, ‚ver-geschlechtlichten’ Bedingungen einer Gesellschaft. Im Zentrum des geplanten Promotionsprojekts steht folgende Frage: Welche Strategien, Ziele, Hervorbringungen sowie Konstitutionsbedingungen gegenwärtiger feministischer Widerstandspraktiken lassen sich identifizieren und welche Aus-/Wirkungen implizieren sie?

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Stichworte: Feminismus, Dispositivanalysen, Geschlechterwissen, Widerstandspraktiken

  • Name Promovenden: Philippe Greif
  • Hochschule: Uni Kassel
  • Jahr: seit 2014
  • Betreuung: Prof. Dr. Mechthild Bereswill (Uni Kassel)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium

  • Name Promovenden: Sebastian Grieser
  • Hochschule: Fakultät für Soziologie, Universität Bielefeld
  • Jahr: seit 2018
  • Betreuung: Prof.in Dr.in Diana Lengersdorf (Universität Bielefeld)
  • Abstract:

    Ziel des Dissertationsprojekts „Care_Räume: Praktiken des Wickelns im Spannungsfeld von Privatheit und Öffentlichkeit“ ist eine nähere Bestimmung räumlicher (Neu)Ordnungen von Care im privaten und öffentlichen Raum vor dem Hintergrund aktueller Transformationsprozesse von Care. Das Projekt hat Anleihen vornehmlich aus geschlechter- und raumsoziologischen Theorien. Ausgangspunkt der Analyse ist die Rekonstruktion von Care_Räumen. Mit diesem Begriff weise ich auf die Relationalität von Raumkonstruktion und Care, verstanden als Praxis und Strukturprinzip, hin. Gefragt wird: Welche Räume werden in der Handlungssituation des Wickelns hergestellt? Mit dem Wickeln von Kleinkindern wird eine soziologisch kaum beleuchtete Handlungssituation zum Gegenstand der Analyse. Praktiken des Wickelns im häuslichen wie außerhäuslichen Raum können in eine Reihe unterschiedlicher Raumkonstruktionen eingebunden sein. Damit geben Wickelräume Aufschluss über Care-Praktiken im Spannungsfeld von gesellschaftlichen Vorstellungen von Privatheit und Öffentlichkeit. Der räumlichen Dimension des Wickelns nähere ich mich mit einem qualitativen Forschungssetting. Mit der Triangulation von problemzentrierten Interviews, teilnehmender Beobachtung und einem diskursanalytischen Zugang zu Raum gelingt die Re-konstruktion sich verändernder Care- und Raumordnungen in Care-Räumen. Darüber hinaus kann deutlich werden, dass Care nicht nur in Räumen reproduziert wird, sondern die räumliche Dimension auch als konstitutives Element der gegenwärtigen Transformation von Care wirkt.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftlicher Mitarbeiter (Sondermittel)
  • Stichworte: Care, Raum, Praxistheorie, Ethnografie, Geschlechtersoziologie
  • Link zum Weiterlesen:ekvv.uni-bielefeld.de

  • Titel: Belonging in Unhomely Homelands - intersections between ‘internal displacement’ and gendered nationalism among Kosovo Serbs
  • Name Promovenden: Marija Grujic
  • Hochschule: Goethe University
  • Jahr: seit 2012
  • Betreuung: Prof. Dr. Helma Lutz (Goethe-Universität Frankfurt)
  • Abstract:

    The Ph.D. project investigates how internally displaced women and men position themselves in discourses on national belonging. My focus is on the intersection between the homeland as the place of people’s rooting and biographical articulations of the flight route. This is an empirical project, and I draw my thesis’s findings on the intersectional analysis of the biographical-narrative interviews I conducted among Kosovo Serbs with the status of internally displaced persons (IDPs) and reside in Serbia since 1999. The status of ‘internal displacement’ is temporary and limits in the level and scope of the assistance. Displaced from Kosovo aren’t official refugees but also not ‘full’ citizens, which, as I show in my thesis, causes multifacet exclusion of people who reside in the refugee camps and wait for long term housing. In biographical accounts of Kosovo Serbs, I find examples of what I am referring to as unhomely belonging to ‘nation’ between its real and imagined place of origin which collide and causes estrangement.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Förderinstitution (falls zutreffend): DAAD

  • Name Promovenden: Steffi Grundmann
  • Hochschule: Historisches Seminar, Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften, Bergische Universität Wuppertal
  • Jahr: 2011–2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Armin Eich (Bergische Universität Wuppertal)
  • Abstract:

    Während Haut und Haar in der bisherigen altertumswissenschaftlichen wie körpergeschichtlichen Forschung kaum beachtet worden sind, arbeitet diese Studie die ganze Breite, Vielschichtigkeit und Ambivalenz der Bedeutungen heraus, die im klassischen Griechenland mit diesen Teilen des Körpers verbunden worden sind. Die Quelleninterpretationen beruhen auf einer differenzierten, philologisch und historisch-kritisch angelegten Textanalyse und werden aus einer gendertheoretisch fundierten Perspektive präsentiert. So wird nicht nur ein besseres Verständnis der griechischen Kultur erlangt, sondern auch eine fremde, aber in manchen Details doch vertraute Sicht auf den Körper rekonstruiert, die dazu anregt, moderne Prämissen zu hinterfragen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Stichworte: Antikes Griechenland, Körpergeschichte, Geschlechtergeschichte, Praktiken

  • Titel: Intersektionalen Diskriminierungsverschränkungen und Stereotypisierungsprozessen am Beispiel des christentumsgeschichtlichen Hexenkonstruktes [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Kristina Göthling-Zimpel
  • Hochschule: Interkulturelle Theologie und Körperlichkeit, Evangelisch-Theologische Fakultät, Ruhr-Universität Bochum; Historisches Institution, Geisteswissenschaft, Universität Duisburg-Essen
  • Jahr: seit 2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Claudia Jahnel (Professur für Interkulturelle Theologie und Körperlichkeit, Ruhr-Universität Bochum), Prof. Dr. Amalie Fößel (Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters, Universität Duisburg-Essen)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)

  • Titel: Zwischen Emanzipation und Optimierung. Hormonelle Verhütung im Spannungsfeld von Wissen, Körper und Geschlecht
  • Name Promovenden: Kris Vera Hartmann
  • Hochschule: Institut für Diversitätsforschung, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Georg-August-Universität Göttingen
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Andrea D. Bührmann (Georg-August-Universität Göttingen)
  • Abstract:

    Hormonelle Verhütung, allen voran die „Pille“, war seit ihrer Einführung stark gesellschaftlich umkämpft und veränderte ihre Bedeutungen im Laufe der Zeit. In meiner Dissertation gehe ich mit einer dispositivanalytischen Forschungsperspektive der Frage nach, wie sich diese diskursive Auseinandersetzung mit der Pille seit ihrer Einführung (1961) und Etablierung in der BRD entwickelt und wie sie sich als normalisierte Körpertechnologie in der Gegenwart stabilisiert hat. Neben einer gesellschaftstheoretischen Ausarbeitung dieses Zusammenhangs kläre ich mit Ansätzen der Diskurstheorie und der Akteur-Netzwerk-Theorie, wie sich die Pille in Wechselwirkung mit Diskursen, Praktiken und Subjektivierungen in ein Dispositiv einordnen lässt. Genealogisch-diskursanalytisch werden die besonders relevanten Diskurse und Gegendiskurse um die Pille und hormonelle Verhütung aus Medien- und Presseerzeugnissen seit den sechziger Jahren bis heute herausgearbeitet, ihre Kontinuitäten und Brüche analysiert und auf Subjektformationen hin untersucht. Besonderer Fokus liegt dabei auf Veröffentlichungen und Verlautbarungen über die Pille aus der Zweiten Frauenbewegung, die als ein herausragender Akteur in der kritischen Auseinandersetzung mit ihr betrachtet wird.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Hans-Böckler-Stiftung

  • Name Promovenden: J. Cash Hauke
  • Hochschule: Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Beate Binder (Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien / Institut für Europäische Ethnologie, Humbold-Universität zu Berlin)
  • Abstract:

    In Anbetracht des starken Rechtsruck und der strategischen Erfolge der neuen Rechten in Ostdeutschland, untersucht die Dissertation Bildungsarbeit im Bereich der Rechtsextremismusprävention und der Antidiskriminierungsarbeit in Brandenburg und Sachsen, um ein intersektionales kontextspezifisches Konzept der Bildungsarbeit gegen Rechts zu entwickeln. Ausgehend von der Annahme, dass sich (seit der Wende) ein ostspezifisches Wissen in diesem Bereich herausgebildet hat, wird eine qualitative empirische Studie durchführt, in der 16 Expert_innen aus dem Feld interviewt werden. Es soll herausgefunden werden, welche intersektionalen und kontextspezifischen Herausforderungen sich in der Arbeit vor Ort zeigen und wie diesen begegnet wird. Dabei wird auch der Frage gefolgt, inwieweit Ostspezifika bei der Entwicklung von Bildungsansätzen gegen Rechts eine Rolle spielen, wie diese aussehen und wie sie intersektional gelesen werden können. Ergänzend werden teilnehmende Beobachtungen vorgenommen und eine Dokumentenanalyse durchgeführt, welche aktuelle Diskurse in die Analyse miteinbeziehen. Die Auswertung wird nach der Situational Analysis der Grounded Theory vorgenommen, mit dem Ziel eine Theorie zu entwickeln, welche die aktuellen Diskurse mit dem Wissen der Arbeit der Akteur_innen vor Ort kontrastiert und durch eine Praxisreflexion neue tools für eine intersektionale Bildungsarbeit entwickelt. Anknüpfend an aktuelle Analysen, welche auf die strukturellen Entstehungsbedingungen von Menschenfeindlichen Tendenzen in der Mitte der Gesellschaft fokussieren, wird mit intersektionalen Ansätzen hinterfragt, wie Normalitätskonstruktionen entstehen und den Nährboden für rassistische, antisemitische, sexistische, ableistische und klassistische Gewalt bieten, auf dem die Neue Rechte ihre Erfolge strategisch aufbaut. Das Vorgehen gegen Tendenzen der Neuen Rechten erfordert eine Gesellschaftsanalyse, welche die Gleichzeitigkeit und Abhängigkeiten von z.b. Rassismus, Klassismus und Heteronormativität untersucht und intersektionale Verbindungslinien reflektiert und sichtbar macht. Nur so können Werkzeuge entwickelt werden, welche das Ausspielen marginalisiert Gruppen gegeneinander und die Instrumentalisierung einzelner Forderungen sozialer Bewegungen für rechte Interessen (z.b. Frauenrechte vs antimuslimischer Rassismus) verhindern kann. Dabei ist besonders bei der Arbeit in Ostdeutschland auch die Differenzlinie Ost/West ein möglicher weiterer Faktor, der bei Demokratisierungsprozessen eine wesentliche Rolle spielt, bisher jedoch wenig wissenschaftliche Beachtung findet.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Rosa-Luxemburg-Stiftung
  • Stichworte: Ostdeutschlandforschung, Neue Rechte, Rechtspopulismus, Intersektionalität, Aktivismus, Demokratisierungsprozesse, grounded theory, Rassismusforschung, Rechtsextremismusforschung, Bildungsarbeit

  • Name Promovenden: Jette Hausotter
  • Hochschule: Arbeitsgruppe Arbeit–Gender–Technik, Technische Universität Hamburg
  • Jahr: 2012–2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Gabriele Winker (Arbeitsgruppe Arbeit–Gender–Technik an der Technischen Universität Hamburg)
  • Abstract:

    In einer qualitativen Studie werden, basierend auf 21 problemzentrierten Interviews und im Rückgriff auf ungleichheits- und intersektionalitätstheoretische Ansätze der Sozialwissenschaften, die Auswirkungen gesellschaftlicher Prekarisierungsprozesse auf die Berufsgruppe der Ingenieurinnen und Ingenieure in Deutschland untersucht. Anhand von empirisch herausgearbeiteten Interessentypen wird analysiert, wie sich prekäre Privilegien im Alltag von Ingenieur_innen auswirken und wie sich die Ingenieur_innen in Spannungsfeldern zwischen eigenen Wünschen und gesellschaftlichen Bedingungen positionieren. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der Arbeits- und Geschlechterforschung bewertet.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Hans-Böckler-Stiftung
  • Stichworte: Ingenieur_in; Prekarisierung; Privilegien; Intersektionalität; Intersektionale Mehrebenenanalyse; Hochqualifizierte Angestellte; Geschlechterforschung; Arbeitswissenschaft; Interessen; Work-Life-Balance; Vereinbarkeit
  • Link zum Weiterlesen:tubdok.tub.tuhh.de

  • Name Promovenden: Karolin Heckemeyer
  • Hochschule: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau
  • Jahr: 2009–2016
  • Betreuung: Prof. Dr. Nina Degele, Prof. Dr. Petra Giess-Stüber (beide Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
  • Abstract:

    Der Sport ist bis heute eine Sphäre männlicher Dominanz und heteronormativer Geschlechtervorstellungen. Das zeigt die anhaltende Debatte über Geschlechtertests im Leistungssport ebenso wie die deutliche Unterrepräsentanz von Sportlerinnen in den Medien. Aus einer praxistheoretischen Perspektive zeigt Karolin Heckemeyer, wie sich diese heteronormativ-hierarchische Ordnung in Bestimmungen internationaler Sportorganisationen und in Auseinandersetzungen von Athletinnen mit den Regeln des Sports (re-)produziert und legitimiert. Die Leistungsklasse Geschlecht erweist sich dabei als eine Struktur, die es für zukünftige Visionen eines geschlechterinklusiven Sports kritisch zu hinterfragen gilt.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Evangelisches Studienwerk Villigst e.V.
  • Weitere Finanzierung: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Stichworte: Sport, Heteronormativität, soziale Ungleichheit, Praxeologie
  • Link zum Weiterlesen:www.transcript-verlag.de

  • Titel: Society Reloaded. Klassifikation und Ab/Ausgrenzung als gesellschaftskonstituierende Strategie? [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Martin Heger
  • Hochschule: ZIFG, Fakultät I, TU Berlin
  • Jahr: seit 2009
  • Betreuung: Prof. Dr. Sabine Hark (TU Berlin)
  • Abstract:

    Im Zuge der Übernahme neoliberalen Denkens, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten viele Länder in vielen Bereichen massiv verändert. Das Gros dieser Gesellschaften beschreitet „neue“ Wege was die Artikulation und Durchsetzung politischer, ökonomischer und/oder sozialer Ziele betrifft – oft würdelos und menschenverachtend. Haben die politisch Verantwortlichen die Aufgabe, die Rahmenbedingungen des gesellschaftlichen Miteinanders zu gestalten, sehen sich immer mehr Menschen diesen Rahmenbedingungen und damit den Herausforderungen des täglichen [Über-]Lebens konfrontiert. Sie müssen sich mit verschärften Bedingungen arrangieren [Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, zunehmendes Armutsrisiko, Ressourcenknappheit etc.]. Hier setzt das Dissertationsprojekt an. Im Hinblick auf die symbolische Dimension sozialer Ungleichheit wird mit einer diskursanalytischen Herangehensweise die mediale Präsenz von Arbeitslosengeld-II-Empfänger_innen [als eine Kategorie von Überflüssigen] untersucht. Anhand der Analyse des empirischen Materials [Zeitungsartikel] soll die Konstruiertheit von überflüssigen Identitäten rekonstruiert werden. Welche Begriffe, welche Inszenierungen, welche Deutungsrepertoires werden verwendet, die in ihrer Gesamtheit den performativen Charakter dieses „Überflüssig-Gemacht-Werdens“ ausmachen? Ein Ziel der Untersuchung ist es, „regulatorische Regime“ zu isolieren, welche die hegemonialen Handlungs- und Definitionsstrategien formen, und somit bestehende Selbstverständlichkeiten in Frage zu stellen, auf die das Selbstverständnis der westlichen Zivilisation beruht.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: ohne Finanzierung
  • Stichworte: Ungleichheit, Ausgrenzung, Prekarität

  • Titel: Development of next generation gender medicine teaching tools through co-creative approaches and systematic knowledge assembly – SeGMeNT (Sex- and Gender-sensitive Medicine – New Teaching formats)
  • Name Promovenden: Sarah Hiltner
  • Hochschule: Gender in Primary and Transmural Care, Department of Primary Care, Radboud university medical center, Nijmegen, Netherlands
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Sabine Oertelt-Prigione, MD, MSc, PhD (Radboud Universiteit)
  • Abstract:

    Due to its cross-sectional nature in medicine and its interdisciplinary linkage with the social sciences and gender studies, sex- and gender-sensitive medicine is an essential part on the pathway towards individualized care. Additionally the linkage between social sciences, gender studies and medicine offer great accessibility for integrating innovative strategies of teaching and learning to unfold disruptive power for a long needed paradigm shift within medicine. The overall goal of the project is to bring together the already present openly accessible resources for gender medicine training and teaching in a structured fashion and use the gained information as a basis for the development of new concepts and techniques at Radboud University Medical Center. Gender medicine is in itself a novel approach to the teaching and practice of medicine and should be combined with innovative forms of knowledge transmission.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Stichworte: geschlechtersensible Medizin, Innovation, Lehre, nutzer*innen zentriert

  • Titel: Ein situiertes Wissen. Geschichte(n), Herrschaftskritik und Ethik im Werk Donna Haraways [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Katharina Hoppe
  • Hochschule: Institut für Soziologie, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Thomas Lemke (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Stichworte: Feministische Theorie, feministische Wissenschaftskritik und Epistemologie, Donna Haraway, Relationalität, Ethik, new materialisms

  • Name Promovenden: René_ Hornstein
  • Hochschule: Institut für Psychologie, Fakultät für Lebenswissenschaften, Technische Universität Braunschweig
  • Jahr: seit 2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Meike Watzlawik ( TU Braunschweig/Siegmund-Freud-PrivatUniversität Berlin)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: ohne Finanzierung
  • Stichworte: Internalisierte Unterdrückung, Internalisierte Trans*feindlichkeit, Internalisierte Transphobie, Internalisierte Homophobie, Intersektionalität, Empowerment, Community

  • Titel: trans* normal? Erzählungen über die Be_grenz_ung_en von trans_gender in Deutschland [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Marek Sancho Höhne
  • Hochschule: Lehrstuhl für Kultur- und Sozialanthropologie spätmoderner Gesellschaften, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Anika Keinz, Prof. Dr. Werner Schiffauer (beide Europa-Universität Viadrina Frankfurt an der Oder)
  • Abstract:

    „Who counts as Trangender“ lautet die Überschrift eines Artikels in den Transgender Studies Quarterly Volume 2. Number 1 von 2015. Trans* oder Transgender sind Begriffe die nicht nur Menschen beschreiben, die sich als trans* oder Transgender identifizieren, sondern sind dabei auch an Identifikationen in dem Spannungsfeld moderner Identitäten gebunden. Die Diskurse rund um trans* Körper werden geprägt von verschiedenen Akteur_innen. Massenmedien, trans* Organisationen, trans* Personen in der Öffentlichkeit und viele mehr gestalten Images von trans* Körpern und trans* Narrativen. Ihre interdependente Eingebundenheit wird darin häufig nur bedingt sichtbar und die Bilder orientieren sich an Norm_alisierenden Dominanzvorstellungen. In staatlichen Instanzen wird Deutschland häufig als trans* inklusiv markiert und Medizin und Recht fungieren hier vermeintlich als Hilfesteller_innen. Zugleich werden aktuell über Themen von Geschlecht und Sexualität und so auch trans* Thematiken Politiken gemacht, die die Überlegenheit des globalen Nordens suggerieren und rassistische Entwicklungen befördern. All diese Akteur_innen und Diskurse prägen Vorstellungen des trans* Norm_alen. Ausgehend davon frage ich, was die Be_grenz_ungen dessen sind, was oder wer unter dem Begriff trans* gefasst wird? Wer die Akteur_innen sind die an den Be_grenz_ungen beteiligt sind – und in welcher Form? Welche Images von trans*Personen in Massenmedien re_produziert und wie trans* Personen und deren Erfahrungen instrumentalisiert werden? Aber auch, wie trans* Organisationen daran beteiligt sind Images von trans* Personen zu re_produzieren? Was die norm_ativen Narrative sind, die den Begriff trans* füllen und an denen sich trans* Personen in Deutschland orientieren und wer dabei ausgelassen wird? Wer zählt eben nicht als ausreichend trans* (gender)?Ich frage, wie sich trans* Personen vor diesem Hintergrund selbst imaginieren? Wie erzählen wir uns selber? Wie er_möglichen und_oder ver_unmöglichen dominate Narrative_Bilder_Körper trans* Selbsterzählungen und Biographien? Wie bedingen sich unsere Selbsterzählungen und dominante trans* Erzählungen gegenseitig? Wie werden Interdependenzen in diesem Geflecht un_sichtbar? Wer er_zählt sich als trans*(gender)? Mein Folgen der Prozesse rund um die Herrstellung der Be_grenz_ungen von dominanten trans* Erzählungen_Körpern verwebe ich mit autoethnographischen Erzählungen und bringe es mit Selbsterzählungen_Lebensgeschichten von trans* Personen in Dialog um so die interdepenten Be_grenz_ung_en von Bildern_Erzählungen_Verkörperungen von trans* in den Blick zu nehmen, zu schauen, was darin möglich bzw. was darin verunmöglicht wird und wie sich in diesem Feld die Blicke_Bilder_Narrative_Vorstellungen gegenseitig bedingen und re_produzieren.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium bis Januar 2018; Freiberuflichkeit; Teilzeitstelle Projektleitung
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Viadrina Center B/Orders in Motion
  • Stichworte: trans*, Gender, Intersektionalität/ Interdependenz, Diskriminierung, Alltagswelten, Medien, Medizin, Recht, Lebensgeschichtliche Erzählungen, communities, Normalisierung, Pathologisierung, dialogisch
  • Link zum Weiterlesen:www.mareksanchohoehne.net

  • Name Promovenden: Yves Jeanrenaud
  • Hochschule: TUM School of Education, Technische Universität München
  • Jahr: 2011–2014
  • Betreuung: Prof. Dr. Susanne Ihsen (Technische Universität München), Prof. Dr. Corinna Onnen (Universität Vechta)
  • Abstract:

    Yves Jeanrenaud zeichnet die Konstruktion von Elternschaft hinsichtlich spezifischer Berufskultur und Fachhabitus der Ingenieurwissenschaften anhand narrativer Interviews mit Ingenieurinnen und Ingenieuren nach. Der Ingenieurberuf gilt gemeinhin als traditionell, besonders in Bezug auf die Zuschreibung von Geschlechterrollen zu Karriere, Familie und Elternschaft. Diese traditionelle, bürgerliche Berufskultur hat entsprechende Auswirkungen auf die Vorstellungen davon, was Familie ausmacht und wie Elternrollen auszufüllen sind. Diese Studie zeigt, wie doing engineering das Familien- und Elternschafts-Modell von Ingenieurinnen und Ingenieuren strukturiert. Dabei erweist sich die Berufs- und Studienwahl als Schlüssel zur professionellen Identitätskonstruktion. Auf Basis dieser Entscheidungsprozesse wird Elternschaft vor dem Hintergrund der Erwerbsbiografie konstruiert und damit die Trennung des Erwerbs- und Familienlebens in privat und öffentlich aufgrund des Fachhabitus aufrechterhalten und die bürgerliche Geschlechterordnung perpetuiert.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Mehrere Strukturstellen, verschiedene Projektstellen und begleitet durch strukturiertes Graduiertprogtamm der TUM Graduate School
  • Stichworte: Familiensoziologie, Elternschaft, Ingenieurwissenschaften, Habitus, Fachkultur, MINT, Gender Studies, Biographieforschung, Erwerbsarbeit
  • Link zum Weiterlesen:link.springer.com

  • Titel: ‚Invasive‘ Arten im Prozessschutz. Eine kritische Analyse des Transformationspotentials von Wildnisgebieten für die Konstruktion ‚invasiver‘ Arten
  • Name Promovenden: Katharina Kapitza
  • Hochschule: Leuphana Universität Lüneburg
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Sabine Hofmeister (Leuphana Universität Lüneburg)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)

  • Titel: Alleinerziehende Mutterschaft. Eine Technologie heteronormativer Familienordnung in Deutschland und Polen
  • Name Promovenden: Anna Kasten
  • Hochschule: Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Technische Universität Berlin
  • Jahr: 2012–2019
  • Betreuung: Prof. Dr. Sabine Hark (ZIFG, Technische Universität Berlin)
  • Abstract:

    Die Problematik der finanziellen Absicherung des Lebensunterhalts alleinerziehender Mütter ist sowohl in Deutschland als auch in Polen ein Thema. Ausgehend von der Prämisse, dass die Heteronormativität die wohlfahrtsstaatlichen Leistungen strukturiert und organisiert, interessiert mich die Frage: Wie denkt sich die heutige Gesellschaft Mutterschaft, dass sie eine bestimmte Form, nämlich die alleinerziehende Mutterschaft, als eine auf die Zahlung vom Kindesvater wartende konstruiert. Um dieser Frage nachzugehen, untersuche ich den rechtlich-politischen Diskurs der Mitwirkung der alleinerziehenden Mutter bei der Feststellung der Vaterschaft im Unterhaltsvorschussgesetz in Deutschland und im Gesetz über Familienleistungen in Polen. Die Heteronormativität macht keinen Halt an den Grenzen zwischen Nationalstaaten. Deswegen interessieren mich an der Berücksichtigung der „zwei“ Fälle – Deutschland und Polen – Divergenzen und Konvergenzen bei der Konstruktion alleinerziehender Mutterschaft in beiden Ländern. Da die Bezeichnung „alleinerziehende Mutterschaft“ für den Konstruktionsprozess des Forschungsgegenstands „alleinerziehende Mutterschaft in Deutschland und Polen“ von Bedeutung ist, analysiere ich ebenfalls die Begriffspraxis im gegenwärtigen sozialwissenschaftlichen Diskurs in Deutschland und Polen. Alleinerziehende Mutterschaft erweist sich in meiner transdisziplinär angelegten Studie in beiden Ländern als Technologie einer heteronormativen Familienordnung.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
  • Link zum Weiterlesen:www.transcript-verlag.de

  • Name Promovenden: Oliver Klaassen
  • Hochschule: Institut für Kunstpädagogik, Fachbereich 03: Sozial- und Kulturwissenschaften, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Jahr: seit 2016
  • Betreuung: Prof. Dr. Ansgar Schnurr (Justus-Liebig-Universität Gießen), Prof. Dr. Barbara Paul (Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg)
  • Abstract:

    Wie können queere Bestrebungen in Kunst und visueller Kultur hegemoniale Repräsentationsregime unterwandern und assimilatorische und intelligible Raster der Verstehbarkeit infrage stellen? Meine Doktorarbeit möchte dieser Frage vor dem Hintergrund einer paradoxen politischen Situation auf den Grund gehen, die sich spätestens seit 2000 im Globalen Norden immer weiter zuspitzt: gemeint ist die kommerzielle, kapitalistische und rechtliche Vereinnahmung der LSBT*I*Q+-Kultur bei gleichzeitiger Zunahme des rechtsextremen Nationalismus mit seinen rassistischen, fremdenfeindlichen, homophoben und sexistischen Tendenzen. Folgende vier zeitgenössische künstlerische Fotoserien, die nicht zwangsläufig einen menschlichen Körper zur Identifikation, Dis- oder Gegenidentifikation zu sehen geben, bilden den Ausgangspunkt meines Promotionsvorhabens: (1) Außenfassaden ehemaliger und noch bestehender lesbischer Bars in „The Boy Mechanic/Los Angeles“ (seit 2005) von Kaucyila Brooke; (2) (menschen-)leere Betten in privaten Räumen geschlossener und noch existierender schwuler Badehäuser in „In Between Days (Without You)“ (1998) von Dean Sameshima; (3) US-amerikanische Nationalparks in „Climate Vortex Sutra“ (2014) von David Benjamin Sherry und (4) kameralos erzeugte Lichträume, sogenannte Luminogramme, in „Freischwimmer“ (seit 2001) von Wolfgang Tillmans. Ausgehend davon, dass das auf den Fotoserien Zu-Sehen-Gegebene in Abhängigkeit steht zu individuellen und sozialen Kontexten, die Bedeutungen konstituieren und strukturieren, ist der Ausstellungskontext vom besonderen (Erkenntnis-)Interesse: Denn hier hängen die Fotografien räumlich häufig mit anderen Exponaten zusammen, wodurch Mehr- und Uneindeutigkeiten, unlösbare Widersprüche und Ungewissheiten entstehen. Für die Analyse der Fotoserien unter exemplarischer Berücksichtigung ihrer Präsentation in Ausstellungen habe ich Displays aus folgenden Ausstellungskontexten ausgewählt: für „The Boy Mechanic/Los Angeles“ (seit 2005) ein Display aus der Ausstellung „Warum etwas zeigen, was man sehen kann?“ (25.02.-07.05.2006) in der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig; für „In Between Days (Without You)“ (1998) ein Display aus der Ausstellung „Art AIDS America“ (01.12.2016-02.04.2017) in der Alphawood Gallery in Chicago; für „Climate Vortex Sutra“ (2014) ein Displays aus der Ausstellung „Climate Vortex Sutra – David Benjamin Sherry“ (07.09.-31.10.2014) in der Galerie Salon 94 Bowery in New York und für „Freischwimmer“ (seit 2001) eine Installation (2004-09) in der Panorama Bar im Berliner Nachtclub Berghain. Da jede Lesart von visuellem Material abhängig ist von Begehren, Gefühlen und Affekten sowie von Sehgewohnheiten, Erwartungen und Vorwissen der Rezipierenden, liegt meinem Promotionsvorhaben ein experimentell-exploratives Untersuchungsdesign mit transdisziplinären, konzeptbasiertem und normkritischem Charakter zugrunde. Folgende Forschungsfrage möchte ich beantworten: Inwiefern intervenieren die Fotografien von Brooke, Sameshima, Sherry und Tillmans und ihre Präsentation in Ausstellungskontexten in normative Diskurse von Sexualität, Geschlecht und Begehren? Für die Beantwortung verschränke ich im Rahmen queerender (Re-)Lektüren zwei Analysestränge miteinander: Zum einen beschäftige ich mich im Rahmen repräsentationskritischer Analysen mit der jeweils spezifischen Weise der Gemachtheit des Zu-Sehen-Gegebenen; zum anderen ergründe ich das antizipative und transformatorische Bewegungen ermöglichende Potenzial psychoanalytischer und phänomenologisch-affektiver (Erfahrungs-)Dimensionen im Rezeptionsprozess. Meine Hypothese ist, dass die Serien zusammen mit ihren Ausstellungspräsentationen ‚radikal-ambigue Politiken queerer Un__Sichtbarkeit(en)‘ (Klaassen 2019a, b) hervorbringen, die nach bekannten Mustern nicht abschließend gelöst werden können und stattdessen im Zittern verharren und dadurch letztlich Räume der Unklärbarkeit und des Dazwischen-Seins herstellen, die von Normierungszwängen zu befreien vermögen. Die gesamtgesellschaftliche Relevanz der Dissertation liegt im Erforschen ästhetischer Strategien, die Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht, Sexualität und Begehren entgegenwirken. In einer engen Verzahnung von Wissenschaft, Kunstkritik und Aktivismus nehme ich die soziale (queere) Produktivität von künstlerischen Fotografien zusammen mit ihren Ausstellungspräsentationen in den Blick und entwickle neue Denkansätze für das Verständnis von Politik und emanzipatorischer Gestaltbarkeit im Feld von Kunst und visueller Kultur.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC), gefördert durch die Exzellenzstrategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
  • Stichworte: Fotografie, radikale Ambiguität, queer, Un__Sichtbarkeit(en)
  • Link zum Weiterlesen:jlu-giessen.academia.edu

  • Name Promovenden: Claudia Klank
  • Hochschule: Philosophisch-Historische Fakultät, Universität Stuttgart
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof.Dr.Barbara Potthast (Institut für Literaturwissenschaft, Universität Stuttgart)
  • Abstract:

    Untersuchung deutschsprachiger Texte der Gegenwart zu spätem Coming Out (insb. nach Ehe und Familie) sowie der korrelativen Mechanismen zwischen Literatur und Gesellschaft. Sonstiges: Aufbau einer transdisziplinären AG zu „Spätes Coming Out“.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: WHK
  • Stichworte: spätes Coming Out, Heteronormativität, Heterosexismus, gender, queer, Identität, Familie, Alter, Geschlecht, Ökonomie, Literatur, Gesellschaft

  • Titel: Akademikerpaare werden Eltern – Rollenfindung, Bewältigungsstrategien, Belastungsfaktoren
  • Name Promovenden: Tina Kleikamp
  • Hochschule: Department Erziehungswissenschaft • Psychologie, Fakultät Bildung-Architektur-Künste, Universität Siegen
  • Jahr: 2010–2016
  • Betreuung: Prof. Dr. Sabine Hering (Universität Siegen)
  • Abstract:

    Kaum ein Ereignis im Laufe des Lebens verändert den Alltag so umfassend wie die Geburt des ersten Kindes. Durchwachte Nächte, Zeitknappheit, Fremdbestimmtheit, aber auch unfassbares Glück – das Leben mit Baby ist von ambivalenten Gefühlen geprägt, aufregend und anstrengend zugleich. In einer hoch individualisierten Gesellschaft stehen für diesen Übergang in eine neue Lebensphase weder Rituale noch Vorbilder zur Verfügung. Junge Eltern sehen sich also mit der Aufgabe konfrontiert, ihre Rollen und Identitäten als Mütter und Väter selbst zu konstruieren. Welche Vorstellungen haben sie vom Familienleben und wie sieht die Realität aus? Zwar gibt es moderne Leitbilder: die Mutter, die Karriere und Kinder gleichermaßen managt und den Vater, der nicht nur Ernährer der Familie, sondern auch liebevoller Erzieher ist. Allerdings bestehen diese vor allem im theoretischen Diskurs. Eine alltagstaugliche Umsetzung dieser Rollenzuschreibungen fehlt. Paare müssen daher selbst ein individuelles Arrangement der familiären Arbeitsteilung aushandeln. Dabei sind zahlreiche Entscheidungen zu treffen: Stillen oder Flasche, Tragetuch oder Kinderwagen, Impfen oder nicht Impfen – die Liste der oft als existentiell erachteten Fragen ist lang. Die Diskurse dazu sind komplex, widersprüchlich und fundamentalistisch. Häufig werden in den Diskussionen biologische und gesellschaftliche Aspekte vermischt, es entsteht ein Dogmatismus, dem man sich nur schwer entziehen kann. Wie gelingt es Eltern angesichts dieser Voraussetzungen, ihre Identitäten als Mütter und Väter zu finden? Die vorliegende Studie begleitetAkademikerpaare im Übergang zum Familienleben. Interviews mit Müttern und Vätern – zunächst während der Schwangerschaft und eineinhalb Jahre nach der Geburt des Kindes – zeigen auf, welche Faktoren Eltern als belastend erleben, was sie sich wünschen und welche Bewältigungsstrategien sie entwickeln, um den Alltag zwischen Erziehung, Partnerschaft und Berufsleben zu meistern.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Cusanuswerk
  • Stichworte: Biographieforschung, Akademikerpaare, Eltern werden, Rollenbilder
  • Link zum Weiterlesen:shop.budrich-academic.de

  • Titel: Prekäre Intimität - Zum Verhältnis von Arbeit und Geschlecht in Schönheitsstudios [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Isabel Klein
  • Hochschule: Institut für Soziologie, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Jahr: seit 2016
  • Betreuung: Prof. Paula-Irene Villa (Institut für Soziologie, LMU München)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Stichworte: Arbeit, Geschlechterverhältnisse, Körper, Affekte, Selbstständigkeit

  • Titel: Merkwürdige Subjekte – Queere Professionalität. Deutungsmuster von Lehrer*innen über vielfältige geschlechtliche und sexuelle Lebensweisen in Schule und Unterricht
  • Name Promovenden: Florian Cristobal Klenk
  • Hochschule: Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik, Humanwissenschaften (Fachbereich 03), Technische Universität Darmstadt
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Astrid Messerschmidt (Bergische Universität Wuppertal) und Prof. Dr. Jutta Hartmann (Alice Salomon Hochschule)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Stichworte: Gender und Queer Studies, Schulpädagogik, Professionalität, LGBTTIQ*, Genderkompetenz, Intersektionalität
  • Link zum Weiterlesen:www.pl.abpaed.tu-darmstadt.de

  • Titel: Epigenetische Mechanismen als Intra-aktionen. Ein diffraktives Lesen von Umweltepigenetik und agentiellem Realismus.
  • Name Promovenden: Lisa Krall
  • Hochschule: Humanwissenschaftliche Fakultät, Universität zu Köln
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Susanne Völker (Universität zu Köln); Prof. Dr. Sigrid Schmitz (Humboldt-Universität zu Berlin)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Link zum Weiterlesen:www.hf.uni-koeln.de

  • Titel: Geschlechterkonstruktionen in deutschen Sportprintmedien im Jahr 2015. Eine vergleichende Inhaltsanalyse ausgewählter visueller und sprachlicher Darstellungsformen am Beispiel der BILD-Zeitung
  • Name Promovenden: Lennart Krause
  • Hochschule: Otto-Suhr-Institut, Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, Freie Universität Berlin
  • Jahr: 2013–2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Helgard Kramer und Prof. Dr. Dieter Ohr (beide FU Berlin)
  • Abstract:

    Im Zuge einer vergleichenden Inhaltsanalyse ist die Sportberichterstattung der BILD-Bundesausgabe, das Kalenderjahr 2015 betreffend, vollständig empirisch untersucht worden. Im Mittelpunkt dieses Vergleichs hat die Kategorie Geschlecht gestanden. Dabei ist u.a. untersucht worden, wie die Aufmerksamkeit zwischen den männlichen und den weiblichen Leistungsklassen auf der visuellen und der sprachlichen Ebene verteilt worden ist. Es sind Nachrichtenfaktoren ermittelt worden, mit Hilfe derer erklärt werden konnte, warum im Jahr 2015 in der BILD-Bundesausgabe deutlich mehr über Männersport berichtet worden war. Des Weiteren ist die Tennis-Berichterstattung, was die ATP Tour der Männer und die WTA Tour der Frauen angeht, detailliert untersucht worden. Dabei hat sich u.a. gezeigt, dass beide Geschlechter nicht visuell sexualisiert werden. Anders sieht es auf der sprachlichen Ebene aus: Ausschließlich die Tennisspielerinnen werden sprachlich sexualisiert und hinsichtlich ihrer Attraktivität von der BILD-Redaktion bewertet, während die Tennisspieler solche Bewertungen nicht über sich ergehen lassen müssen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Tätigkeit als Dozent/Lehrer an einem Bildungsträger
  • Stichworte: Sportprintmedien, Gender, Nachrichtenfaktoren, Bild-Zeitung, Elite, Ethnozentrismus, Neosexismus, Sexismus, Produktionsnormen, soziales Umfeld, Aktualität, Aufmerksamkeitsverteilung, Attraktivität, Sexualisierung, sportlicher Kontext, Körperlichkeit, Männersport, Frauensport

  • Titel: Doing Design – (Re)Doing Difference? Perspektiven von Gender und Diversity in der Designausbildung [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Katharina Krämer
  • Hochschule: Fakultät Architektur und Landschaft, Leibniz Universität Hannover
  • Jahr: seit 2014
  • Betreuung: Prof. Dr. rer. soc. Tanja Mölders (gender_archland, Leibniz Universität Hannover) & Prof. Dr. Friedrich Weltzien (Hochschule Hannover)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)

  • Name Promovenden: Maik Krüger
  • Hochschule: Institut für Soziologie, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Paula-Irene Villa (LMU München)
  • Abstract:

    Das Projekt fragt danach, welche Deutungen von Care junge kinderlose Erwachsene in Bayern haben. Haben sie hierzu ein (Problem-)Bewusstsein, ist Care/Fürsorge Teil ihrer Lebenswelt, ihrer Zukunftsvorstellungen, ihrer Selbstverhältnisse?

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Stichworte: Care, Fürsorge, Gender, Sorgebeziehungen, junge Erwachsene
  • Link zum Weiterlesen:www.forgendercare.de

  • Titel: Fieldwork on High Heels – Eine ethnographische Studie über Hostessen auf Automobilmessen
  • Name Promovenden: Tanja Kubes
  • Hochschule: Soziologie, Universität Vechta
  • Jahr: 2013–2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Corinna Onnen (Universität Vechta)
  • Abstract:

    Glänzende Fahrzeugneuheiten und sexy Hostessen bilden auf Automobilmessen eine Ausstellungseinheit. Aber warum steht dort neben jedem Auto eine lächelnde Frau? Und wie wirkt sich diese stereotype Schönheitsinszenierung auf das Frauenbild unserer Gesellschaft und das leibliche Empfinden der Akteurinnen aus? Um einen direkten Zugang zur Messewelt zu bekommen, hat Tanja Kubes selbst als Hostess gearbeitet. Ihre Studie bietet somit eine faszinierende Innensicht auf die heteronormativen Schönheits-, Körper-, Macht- und Inszenierungspraxen während der Messe, indem sie multisensorische, autoethnographische Erfahrung mit leitfadengestützten Interviews und Techniken der Medienanalyse methodisch kombiniert.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Stichworte: Autoethnographie, sensorische Ethnographie, Schönheitsideale, Körpernormierung, Automobilmessen, Hostessen, Emotionsarbeit, Geschlechterdifferenz
  • Link zum Weiterlesen:www.transcript-verlag.de

  • Name Promovenden: Katrin M. Kämpf
  • Hochschule: Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: seit 2013
  • Betreuung: Prof. Dr. Claudia Bruns (Institut für Kulturwissenschaft, Humboldt-Universität zu Berlin)
  • Abstract:

    Während Sexualwissenschaftler_innen in den letzten Jahren über das Ende des Zeitalters der Sexualität spekuliert haben und in vielen sexuellen Angelegenheiten gilt, ›Erlaubt ist, was gefällt, so lange es niemandem schadet‹, hat eine Figur aus den Katalogen sexueller Abweichung des 19. Jahrhunderts bis heute überlebt und diskursiv enorm an Bedeutung gewonnen: Die Figur des Pädophilen. Sexualforscher des 19. und frühen 20. Jahrhunderts beurteilten Pädophilie als randständiges, beide Geschlechter betreffendes Phänomen und maßen ihr relativ wenig Beachtung zu. Im Nationalsozialismus erfuhr der Pädophiliediskurs über die Popularisierung der Figur des ›jüdischen Kinderschänders‹ eine antisemitische Aufladung. In den 1970/80er Jahren wiederum suchten Sexualwissenschaftler teilweise unisono mit der Pädophilenbewegung sexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen und Kindern zu entkriminalisieren. Heute drehen sich die Diskussionen um Sicherheit und Risikomanagement und die Diagnose ›Pädophilie‹ wird primär bei Männern gestellt. Gleichzeitig entwickelt sich sexualwissenschaftliche Pädophiliediagnostik tendenziell weg von der Foucaultschen Geständnis- hin zu einer Technowissenschaft. Das Diskursfeld hat insbesondere im deutschsprachigen Raum seit dem 19. Jahrhundert mehrere radikale Wendungen erfahren, die immer eng mit biopolitischen Fragen verknüpft waren und nicht allein auf Veränderungen der Sexualmoral oder Paradigmenwechseln bezüglich des Schutzes von Kindern beruhen. Hier werden Grenzen sexualwissenschaftlicher Interventions- und biopolitischer Inklusionsmöglichkeiten verhandelt. Der Pädophiliediskurs und seine Verknüpfungen mit biopolitischen Fragen anhand ausgewählter diskursiver Wendungen, Verdichtungen und Brüche zwischen den 1890er Jahren und heute stehen dementsprechend im Zentrum meines Projektes. Ich werde die Wandlungen im Pädophilie-Diskurs von der selten diagnostizierten Sexualpathologie des 19. Jahrhunderts hin zu einer der Gefahrenfiguren des 21. Jahrhunderts und ihre Verknüpfungen mit anderen Diskurssträngen in meiner Dissertation nachzeichnen und sie auf ihre biopolitischen Funktionen hin untersuchen. Als roter Faden und Quellenbasis dienen mir sexualmedizinische Verhandlungen von Pädophilie und ihre breitere gesellschaftliche Rezeption.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: WiMi (Strukturstelle)/Freiberuflerin/WiMi (Projektstelle)
  • Link zum Weiterlesen:books.google.de

  • Titel: Queer Pain. Schmerz als Solidarisierung, Fotografie als Affizierung. Zu den Fotografien von Albrecht Becker (1920er bis 1990er Jahre)
  • Name Promovenden: Katrin Köppert
  • Hochschule: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
  • Jahr: seit 2013
  • Betreuung: Prof. Dr. Barbara Paul (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg), Prof. Dr. Linda Hentschel (HU Berlin)
  • Abstract:

    Im Zentrum dieser Arbeit steht die Frage, wie Begriffe der Affizierung, der Intensität und der Temporalität, aber auch des Graduellen und Flüchtigen auf dislozierende – queere – Weise nicht nur Vergemeinschaftungen denkbar werden lassen, sondern darüber hinaus die Medialität und Visualität von Repräsentationen homosexueller Männlichkeiten beeinflussen. Von der These ausgehend, dass ästhetische Positionen wichtige Impulse für die Frage liefern, wie queere Politiken der Solidarität gestaltet werden können, fokussiere ich auf Fotografie als Affizierung. Fotografische Visualisierungen dienen somit primär nicht der Sichtbarmachung der selbstbewussten Emanzipation diskriminierter Geschlechter und Sexualitäten. Vielmehr werden temporäre Bündnisse von Betrachter_innen und Dargestellten erzeugt, die eine queerende, also Normierungen und Regulierungen aufbrechende Kraft entwickeln. Es wird zu erörtern sein, inwiefern Fotografie als Affizierung als eine solche queere Kraft fungieren kann. Schmerz verstehe ich im Rahmen dieses Versuchs als einen visio-politischen Affekt, das heißt als eine ästhetische Erfahrung, die nicht allein ein Akt des Sehens oder der Sichtbarkeit ist, sondern eine verkörperte Wahrnehmung. Verstanden als ein Modus des Affiziert-Werdens, definiert sich Wahrnehmung dabei durch die Körperlichkeit des fotografischen Materials (verletzte, poröse Oberflächen, Verfärbungen, Verschmutzungen, toxische Umgebungen). Gleichzeitig handelt es sich um einen Prozess des Affizierens der Fotografien, und zwar im Sinne eines Ins-Bild-Eingreifens. Affizierte Betrachter_innen bleiben nicht außen vor, sondern werden Teil des fotografischen Gefüges. Als dieser Teil werden Destabilisierungen der eigenen Positionen erreicht und werden Betrachter_innen für Revisionen empfänglich. Diese Destabilisierungen im Betrachtungsverhältnis möchte ich als Möglichkeit einer queeren Repräsentationskritik etablieren. Die Grundlage für die Untersuchung von Repräsentationen von Schmerz und Verletzbarkeit bilden die privaten fotografischen Selbstdarstellungen Albrecht Beckers. Beckers circa 100.000 Selbstbilder (im Verhältnis zu geschätzten 300.000 bis 500.000 Fotografien Beckers insgesamt,) entstanden nahezu über das gesamte 20. Jahrhundert verteilt und vermitteln allein aufgrund ihrer großen Anzahl einen Eindruck davon, welchen Stellenwert die fotografische Schmerzerzeugung gehabt haben muss. Aber auch die visuelle und sinnliche Ästhetik des Schmerzes in Beckers Fotografien hebt sich von den privaten und zum Teil künstlerischen Fotografien seiner Zeit wie auch unserer Gegenwart ab. Insofern stellen sie einen besonderen Fundus dar und sollen im Rahmen dieser Arbeit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Graduiertenkolleg
  • Förderinstitution (falls zutreffend): DFG
  • Weitere Finanzierung: DAAD, PhD-Erasmus, wissenschaftliche Mitarbeiterin
  • Stichworte: Queer Visual Culture, Queere Medienwissenschaft, Fotografiegeschichte und -theorie, Affekt-Theorien und politische Gefühle
  • Link zum Weiterlesen:www.udk-berlin.de

  • Name Promovenden: Carolin Küppers
  • Hochschule: Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Jahr: 2010–2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Paula-Irene Villa (Institut für Soziologie, Ludwig-Maximilians-Universität München)
  • Abstract:

    In einer empirisch gesättigten und innovativen Analyse der südafrikanischen Medienberichterstattung vor der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer 2010 zeigt die Autorin, wie über das Massenereignis WM Diskurse über Sexarbeit verstärkt medial inszeniert und so öffentlich verhandelt und sichtbarer werden. In den Narrativen über die Zunahme von Sexarbeit zur WM sind auf verschiedenen Ebenen heteronormative Vorstellungen von Sexarbeiterinnen* und Fußball-Fans mit vergeschlechtlichten Deutungen von Sexualität, ‚race‘, Migration und Nation verwoben. Sexarbeiterinnen selbst kommen in der Regel als ‚Andere’ in die Sphäre medialer Sichtbarkeit: als ‚Hure‘ oder als ‚Opfer‘ von Gewalt, Menschenhandel und Kommodifizierung. Diese Subjektivierungsformen konstituieren sich maßgeblich über die Zuweisung von Gefährdung oder Gefahr für das nationale Kollektiv. Es gibt jedoch noch eine weitere Subjektposition: die der ‚Mutter‘. Hier erscheinen Sexarbeiterinnen als Teil des ‚Eigenen’, als verantwortungsvolle, selbstlose und moralisch agierende Subjekte. Mit einer besonderen Aufmerksamkeit für die Widersprüche und Feinheiten medialer Semantiken zeichnet die Autorin aus einer postkolonialen, queeren und intersektionalen Perspektive nach, wie Sexarbeiterinnen in diesem Diskursdargestellt und in spezifischen Subjektpositionen hervorgebracht werden.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Heinrich Böll Stiftung
  • Weitere Finanzierung: Lehrkraft für besondere Aufgaben
  • Stichworte: Sexarbeit, Fußballweltmeisterschaft, Südafrika, Intersektionalität
  • Link zum Weiterlesen:www.springer.com

  • Name Promovenden: Elisabeth Lechner
  • Hochschule: Anglistik & Amerikanistik, Philologisch-Kulturwissenschaftl. Fakultät, Universität Wien
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Monika Seidl (Universität Wien)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Stichworte: Popfeminism, Digital Activism, Disgust, Body Positivity, Affect & Body Studies
  • Link zum Weiterlesen:anglistik.univie.ac.at

  • Titel: Die Konstruktion des „eigenen Kindes“. Ein Spannungsfeld von Naturalisierung und Individualisierung [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Nora Lege
  • Hochschule: Institut für Sozialwissenschaften, Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: seit 2018
  • Betreuung: Prof. Dr. phil. Christine Wimbauer (Humboldt-Universität zu Berlin)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Heinrich Böll Stiftung

  • Name Promovenden: Patrick Leinhos
  • Hochschule: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Heinz-Hermann Krüger (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
  • Abstract:

    Mit dem Promotionsprojekt werden über einen qualitativ-praxeologischen Zugang (Bohnsack 2017) Erfahrungen und Orientierungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen untersucht, welche sich in Vereinen, Verbänden und Gruppierungen für die Anerkennung sexueller Vielfalt und Pluralität von Lebensweisen sowie gegen Diskriminierung aufgrund zugeschriebenen Geschlechtes engagieren. Dabei werden Bezugslinien zu Forschungen im Bereich Engagement, zu (geschlechterbezogener) sozialer Ungleichheitsforschung sowie zu Aspekten queerer Theorien hergestellt. Ein biographietheoretischer Zugang (Krüger/Marotzki 2006; Dausien 2000) erlaubt vor allem die Fokussierung auf biographisch gelagerte Orientierungsmuster und Motivlagen, auf jugendliche Sichtweisen und Konstruktionen ihrer sozialen Welt und ihres Engagements sowie auf förderliche Bedingungen und Herausforderungen hinsichtlich der Engagementbereitschaft im Jugend- und jungen Erwachsenenalter. Die im Promotionsprojekt zentralen Fragestellungen sollen vorrangig die Leerstellen der Engagementforschung hinsichtlich qualitativer Zugänge sowie der Zusammenhänge biographisch eingelagerter Orientierungsmuster bzgl. des Engagements mit den jeweiligen Erfahrungsräumen im thematischen Bereich des freiwilligen Tätigwerdens bearbeiten. Queeres Engagement soll dabei zum einen als freiwillige Tätigkeit im Rahmen von Bildungs- oder Aufklärungsprojekten mit pädagogisierender Intention einer Aufklärung, Informationsweitergabe für die Akzeptanz pluralisierter Lebensmodelle und gegen Diskriminierung und zum anderen als politisch motivierte Interessensvertretung auf sämtlichen Ebenen von Entscheidungsprozesse gefasst werden. Da dies zumeist in Organisationen geschieht, deren Aufgabenbereiche neben einer Interessenvertretung vor allem im Bereich der Bildungsarbeit liegen, wird letzteres erstmalig untersucht. Im Zentrum stehen dabei Fragestellungen hinsichtlich der erfahrungsräumlichen Einbettung und der Modi der Enaktierung des freiwilligen Engagements im Bereich des Queerpolitischen, genauer (1) nach individuellen Orientierungen bzgl. sexueller Vielfalt und queerer Lebensentwürfe und hinsichtlich der heteronormativen Struktur des sozialen Miteinander sowie nach eventuellen Diskriminierungserfahrungen und deren biographischer Bedeutung, (2) nach Bedeutung des freiwilligen Engagements in der Lebensgeschichte, nach Bedingungen, eventuellen Hindernissen und lebensgeschichtlichen Ereignissen bei der Entstehung, Ausrichtung und Ausgestaltung des Engagements der Jugendlichen, und (3) nach Möglichkeiten der diskriminierungsfreien Einbindung (queerer) Jugendlicher in gesellschaftlicher Beteiligung sowie subjektiv wahrgenommene Anerkennungsproblematiken queerer Bildungsarbeit.

  • Förderinstitution (falls zutreffend): Hans-Böckler-Stiftung
  • Stichworte: Stipendium

  • Name Promovenden: Yumin Li
  • Hochschule: Institut für Kulturwissenschaft, Kultur-Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: seit 2014
  • Betreuung: Prof. Dr. Claudia Bruns (HU Berlin)
  • Abstract:

    Die amerikanisch-chinesische Schauspielerin Anna May Wong (1905-1961) lebte und arbeitete in den USA, Europa, China und Australien. In der Produktion und Rezeption ihrer Person dies- und jenseits der Leinwand materialisieren sich Diskurse um Differenzkategorien wie „Rasse“ und Geschlecht. Als transnationale Aktrice und Akteurin unterlag sie einerseits diesen Grenzziehungen, andererseits überschritt sie räumliche sowie symbolische Grenzen. Das Dissertationsprojekt untersucht den Zusammenhang zwischen räumlichen und symbolischen – hier bezogen auf die Differenzkategorien „Rasse“ und Geschlecht – Grenzen / Grenzüberschreitungen in der Inszenierung und Rezeption Anna May Wongs. Die kulturwissenschaftliche Arbeit ist interdisziplinär konzipiert, mit Bezügen zu Filmwissenschaft, Literaturwissenschaft, Geschichtswissenschaft und der Geschlechterforschung.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Stichworte: Race, Gender, transnationale Geschichte, Grenzen
  • Link zum Weiterlesen:yuminli.com

  • Titel: Flaschenkinder. Wissens- und dinggeschichtliche Perspektiven auf die Familienbeziehungen in Deutschland und Schweden, ca. 1900–1980
  • Name Promovenden: Verena Limper
  • Hochschule: Universität zu Köln
  • Jahr: 2013–2018
  • Betreuung: Prof.'in Dr.'in Ulrike Lindner (Universität zu Köln)
  • Abstract:

    In meiner Dissertation habe ich eine neue Perspektive auf die Familiengeschichte Deutschlands und Schwedens im 20. Jahrhundert erarbeitet, indem ich den Fokus auf speziell für Kinder und Eltern hergestellte Gegenstände gelegt habe. Meine Arbeit folgt den Spuren dieser Produkte und fragt zum einen danach, welche Konzepte von Elternschaft und Kindheit in ihre Herstellung einflossen. Zum anderen untersucht sie, wie Gegenstände familiäre Beziehungen gestalten und verändern konnten. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Ernährung und Erziehung von Kleinkindern und den dafür hergestellten Produkte, konkret: Flaschennahrung, Säuglingsflaschen und Sauger sowie andere Utensilien, die benötigt wurden, um die Nahrung zuzubereiten und in den Säugling damit zu füttern. In Anlehnung an die Akteur-Netzwerk-Theorie verstehe ich Familie als Netzwerk aus Menschen, Dingen und Konzepten. Ziel des Projektes ist es, anhand konkreter Praktiken, wie dem Füttern mit der Flasche, zu analysieren, wie sich das Verhältnis von Müttern, Vätern, Säuglingen und anderen Akteuren (z. B. Kinderärzten, Psychologen, Nahrungsmittelindustrie, Marketing etc.) im 20. Jahrhundert veränderte. Die Formierung dieser Netzwerke untersuche ich in zwei nationalen Kontexten, Deutschland und Schweden. Der Vergleich dient dazu zu analysieren, ob und wie Dinge in Abhängigkeit vom geschichtlichen Kontext unterschiedlich wirkmächtig sind.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Graduiertenschule mit Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne
  • Stichworte: Familiengeschichte, Geschlechtergeschichte, Wissensgeschichte, ANT
  • Link zum Weiterlesen:www.uni-muenster.de

  • Name Promovenden: Verena Liu
  • Hochschule: Institut für Musik, Fakultät für Sprach- und Kulturwissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Melanie Unseld (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien)
  • Abstract:

    Die Dissertation wird einen Beitrag zur musikbezogenen Sozialgeschichte des Kaiserreichs (1871–1918) leisten, indem sie die damals zahlreich vorhandenen, von Frauen gegründeten und geleiteten privaten Musikschulen untersucht und vorstellt. Die biographischen Hintergründe der Musikpädagoginnen und ihrer Schülerinnen und Schüler spielen in der Untersuchung eine Rolle, ebenso die im gleichen Zeitraum ablaufende Entwicklung der bürgerlichen Frauenbewegung, die sich stark für Berufsmöglichkeiten von Frauen einsetzte. Daraus ergibt sich auch ein ökonomisch orientierter Aspekt der Untersuchung, da zu klären ist, welche Voraussetzungen zu Musikschulgründungen führten und wie diese Musikschulen wirtschaftlich aufgestellt waren. Dies geschieht vor dem bereits gut erforschten Hintergrund der großen Bedeutung des Klaviers für die bürgerliche Erziehung im 19. Jahrhundert. Geographisch bezieht sich das Forschungsprojekt vorrangig auf den Raum Sachsen, in dem ein großer staatlicher Archivbestand zu privaten Musikschulen aus dem genannten Zeitraum existiert. Sachsen war musikalisch nicht nur durch die Musikstädte Leipzig und Dresden relevant, sondern der gesamte mitteldeutsche Raum besaß überregionale Ausstrahlung und eine rege musikalische Szene, in der sich die von mir zu untersuchenden Musikschulen ansiedelten.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: halbe Stelle in der Erwachsenenbildung (Sprachvermittlung)
  • Stichworte: Sozial- und Alltagsgeschichte der Musik, historische Musikpädagogik, Wirtschaftsgeschichte Sachsens, Bürgertumsforschung, bürgerliche Frauenbewegung

  • Titel: Kritik und Autonomie. Die Zeitschrift "Die Schwarze Botin". Ein Beitrag zur feministischen Konfliktgeschichte
  • Name Promovenden: Katharina Lux
  • Hochschule: Institut für Erziehungswissenschaft, Fakultät für Bildungswissenschaften, Universität Innsbruck
  • Jahr: seit 2013
  • Betreuung: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Maria A. Wolf (Universität Innsbruck)
  • Abstract:

    Im Mittelpunkt meiner Dissertation steht die Zeitschrift Die Schwarze Botin und die Auseinandersetzungen der autonomen Frauenbewegung der 1970er und 1980er Jahre um Autonomie, Selbstbestimmung und Erfahrung. Die Schwarze Botin erschien von 1976 bis 1987 in Berlin, Wien und Paris. Sie verstand sich als Teil der autonomen Frauenbewegung und war zugleich eine ihrer schärfsten Kritikerinnen. Die Auseinandersetzungen sowohl in der als auch um die Zeitschrift zeigen, dass in der autonomen Frauenbewegung keine Einigkeit über die theoretische und praktische Bedeutung von Autonomie, Selbstbestimmung und Erfahrung – und damit über die Konstitution des feministischen Subjekts – bestand. Diese Konflikte fügen sich daher nicht in die Narrative zur Geschichte der Frauenbewegung, wie sie in der Forschung vorherrschen. Weder können sie in einem homogenisierenden Narrativ von einem „Zweite-Welle-Feminismus“ noch in einem Narrativ, das unterschiedliche Feminismen additiv aneinanderreiht, begriffen werden. In meiner Dissertation erarbeite ich die Perspektive einer Konfliktgeschichte, welche die Möglichkeit eröffnet, die Spannungen und Widersprüche der Konzeptionen von Autonomie, Selbstbestimmung und Erfahrung in der autonomen Frauenbewegung zu begreifen statt sie zu neutralisieren.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Graduiertenkolleg
  • Weitere Finanzierung: 2014 bis 2017 Promotionsstipendium der Hans-Böckler-Stiftung
  • Stichworte: Feministische Theoriegeschichte, Frauenbewegungen, Zeitschriftenforschung
  • Link zum Weiterlesen:www.uibk.ac.at

  • Name Promovenden: Nicole Lühring
  • Hochschule: Universität Augsburg
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Prof. Dr. Reiner Keller (Universität Augsburg)
  • Link zum Weiterlesen:www.nicoleluehring.com

  • Name Promovenden: Esther (Esto) Mader
  • Hochschule: Methoden der Bildungs- und Sozialforschung unter bes. Berücksichtigung der Genderforschung / Lehrbereich Soziologie, Humanwissenschaftliche Fakultät, Uni Köln
  • Jahr: seit 2014
  • Betreuung: Prof'in Susanne Völker (Uni Köln) und Prof'in Beate Binder (HU Berlin)
  • Abstract:

    Im Zentrum meiner Forschung steht die Frage nach Handlungsfähigkeit jenseits der Vorstellung eines autonomen Subjekts. Ist es möglich soziale Strukturen zu verändern ohne mit Identitätspolitik zu arbeiten? Gibt es Kollektivität, die nicht auf einem ausschließenden „Wir“ basiert und dennoch transformatives Potenzial trägt? Welche Effekte und Ausschlüsse entstehen hierbei? Obwohl viele Menschen, die sich in queeren Räumen aufhalten auf verschiedener Weise marginalisiert oder prekär leben, scheint dennoch Handlungsfähigkeit zu entstehen. Handlungsfähigkeit verstehe ich relational und situativ, denn sie haftet nicht dem Subjekt an, sondern entsteht in bestimmten Relationen von verschiedenen Elementen und als Ergebnis bestimmter Machtbeziehungen. Solche Elemente können z.B. Raum, Normen, Praktiken, Subjektpositionen, Körper und Erfahrungen sein. Und vor allem können Affekte hierbei eine entscheidende Rolle einnehmen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Rosa-Luxemburg Stiftung
  • Stichworte: Handlungsfähigkeit, agency, Kollektivität, Queere Räume, Safer Spaces, Intersektionalität, Affekte
  • Link zum Weiterlesen:uni-koeln.academia.edu

  • Titel: Intersektionalität und Gouvernementalität. Die Regierung von Prostitution in Luxemburg um 1900 bis zum Ende der Zwischenkriegszeit
  • Name Promovenden: Heike Mauer
  • Hochschule: Institut für Gender, Diversität und Migration, Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, Universität Luxemburg
  • Jahr: 2010–2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Christel-Baltes-Löhr (Université du Luxembourg)
  • Abstract:

    Welche Machtlogiken wirken bei der Interpretation von Prostitution als Problem individueller moralischer Führung einerseits und als gesamtgesellschaftliches, politisches Problem andererseits? Die Autorin verbindet zwei Schlüsselkonzepte aktueller politischer und feministischer Theorie – Intersektionalität und Gouvernementalität – mit der historischen Analyse der Problematisierung von Prostitution und ihren Regierungsweisen Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie zeigt empirisch auf, dass verschiedene gesellschaftliche Gruppen jeweils spezifisch moralisch regiert wurden und plädiert für ein politisches und prozessorientiertes Verständnis von Intersektionalität, so dass differenzierte Mechanismen der Machtausübung erfassbar werden.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: FNR-Förderung – eigene Stelle
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Fonds National de la Recherche, Luxembourg
  • Stichworte: Intersektionalität, Machttheorie, Prostitution, Migration
  • Link zum Weiterlesen:shop.budrich-academic.de

  • Name Promovenden: Ksenia Meshkova
  • Hochschule: Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: seit 2012
  • Betreuung: Univ.-Prof. Dr. Sabine Grenz (Universität Wien)
  • Abstract:

    In Ihrer Dissertation “Intimate Partner Violence and Feminity and Masculinity Constructions in Today’s Russia” beschäftigt sich KSENIA MESHKOVA mit der Frage, was Intimpartnergewalt mit den Genderrollen und Geschlechterkonstruktionen zu tun hat. Anhand von biographischen Interviews und thematischen Analyse mit jungen gut ausgebildeten Frauen aus Sankt Petersburg und Moskau, die Gewalt in ihren Beziehungen erlebt haben, geht sie die Frage nach, wie Frau-, Mannsein und heterosexuellen Beziehungen konstruiert werden und wie diese Konstruktionen die Beziehungsgewalt unterstützen und bestätigen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Friedrich-Ebert-Stiftung
  • Stichworte: Russland, häusliche Gewalt, Intimpartnergewalt, Genderrollen, Geschlecterkonstruktionen, Männlichkeit, weiblichkeit

  • Name Promovenden: Max Metzger
  • Hochschule: Institut für Bahnfahrzeuge und Bahntechnik, Fakultät für Verkehrswesen "Friedrich List", TU Dresden
  • Jahr: seit 2016
  • Betreuung: Prof. Dr.-Ing. Günter Löffler (TU Dresden), Prof. Dr. Helene Götschel (Hochschule Hannover), Prof. Dr. Corinna Bath (TU Braunschweig)
  • Abstract:

    Der Begriff Optimierung zieht immer die Fragestellung nach sich, unter welchen Gesichtspunkten bzw. Aspekten ein System oder Gegenstand optimiert werden soll. Ein klassischer Optimierungspunkt in der Eisenbahntechnik wäre beispielsweise die Minimierung des Materialverlustes, sodass die Räder möglichst lange ohne Reprofilierung fahren können. In der Promotion möchte ich die Arbeitsprozesse der Radprofilentwicklung in den Verkehrswissenschaften mit methodischen Ansätzen aus dem New Materialism verschränken. Damit erhoffe ich zwei Ziele zu erreichen: Zum einen die Vernetzung der ingenieurwissenschaftlichen Arbeit im Eisenbahnsektor mit Diskursen der Feminist Science- and Technology-Studies und zum anderen das Erstellen eines Anwendungsbeispiels zu den Methoden des New Materialism. Den theoretischen Rahmen im Bereich des New Materialism setze ich für mich zwischen Barad, Haraway und ANT. Damit dürften sich auch neue Verständnisse des Begriffs Optimierung ergeben. Der Fahrplan für die Radprofiloptimierung ist recht klar: Das Verstehen der Probleme des derzeit verwendeten Radprofils S 1002, das Finden der Anwendungsfälle, für die das neue Radprofil entwickelt werden soll, Definieren der geometrischen Parameter, Ausarbeitung verschiedener Radprofilgeometrien, Prüfung der Radprofilgeometrien durch eine Fahrsimulation mit hinterlegten Fahrzeugen und Strecken, Diskussion der Ergebnisse, evtl. weitere Durchläufe zur Optimierung und, wenn die Finanzierung stehen sollte, das Testen des neuen Radprofils am realen Zug und/oder auf einem Teststand. An diversen Stellen des skizzierten Entwicklungsablauf kann mit den Theorien des New Materialism angeknüpft werden – beispielsweise bei den Maßstäben, nach denen optimal definiert wird oder auch bei den Einflüssen von menschlichen Akteuren, bspw. über politische oder wirtschaftliche Interessen auf den Entwicklungsprozess. Wo genau ich ansetzten werde, wird sich im Laufe der Promotion entwickeln, da immer wieder neue, sehr spannende Details auftauchen werden.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Maria Göppert-Mayer Programm)
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Land Niedersachsen
  • Weitere Finanzierung: Nach auslaufen (ohne Finanzierung)
  • Stichworte: New Matrialism, Agentieller Realismus, Ingenieurwissenschaften, Bahntechnik

  • Titel: Struggle for Equality From the Constitutional Revolution to Cyberspace with a Focus on the Role of New Media in the Women’s Movement in Iran
  • Name Promovenden: Rezvan Moghaddam
  • Hochschule: Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, Freie Universität Berlin
  • Jahr: seit 2009
  • Betreuung: Prof. Dr. Helgard Kramer (Freie Universität Berlin)
  • Abstract:

    The present study aims to show the development of the women’s movement in Iran during a politically and historically significant period spanning over one hundred years, from the constitutional revolution of 1905 through world and regional wars to contemporary cyberfeminism. In this setting, the study contributes in particular a focus on the role of new media in a critical decade of the women’s movement (2003-2013) and related Green Movement of 2009. The specific objective in this historical and political context is to explore the emergence and significance of new social communication technologies and to examine their impacts on the ongoing struggle for social equality.For clarity, the four most recent decades since the 1979 revolution are summarized. During the first two decades after the 1979 revolution, women did not succeed in making their voices heard; endeavors to strengthen women’s rights were diminished, hidden or invisible. From roughly 1999 forward, during the third decade of the revolution, the Iranian women’s movement gained momentum and visibility. In the fourth decade, from 2009, worldwide extension of the internet and global innovations in communication raised high hopes for new effectiveness in the women’s movement. Simultaneously, many new communication technologies emerged that been having major impacts in economies, societies and politics around the world. In the third and fourth decades, as new communication technologies became accessible at mass scale in developing countries, these have increasingly taken part in the landscape in relation to the promotion of human rights and women’s rights.One of the key issues in the study of recent social movements is the role played by the new media and the use of virtual social networks. A study of the role of new media in the women’s movement in Iran, as well as the rise in popular protests resulting from Iran’s 2009 presidential election, is a subject that merits and needs greater scrutiny from a variety of angles. With this in mind, this study focuses on trends of new media usage by civil activists in Iran, particularly women. Moreover, it includes an analysis of the impact and consequences of the use of the new media on the women’s movement and the political movement that emerged during the 2009 presidential campaign, which became known as the Green Movement.I set the context and describe relevant social and political factors. I note that when women have been able to access, create and operate communication technologies, such as a magazines or associations, platforms have arisen and evolved where women been able to express their demands, spread their voice and achieve some success. I examine the arrival and impact of new technologies, such as the internet and new media, among women’s rights activists. I show how the women’s movement as a micro movement, through new media, was able to influence the macro movement so-called Green Movement

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: ohne Finanzierung
  • Stichworte: Women's Movement, Iran, New Media, Green Movement, Diversity, Pluralism

  • Titel: Körper/formen. Eine empirische Studie zu den Somatechnologien kosmetisch-chirurgischer Webseiten [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Steffen Loick Molina
  • Hochschule: Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Jahr: seit 2013
  • Betreuung: Prof. Dr. Paula-Irene Villa (Institiut für Soziologie, Ludwig-Maximilians-Universität München)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: ohne Finanzierung
  • Weitere Finanzierung: DFG-Forschungsprojekt "Das optimierte Geschlecht?" (Leitung Prof. Paula-Irene Villa)
  • Stichworte: kosmetische Chirurgie, Diskursanalyse, Website Analyse, Körpermodifikation, Somatechnics

  • Titel: Sexualisierte Nazis. Erinnerungskulturelle Subjektivierungspraktiken in Deutungsmustern von Nationalsozialismus und italienischem Faschismus
  • Name Promovenden: Julia Noah Munier
  • Hochschule: DFG-Graduiertenkolleg Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung in historischer und interdisziplinärer Perspektive, Fakultät III, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
  • Jahr: 2010–2015
  • Betreuung: Prof. Silke Wenk, Prof. Barbara Paul (beide Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
  • Abstract:

    Sexualisierte Nazifiguren sind Teil eines fortwährend erweiterten kulturellen Bildrepertoires, das in (audio-)visuellen Repräsentationen von Nationalsozialismus und der Shoah zum Einsatz kommt. Julia Noah Munier verfolgt dieses in der Forschung bisher vernachlässigte Muster bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts zurück und zeigt, wie es nach 1945 bis heute immer wieder bedient wird. Sie richtet die Aufmerksamkeit auf eine Verdichtung von ähnlich strukturierten Figuren über mediale Grenzen hinweg zu spezifischen Deutungsmustern. Im Fokus stehen die subjektivierenden Effekte dieser Darstellungsmuster, in denen Täter und Täterinnen des Naziregimes wie des italienischen Faschismus als ganz Andere, als deviant erscheinen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Graduiertenkolleg
  • Förderinstitution (falls zutreffend): DFG-Graduiertenkolleg Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung in historischer und interdisziplinärer Perspektive
  • Weitere Finanzierung: Stiftung Zeitlehren (Druckkostenzuschuss)
  • Stichworte: Erinnerungskultur, Nationalsozialismus, Faschismus, Italien, Gender, Film, Subjektivierung, Geschlecht, Körper, Sexualität, Gender Studies, Kulturgeschichte, Kulturwissenschaft
  • Link zum Weiterlesen:www.transcript-verlag.de

  • Titel: Traumata in den Psalmen. Narrative Bewältigung von Gewalterfahrungen in den Psalmen 22, 88, 107 und 137
  • Name Promovenden: Nikolett Móricz
  • Hochschule: Altes Testament, Theologische Fakultät, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
  • Jahr: 2016–2019
  • Betreuung: Prof. Dr. Manfred Oeming (Universität Heidelberg), PD Dr. Dorothea Erbele-Küster (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz)
  • Abstract:

    Das Ziel meiner Arbeit ist es, das methodologische Instrumentarium der interdisziplinären Trauma-Hermeneutik auf ausgewählte Psalmen anzuwenden. Unter Aufnahme der Methode der Narrativen Exegese und der literatur- und kulturwissenschaftlichen Traumatheorien wurde anhand verschiedener Psalmen aufgezeigt, wie diese antiken Gebetstexte auf traumatische Ereignisse reagieren. Psalmen werden oft als Zeugnisse, Memoiren oder Bekenntnisse aus der Überlebensperspektive dargestellt. Als Gebetsformulare und Gebrauchstexte haben sie explizit oder implizit das Ziel, belastende Ereignisse ‒ wie Bedrohung an Leib und Leben (Ps 22,2‒22), Gewalt und Kriegserfahrungen (Ps 88,5; Ps 137) ‒ innerhalb der Lebensgeschichte oder aber in der generationenübergreifenden Weitergabe (Ps 107) zu verorten und coram Deo, bzw. coram publico ein Zeugnis abzulegen. In den untersuchten Psalmen wurde deutlich, dass/wie die fragmentierten Teile eines Narratives in die Erzählbarkeit einbezogen werden können. Dabei war zu prüfen, wie traumatische Ereignisse in verschiedenen Konstellationen (in körperlichen Symptomen, im kollektiven Gedächtnis, in der Geschichtsschreibung und im öffentlichen Diskurs oder in der Zersetzung der konventionellen Sprachstrukturen) Gestalt gewinnen könnten. Des Weiteren ging es um die Erschließung des Resilienzpotentials der Psalmen im Blick auf eine traumagerechte Anthropologie und Theologie.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): DAAD (2016) und Konrad-Adenauer-Stiftung (2017-2019)
  • Stichworte: Klagepsalmen, Trauma, Gewalt, Narrative Analyse, Resilienz
  • Link zum Weiterlesen:uni-heidelberg.academia.edu

  • Name Promovenden: Verena Namberger
  • Hochschule: Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: 2013–2017
  • Betreuung: PD Dr. Bettina Bock von Wülfingen (Institut für Kulturwissenschaft, HU Berlin), Prof. em. Dr. Nina Lykke (Department of Thematic Studies, Tema Genus, Linköping University, Sweden)
  • Abstract:

    The PdD thesis explores the relations between value, labour and the body in the South African bioeconomy of egg donation. It focuses on the complex ways that bodies get inserted intobioeconomic regimes of accumulation and (re)production and asks: How does the metabolicpathway from biomaterial to biovalue/biocapital work in the South African fertility industry? The conceptual attention to the body in different material-semiotic figurations in relation to labour is what makes this thesis stand out in the broad field of literature on biocapital(ism) and biovalue. My hypothesis is that regimes of value and labour within the South African economy of egg donation are at the same time ‘apparatuses of bodily production’ (Haraway) that bring forth new ideas, norms and material assemblages of the (re)productive body along intersectional axes of power. In moving beyond the idea of the (labouring) body as an organic entity my thesis widens the scope of how labour in the life sciences has been conceptualised so far and allows to explore connections between the egg donation market and the logistic industry, global data flows and virtual economies. This reasoning leads towards a neomaterialist theory of body formation and opens up new grounds for a feminist critique of ARTs. The thesis is grounded in extensive ethnographic and textual/visual material collected during two phases of field research in South Africa and analysed through qualitative text and metaphor analysis. The data material provides revealing insights into the South African egg donation market; a thriving fertility industry in a special geopolitical, historical and cultural setting that has not been research yet.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Hans-Böckler-Stiftung
  • Weitere Finanzierung: Abschlussstipendium des Caroline von Humboldt-Programms der HU
  • Stichworte: egg donation, South Africa, reproduction, body, IVF, materialism

  • Titel: Die Regierung der Elternzeit. Zum Werden elterlicher Subjekte im Kontext von Gouvernementalität und Biopolitik
  • Name Promovenden: Benjamin Neumann
  • Hochschule: Institut für Soziologie, Fakultät 12: Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie, Technische Universität Dortmund
  • Jahr: 2014–2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Michael Meuser (Soziologie der Geschlechterverhältnisse, TU Dortmund) & Prof. Dr. Katja Sabisch (Gender Studies, Ruhr-Universität Bochum)
  • Abstract:

    Die Arbeit nimmt das Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) als ein Instrument Foucault’scher Gouvernementalität und Biopolitik in den Blick und fragt in diesem Zuge nach dem Werden elterlicher Subjekte bzw. zugrunde liegender Subjektivierungsprozesse im Anschluss an Judith Butler. Der Umsetzung lagen insbesondere zwei Materialquellen zugrunde: einerseits die Familienberichte der Bundesregierungen von 1975 bis 2012; andererseits Interviewmaterial der Studie „Väter in Elternzeit“ (2014-2017). Innerhalb des familienpolitischen Kontextes wurden zum einen wesentliche Verschiebungen hinsichtlich der elterlichen Subjektentwürfe deutlich; zum anderen eine ökonomisch-gewendete Geschlechteregalität, die jene egalitären Ziele insbesondere dann forciert, wenn sie aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten zielführend erscheinen. Dem BEEG kommt hierbei eine wichtige reg(ul)ierende Funktion zu.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Zeitweise Projektstelle + zeitweise Strukturstelle
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Teile des zugrunde liegenden Materials entstammen dem Projekt "Väter in Elternzeit. Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse zwischen Paarbeziehung und Betrieb", welches von 2014 bis 2017 vom Mercator Research Center Ruhr gefördert wurde"
  • Stichworte: Elternzeit, Eltern, Familie, Subjektivierung, Gender, Gouvernementalität, Biopolitik

  • Name Promovenden: Ebru Noisternig
  • Hochschule: Praktische Theologie, Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Wien
  • Jahr: seit 2019
  • Betreuung: Prof. Johann Pock (Pastoraltheologe, Universität Wien, derzeit Dekan)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: berufstätige Mutter

  • Name Promovenden: Inga Nüthen
  • Hochschule: Humboldt-Universität Berlin, Institut für Sozialwissenschaften
  • Jahr: seit 2012
  • Betreuung: Prof. Dr. Ina Kerner (Universität Koblenz-Landau), Prof. Dr. Sabine Hark (Technische Universität Berlin)
  • Abstract:

    Die Frage danach, wovon die Rede ist, wenn wir über Politik sprechen, ist eine der grundlegenden Fragen politikwissenschaftlichen Denkens. Der Politikbegriff war theoriegeschichtlich stets umstritten, während die politik-theoretische Debatte in ihrem Kern gleichzeitig androzentrisch verengt geblieben ist. In queer_feministischen Theorien finden sich eine Vielzahl von Konzepten, die gängige Perspektiven auf Politik kritisch reflektieren und Vorschläge für eine Erweiterung oder Transformation des Begriffs machen. Dieses komplexe Begriffsfeld rekonstruiere ich in meinem Dissertationsprojekt anhand zentraler Diskussionsstränge, wie etwa Macht, Kontingenz, öffentlich-privat, Dissens und Solidarität. Ziel meiner Zusammenstellung ist es, ein mehrdimensionales, queer_feministisches Politikverständnis für eine politik-theoretische Rezeption zugänglich zu machen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: verschiedene Stationen, aktuell: wissenschaftliche Mitarbeiterin (Strukturstelle)
  • Weitere Finanzierung: Hans-Böckler-Stiftung
  • Stichworte: Politikbegriffe, Politische Theorie, Queer_feministische Theorien
  • Link zum Weiterlesen:www.uni-marburg.de

  • Name Promovenden: Amanda Louise Palenberg
  • Hochschule: Universität Vechta
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Rita Stein-Redent (Universität Vechta)
  • Abstract:

    Das Promotionsprojekt beschäftigt sich mit der Frage, wie gesellschaftliche Teilhabe entlang intersektionaler Differenzierungen und konstruktiven Zuschreibungen für geflüchtete Frauen aus Syrien realisiert wird. Die Region um Vechta und ihre integrativen Strukturen der Kommunen stehen neben den Frauen selbst im Fokus der Forschung. Dazu werden verschiedene Akteur*innengruppen in der empirischen Erhebung berücksichtigt und untersucht, wie Syrerinnen narrativ verhandelt und ihr (Ein-) Leben in Deutschland strukturiert werden.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Graduiertenkolleg
  • Stichworte: Flucht, Migration, Integration, Teilhabe, Syrien, Intersektionalität, Konstruktion
  • Link zum Weiterlesen:www.uni-vechta.de

  • Titel: "Winning Hearts and Minds"? Maßnahmen zum Empowerment muslimischer Frauen und die Aushandlung von Citizenship am Beispiel der britischen ‚Prevent‘ Strategie
  • Name Promovenden: Catharina Peeck-Ho
  • Hochschule: Institut für Soziologie, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Goethe-Universität-Frankfurt
  • Jahr: 2012–2016
  • Betreuung: Prof. Dr. Helma Lutz (Institut für Soziologie, FB Gesellschaftswissenschaften, Goethe-Universität-Frankfurt)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Stichworte: Muslimische Frauen, Sicherheitspolitik, Großbritannien, Minderheitenpolitik, Prevent-Strategy, Citizenship
  • Link zum Weiterlesen:www.transcript-verlag.de

  • Titel: Paare in Widerspruchsverhältnissen. Die partnerschaftliche Arbeitsteilung von Ärztinnen und deren Partner beim Übergang zur Elternschaft
  • Name Promovenden: Kathleen Pöge
  • Hochschule: Universität Kassel
  • Jahr: 2012–2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Mechthild Bereswill (Universität Kassel)
  • Abstract:

    Wie Doppelkarrierepaare ihre Arbeit aufteilen und dies begründen, wird exemplarisch anhand von Ärztinnen und ihren Partnern in einer qualitativen Längsschnittanalyse von der Schwangerschaft über die Elternzeitaufteilung bis hin zum beruflichen Wiedereinstieg untersucht. Neben gesellschaftlichen Strukturen erweisen sich das Paarkonzept und Vorstellungen von Mutterschaft und Männlichkeit als bedeutsam. Im Rückgriff auf gesellschaftstheoretische und wissenssoziologische Perspektiven lotet die Studie Handlungsspielräume der Paare aus und zieht daraus Rückschlüsse auf den sozialen Wandel.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Hans-Böckler-Stiftung
  • Weitere Finanzierung: wissenschaftliche Mitarbeiterin im KarMed-Projekt, Universität Leipzig
  • Stichworte: Elternschaft, Paare, Arbeitsteilung, Medizin, Profession, Doppelkarriere, Familienpolitik, qualitative Längsschnittstudie, Sekundäranalyse, Transition

  • Name Promovenden: Myriam Raboldt
  • Hochschule: Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften, TU Braunschweig
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Bettina Wahrig (TU Braunschweig)
  • Abstract:

    en in Form bestimmter Körpermaterialisierungen und -funktionen – also einem Doing Sex durch Techniknutzung – nachgegangen. Dafür soll über ein Verständnis von Prothesen im Sinne von Apparaten hinausgedacht und stattdessen weitere Praxen als Geschlechtskörperprothesen in den Blick genommen werden: Schwellkörper- oder Hodenimplantate als dinglich-apparathafte Prothesen, Hormontherapien und andere Wirkstoffe als chemische Prothesen, plastische Chirurgie als organische Prothetik. Der Fokus liegt auf dem cis-männlichen (Techno-)Körper, der damit als »quasi geschlechtsloser Normkörper« (Wöllmann 2005: 140) in den wissenschaftlichen Blick genommen wird, wodurch die Arbeit einem mehrfach konstatierten Forschungsdesiderat nachgeht. Den zeitlichen Rahmen bietet die sich in den 1960er Jahren konstituierende Andrologie als Ort der »Neuerfindung des Männerkörpers« (ebd.), die bislang nicht in den Blick der Geschlechterforschung geraten ist. In Anlehnung an Hofer (2007: 212), der konstatiert, dass die »Bedeutung von Männlichkeits-konstruktionen für medizinisches Wissen und Handeln insgesamt noch zu wenig betrachtet worden« ist, lauten die forschungsleitenden Ausgangsfragen: Welche Vorstellungen von (hegemonialer) Männlichkeit stecken in den von der Medizin angestrebten Zielen therapeutischer Maßnahmen und folglich in der Entwicklung medizintechnologischer Produkte? Wie formen diese Technologien wiederum die Geschlechtskörper und gesellschaftliche Normvorstellungen von Geschlecht und Sexualität? Die Arbeit verortet sich damit in der geschlechterperspektivischen Technikwissenschaftsforschung und leistet einen Beitrag zur Männlichkeits- sowie zur kritischen Medizinforschung. „

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Promotionsprogramm "Konfigurationen von Mensch, Maschine und Geschlecht. (KoMMa.G) Interdisziplinäre Analysen zur Technikentwicklung."
  • Stichworte: "Prothesen hängen so unmittelbar mit dem menschlichen Körper zusammen wie kaum ein anderes technisches Artefakt. Die Beschäftigung mit Prothesen kann ohne ein Nachdenken über den Körper kaum stattfinden und Fragen nach dessen ästhetischen wie funktionalen Normen und (Selbst-)Wahrnehmungen, vor allem denen von Geschlechtskörpern, drängen sich nahezu auf. In diesem Dissertationsprojekt wird ausgehend von der Annahme eines Doing Gender durch Techniknutzung den Praxen der technischen Konstruktion von Männlichkeit

  • Name Promovenden: Tobias Remschel
  • Hochschule: Zentrum für Demokratieforschung, Leuphana Universität Lüneburg
  • Jahr: 2017–2020
  • Betreuung: Prof. Dr. Marion Reiser (Friedrich-Schiller Universität Jena)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Graduiertenkolleg
  • Stichworte: Politische Repräsentation, Parlamentsforschung

  • Titel: Intersektionalität und Anerkennung. Biographische Erzählungen älterer Frauen aus Ostdeutschland
  • Name Promovenden: Anna Sarah Richter
  • Hochschule: Institut für Soziale Arbeit, Fachbereich Humanwissenschaften, Universität Kassel
  • Jahr: 2013–2016
  • Betreuung: Prof. Dr. Kirsten Aner (Universität Kassel) & Prof. Dr. Stephan Lessenich (LMU München)
  • Abstract:

    Die Studie zeigt, wie Geschlecht, Alter und ostdeutsche Herkunft in Biographien zusammenwirken, welche Selbstdeutung und Lebensverläufe sich daraus ergeben und welche Formen des Umgangs mit sozialen Abwertungen und Ausschlüssen damit verbunden sind. Alter und ostdeutsche Herkunft können ebenso wie Geschlecht oder Ethnizität als soziale Differenz- und Ungleichheitsverhältnisse verstanden werden. Wie sich die soziale Zuweisung der strukturell abgewerteten Positionen auf die konkrete Lebensgestaltung und die Selbstdeutungen älterer Frauen aus Ostdeutschland auswirkt und wie sie sich diese Positionen aneignen, untersucht die qualitative Studie aus intersektionaler Perspektive. Dazu werden eine subjekttheoretische Fundierung und eine anerkennungstheoretische Erweiterung des Konzepts der Intersektionalität vorgenommen. Im Ergebnis zeigt sich insbesondere die übergreifende Bedeutung ostdeutscher Zugehörigkeit für die Selbstdeutungen der Befragten.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Stichworte: Intersektionaliät, Geschlechterforschung, Altersforschung, Ostdeutschlandforschung, Biographieforschung, Anerkennungstheorie
  • Link zum Weiterlesen:www.beltz.de

  • Titel: Die Musikerin Smaragda Eger-Berg (1886–1954) – Zur Biographie einer kulturellen Akteurin der Wiener Moderne [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Anna Ricke
  • Hochschule: Institut für historische Musikwissenschaft, Hochschule für Musik und Tanz Köln
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Sabine Meine (Hochschule für Musik und Tanz Köln Köln)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Forschungszentrum Musik und Gender Hannover (fmg)

  • Titel: Transgeschlechtlichkeit und Visualität. Sichtbarkeitsordnungen in Medizin, Subkultur und im zeitgenössischen Spielfilm
  • Name Promovenden: Robin K. Saalfeld
  • Hochschule: Institut für Soziologie, Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Jahr: 2013–2019
  • Betreuung: Prof. Dr. Silka Scholz (Friedrich-Schiller-Universität Jena); Prof. Dr. Hedwig Wagner (Europa Universität Flensburg)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Stichworte: Transgender Studies, Visual Culture, Visuelle Soziologie, qualitative Sozialforschung

  • Name Promovenden: Sabrina Saase
  • Hochschule: Institut für Psychologie, Fakultät für Lebenswissenschaften, Technische Universität Braunschweig
  • Jahr: Seit 2018
  • Betreuung: Prof. Meike Watzlawik (Siegmund Freud PrivatUniversität Berlin); Prof. Beate Muschalla (TU Braunschweig)
  • Abstract:

    Sabrina Saase (TU Braunschweig in Kooperation mit der SFU Berlin)

    Das Ziel meiner Forschung ist ein multi-dimensionaler Perspektivwechsel, um mittels intersektionalitäts-informierter Haltungen und Verhaltensweisen in der Psychotherapieausbildung und Psychotherapie zu einem vertiefenden und wertschätzenden Verständnis des Selbst und unserer Gemeinschaft zu gelangen und somit Gleichstellung, Vielfalt und Diskriminierungsabbau zu befördern. Konkret möchte ich mit meinem Projekt das interdisziplinäre und ungleichheitskritische Paradigma Intersektionalität weiter in hiesiger Psychologie und Psychotherapie verankern. Weiterhin führt der Fokus weg von stigmatisierenden Betrachtungen von ausschließlich marginalisierten Positionierungen und bezieht intersektionales Privilegienbewusstsein ein. Besonders die Rolle von hiesigen angehenden Psychotherapeut*innen ist daher spannend. Einerseits haben sie ein Studium abgeschlossen und eine teure Ausbildung gemacht und nun einen diskursmächtigen Beruf erlangt, der sowohl versucht das Selbst zu festigen und Leid zu lindern und zu empowern als auch versuchen muss gesellschaftliche Probleme nicht zu individualiseren und zu reproduzieren. Andererseits können Psychotherapeut*innen selbst auch z.B. Wartesemester haben, Probleme mit dem Aufenthaltsrecht und der Finanzierung haben, rassistische und queer-feindliche Erfahrungen in der Ausbildung machen. Als ersten Schritt nutze ich das fluide Konzept intersektionales Privilegienbewusstsein, um ressourcenorientiert zu verdeutlichen, dass alle Menschen über die Lebensspanne je nach historischem, geo-politischem Bezugspunkt verschiedene soziale Ungleichheitserfahrungen machen können, die zu politischen Forderungen führen können, die über Identitätspolitiken hinausreichen. Da verschiedene Faktoren dazu beitragen, ob und wie intersektionales Privilegienbewusstsein als Katalysator für social justice fungieren kann, spielen auch Emotionen und Affekte, Handlungsfähigkeit (agency), ambiguitätstoleranz, Selbstoffenbarung und Abstinenz, Selbstpositionierung, framing eine Rolle.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Rosa-Luxemburg Stiftung
  • Weitere Finanzierung: Selbstständige Bildungsarbeit
  • Stichworte: Intersektionalität, Privilegienbewusstsein, intersektional-sensible psychotherapeutische und pädagogische Kompetenzen, Bildung, Diversität, Antidiskriminierung, Handlungsmacht (Agency), Emotionen & Affekte, Selbstpositionierung/Selbstoffenbarung (Location of Self), Zugehörigkeit (Belonging), intersektionale/queere/Gender/post-koloniale Forschungsmethoden, Netzwerktheorien

  • Name Promovenden: Nadine Sarfert
  • Hochschule: Universität Basel
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Andrea Maihofer (Universität Basel), Prof. Dr. María do Mar Castro Varela (Alice-Salomon-Hochschule Berlin)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Graduiertenkolleg
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Hans Böckler Stiftung
  • Link zum Weiterlesen:dgw.philhist.unibas.ch

  • Titel: Equality Governance via Policy Analysis? The Implementation of Gender Impact Assessment in the European Union and Gender-based Analysis in Canada
  • Name Promovenden: Arn T. Sauer
  • Hochschule: Zentrum für Transdisziplinäre Geschlechterstudien, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: 2010–2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Susanne Baer. LL.M. (Humboldt-Universität zu Berlin)
  • Abstract:

    Gender impact assessment has been both celebrated as a beacon of hope for the cause of gender equality and criticised as being ineffectual. More than 20 years of gender mainstreaming have demonstrated that equality governance with and through impact assessment is an intersectional and still evolving process. Arn T. Sauer’s study examines the instruments of gendered policy analysis and the conditions under which they are being used by the Canadian federal government and the European Commission. Interviews with experts from public administration and instrument designers as well as document analyses reveal benefits and challenges and show that the success of equality governance depends upon whether knowledge about gendered policy and appropriate administrative practices are embedded, embodied and entrenched in public administration.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Heinrich-Böll-Stiftung
  • Weitere Finanzierung: Selbstfinanziert durch Berufsaufnahme
  • Stichworte: Gender Mainstreaming, Equality, Governance, Gender Impact Assessment, Policy and Programme Design, Intersectionality in Instruments, Diversity and Non-Discrimination
  • Link zum Weiterlesen:www.transcript-verlag.de

  • Name Promovenden: Ina Schaum
  • Hochschule: Goethe Universität Frankfurt am Main
  • Jahr: seit 2018
  • Betreuung: Prof.in Helma Lutz (Goethe-Universität Frankfurt), Prof.in Lena Inowlocki (Frankfurt University of Applied Sciences)
  • Abstract:

    Im Zentrum des Dissertationsprojektes steht die empirisch verankerte Erarbeitung einer feministischen, empirisch begründeten Theorie von Liebesbeziehungen als Orte der Herstellung, Verhandlung und Aufhebung von Identitäten, Zugehörigkeiten und Differenzen. Dabei werden vor allem intersektionelle Herstellungsprozesse von Gender und jüdischer und/oder deutschen Identitäts- und Differenzkonstruktionen in den Blick genommen. Die Dissertation hat zwei Ausgangspunkte. Der erste ist, sich Liebe als eigenständigem Forschungsgegenstand feministischer Analyse zuzuwenden. In Liebesbeziehungen werden Geschlechterverhältnisse und andere Ungleichverhältnisse und damit zusammenhängenden Gefühlsarbeiten (re)produziert, verändert, aufgehoben oder legitimiert. Der zweite Ausgangspunkt ist die Feststellung von Kurt Grünberg in seiner Studie „Liebe nach Auschwitz“ (2000), dass Liebesbeziehungen den wohl intimsten Kontakt zwischen Nachkommen von Überlebenden der Shoah und Nachkommen von Täter*innen, Mitläufer*innen und Nazi-Sympathisant*innen in Deutschland bilden. Vor dem Hintergrund einer postnationalsozialistischen Gesellschaft stellt sich die Frage, wie vergangene und gegenwärtige gesellschaftliche Dominanzverhältnisse intime Beziehungen und Liebesbeziehungen prägen – oder ob und wie sie davon unberührt bleiben. Die beiden Ausgangspunkte sollen in einer biographieanalytischen Studie miteinander verknüpft werden, in der biographisch-narrative Interviews mit Menschen, die sich jüdisch identifizieren, durchgeführt werden. Außerdem sollen forschungsethische Überlegungen in Hinblick auf Theoriebildungsprozesse, Methodenentwicklung und Ergebnisdarstellung im Kontext der „negativen deutsch-jüdischen Symbiose“ (Diner 1986) einerseits und einer feministischen Epistemologie des „situierten Wissens“ (Haraway 1988) andererseits entwickelt werden, da die individuelle, familiäre und soziale Verstrickung mit dem Nationalsozialismus keine Position der Unbeteiligtheit zulässt und eine reflektierte und selbstkritische Positionierung von mir als nicht-jüdischer Forscherin verlangt.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk
  • Stichworte: Feministische Analyse von Liebe und Gefühlen; Intersektionalität und Antisemitismus; Biographieforschung; Narrativ-biographische Interviews; Jüdische Lebenswelten in Deutschland
  • Link zum Weiterlesen:www.fb03.uni-frankfurt.de

  • Titel: Körpergefühlsräume. Queere Fitnessgruppen als affektive Transformationsräume – Normen, Empowerment und das Verhältnis zu sich selbst [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Corinna Schmechel
  • Hochschule: Institut für Soziologie, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof.in Dr. Paula-Irene Villa (LMU München)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Weitere Finanzierung: Promotionsstipendium im Programm "Kulturen der Partizipation" CvO-Universität Oldenburg
  • Stichworte: Körper-Selbst-Verhältnis, Umgang mit Körpernormen, queere Subkultur, Sport und Geschlecht, Feministische Sportkultur
  • Link zum Weiterlesen:www.uni-oldenburg.de

  • Titel: Männer, Flucht und Identität. Lebensgeschichtliche Identitätskonstruktionen aus Eritrea geflüchteter Männer
  • Name Promovenden: Matthias Schneider
  • Hochschule: Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Helma Lutz (Goethe-Universität Frankfurt), Prof. Dr. Susanne Spindler (HSD Düsseldorf)
  • Abstract:

    In der Männer- und Fluchtforschung wird Flucht meist als Problem für die männliche Identität betrachtet, da Identitätskonstruktionen über die Erwerbsarbeit, die Rolle als Familienernährer und eine autonome Lebensplanung wegfallen. Unberücksichtigt bleiben Männer, für die diese Konstruktionen bereits im Herkunftskontext eingeschränkt realisierbar sind. In diesem Forschungsprojekt wird gefragt, wie diese Männer in der Erzählung ihrer Lebensgeschichten Identität konstruieren und welche Rolle dabei Geschlecht, Nation, Ethnie und Klasse spielen. Als Fluchtkontext wird Eritrea betrachtet, da dort die Hauptursache für Flucht nicht Krieg, sondern staatliche Marginalisierung im Militär- und Nationaldienst ist. Auf theoretischer wie methodischer Ebene wird eine intersektionale und postkoloniale Perspektive eingenommen, durch die reduktionistische Betrachtungen von geflüchteten Männern als ‚kulturell anders‘ abgebremst, kontextualisiert und verkompliziert werden. Zur Erhebung werden in Deutschland fünfzehn aus Eritrea geflohene Männer biographisch-narrativ interviewt. Die Analyse erfolgt mit einer Kombination aus der biographischen Fallrekonstruktion nach Rosenthal und der intersektionalen Mehrebenenanalyse nach Winker und Degele, um neben der individuellen Lebensgeschichte auch gesellschaftliche Machtverhältnisse berücksichtigen zu können. Damit kann gezeigt werden, welche Identitätskategorien für geflüchtete Männer aus Eritrea von Relevanz sind, wie diese ausgestaltet werden und wie gesellschaftliche Diskurse und soziale Strukturen in den erzählten Lebensgeschichten verhandelt werden. Das Dissertationsprojekt liefert somit einen wichtigen Impuls zur wissenschaftlichen Betrachtung des komplexen Verhältnisses von Männern, Flucht und Identität.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Studienstiftung des deutschen Volkes
  • Stichworte: Männlichkeit, Flucht, Biographie, Eritrea
  • Link zum Weiterlesen:www.fb03.uni-frankfurt.de

  • Name Promovenden: Julia Schnittker
  • Hochschule: Fakultät III, Universität Siegen
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Univ.-Prof.in Dr. Friederike Welter (IfM Bonn, Universität Siegen)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • Stichworte: women in STEM, perceptions, gender, career

  • Name Promovenden: Julia Scholz
  • Hochschule: Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Jahr: 2011–2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Melanie Steffens (Universität Koblenz Landau); Dr. Karsten Kenklies (University of Strathclyde, Glasgow)
  • Abstract:

    Zentrale These des Open-Access-Buchs von Julia Scholz ist, dass eine queer(end)e Experimentalpsychologie mit der Herangehensweise des Agential Realism kein Widerspruch in sich ist, obwohl verbreitete Verständnisweisen von Queertheorien und von Experimentalpsychologie(n) dies berechtigterweise zunächst nahelegen. Scholz konfrontiert experimentalpsychologische Wissensproduktion mit queertheoretischen Kritiken und diskutiert Unvereinbarkeiten der epistemologischen und ontologischen Perspektiven queertheoretischer Kritik mit jenen aktueller akademischer Experimentalpsychologie des europäisch und US-amerikanisch geprägten Raums. Mit der Zugrundelegung von Barads Agential Realism schlägt Julia Scholz eine wissenschaftstheoretische Position vor, die eine queer(end)e Experimentalpsychologie erlaubt.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium und im Anschluss wiss. Mitarb.stelle
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Landesgraduiertenförderung Thüringen
  • Stichworte: Agential Realism; queer(end)e Experimentalpsychologie; Karen Barad; Queer Theory; Wissenschaftstheorie; New Materialism; Queerfeministische Kritik; Relationale Ontologie; Forschungslogik; Intra-aktion; Ethico-epistem-ontology; Quantitative Empirie
  • Link zum Weiterlesen:link.springer.com

  • Name Promovenden: Nina Schumacher
  • Hochschule: Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Philipps-Universität Marburg
  • Jahr: 2010–2016
  • Betreuung: Prof. Dr. Ina Merkel (Philipps-Universität Marburg)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: administrativ-technische Mitarbeiterin

  • Name Promovenden: Jana Schäfer
  • Hochschule: Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Anna Amelina (BTU Cottbus-Senftenberg)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)

  • Titel: Materielle Dimensionen von Geschlecht in der Ganztagsschule. Eine ethnografische Einzelfallstudie
  • Name Promovenden: Jessica Schülein
  • Hochschule: Universität zu Köln
  • Jahr: seit 2016
  • Betreuung: Prof.in Dr.in Kathrin Audehm (Universität zu Köln)
  • Abstract:

    In meiner Dissertation fokussiere ich Verbindungen von Ganztagsschulkultur mit Geschlechterpraktiken von Schüler_innen in ihrer Materialität. Leitendes Erkenntnisinteresse sind die Verstrickungen von materiellen, schulkulturell geprägten Dimensionen (Zeit, Raum, Dinge) mit gender performances (Geschlechterdarstellungen) von Schüler_innen im pädagogischen Setting der Ganztagsschule, die zunehmende Bedeutung als Sozialisationsinstanz erlangt – Kinder und Jugendliche verbringen verstärkt auch ihre Freizeit in dieser Institution. Wie interagieren nun Schüler_innen im Ganztagsschulsetting in außerunterrichtlichen Phasen wie der Mittagspause und des Nachmittagsangebots, und wie nutzen sie dabei die vorhandenen Räumlichkeiten, Dinge und schulstrukturellen Rahmungen? Die Geschlechterforschung innerhalb der Erziehungswissenschaft umgeht bisher größtenteils die Frage nach außerunterrichtlichen (Geschlechter-)Sozialisationsbedingungen von Schüler_innen innerhalb des Ganztagsschulsystems. Deshalb habe ich im Rahmen meiner Dissertation über ein Schuljahr hinweg intensiv an einer integrierten Gesamtschule mit verpflichtendem Ganztagsangebot ethnografisch geforscht: Anhand Teilnehmender Beobachtung begleitete ich Schüler_innen einer 5. und 9. Klasse im Schulalltag, v. a. in (Mittags-)pausen und Nachmittagsaktivitäten inklusive Schulausflügen und Aktionstagen. Von Interesse waren insbesondere Interaktionen von Schüler_innen ohne pädagogische Fachkräfte und abseits pädagogischer Rahmungen. Die so angelegte Feldforschung ermöglicht die Analyse von Geschlechterpraktiken von Schüler_innen aus intersektionaler Perspektive in situ und in actu und im weiteren Forschungsprozess deren Verstrickungen zur vorhandenen Schulkultur samt einzelschulspezifischen Schulstrukturen. Der Materialkorpus umfasst Feldprotokolle, Interviews mit Schüler_innen und Schulpersonal sowie zahlreiche Schuldokumente. Die Auswertung des Materials erfolgt grounded-theory-orientiert anhand Codings und Kategorisierungen. Theoretischer Hintergrund sind insbesondere Konzepte von Pierre Bourdieu, Judith Butler, Herbert Kalthoff sowie Helga Kelle. Aufgezeigt werden Verknüpfungen von Aushandlungspraktiken mit schulstrukturellen Rahmenbedingungen, Geschlechterdiskursen sowie Schulnarrativen, um Einblicke in die Verwobenheit von Praxis- mit Strukturebenen zu ermöglichen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Hans-Böckler-Stiftung
  • Weitere Finanzierung: zuvor Wissenschaftliche Mitarbeiterin Universität Hildesheim
  • Stichworte: Ethnografie, Schulkulturforschung, Geschlechtersozialisation, Jugendforschung, Materialität
  • Link zum Weiterlesen:www.researchgate.net

  • Titel: „Mehr als glitzernde Schaumbäder“ – Eine Ethnographie kollektiver Care Praktiken in trans* und nicht-binären Räumen in Deutschland und der Schweiz
  • Name Promovenden: Francis Seeck
  • Hochschule: Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: seit 2016
  • Betreuung: Prof. Dr. Beate Binder (HU Berlin), Prof. Dr. Sabine Hark (TU Berlin)
  • Abstract:

    In vielen Ländern, darunter Deutschland, wird die psychiatrische Diagnose der ›Geschlechtsidentitätsstörung‹ (DSM IV, ICD 10), oder ›Gender Dysphoria‹ (DSM V) vorausgesetzt, um trans*spezifische Gesundheitsversorgung und eine legale Anerkennung von Namen und Geschlechtsidentität zu erhalten. Die gesellschaftliche Marginalisierung von trans*-Personen ist umso wirkmächtiger, wenn Personen durch mehrere Diskriminierungs- und Herrschaftsverhältnisse konstituiert werden. Trans* Menschen sind aufgrund cisnormativen gesellschaftlichen Strukturen darauf angewiesen, eigene Strategien zu entwickeln, mit Diskriminierungserfahrungen umzugehen. Im Zentrum meinem queer-feministischen ethnographischen Dissertationsprojekt stehen informelle Community Care Praktiken von trans* und nicht-binären Aktivist*innen in Deutschland und der deutschsprachigen Schweiz. Diese bewegen sich zwischen informeller emotionaler Arbeit, Selbsthilfe-Praktiken, Peer-Begleitungen zu Gutachter*innen- und Operations-Terminen und Trans-Aktivismus-Burnout-Prävention. Methodologisch verorte ich mein Dissertationsprojekt in der Tradition queer-feministischer engagierter ethnographischer Ansätze. Ein besonderen Fokus lege ich hierbei auf die Auseinandersetzungen mit Möglichkeiten und Herausforderungen von „insider ethnographies“ und der Infragstellung von Dichotomien aber auch Machtdynamiken in der eigenen Wissenproduktion. Ich werte mein „Material“ mit dem Ansatz der Reflexiven Grounded Theory aus (Breuer 2009). Die theoretischen Hintergrundfolien zur Interpretation des empirischen Materials bilden theoretische Auseinandersetzungen aus Queer- und Trans Studies, Queer Anthropology, sowie Debatten um Care und Intersektionalität.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Rosa-Luxemburg-Stiftung
  • Stichworte: Queer Anthropology; Trans Studies; Affect Studies; Care, Engagierte feministische Ethnographie; Queer Theory; Reflexive Soziale Bewegungsforschung
  • Link zum Weiterlesen:www.euroethno.hu-berlin.de

  • Titel: "Men of the House:" The Historicizing Construction of Masculinity in British Period Drama Series Since 2010
  • Name Promovenden: Henriette-Juliane Seeliger
  • Hochschule: Otto-Friedrich-Universität Bamberg
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Christoph Houswitschka (Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
  • Abstract:

    Aktuelle Debatten in westlichen Gesellschaften zeigen, dass traditionelle Geschlechterrollen aufbrechen. Wir sehen uns mit Fragen konfrontiert, die nicht nur die Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern betreffen, sondern die binäre Teilung von Geschlecht selbst in Frage stellen. Während aber alte Rollenbilder an Relevanz und Grundlage verlieren, erfreut sich, wie der weltweite Erfolg von Downton Abbey zeigt, gleichzeitig das als nostalgisch-reaktionär verschriene Genre des britischen period drama andauernder Beliebtheit. Meine Dissertation soll die Frage beantworten, ob die jüngsten Vertreter dieses Genres, nämlich Downton Abbey (2010–2015), Mr Selfridge (2013–2016) und Upstairs Downstairs (2010–2012), Vorbilder für eine neuartige Konstruktion von Männlichkeit liefern, oder aber tatsächlich traditionelle Vorstellungen von Männlichkeit nostalgisch verklären. Mehrere Diskursstränge, die Männlichkeit explizit thematisieren, ziehen sich durch alle drei Serien, welche mit den Methoden der (multimodalen) kritischen Diskursanalyse und Sozialsemiotik nach Gunter Kress & Theo van Leeuwen, kombiniert Elementen der Raum- und Subjekttheorie, untersucht werden sollen. Die Auswertung dieser Feinanalyse wird nicht nur aktuelle Veränderungen in unserem gegenwärtigen Verständnis von Geschlecht sichtbar machen, sondern auch aufzeigen, inwieweit unser gegenwärtiges Verständnis historischer Männlichkeiten dazu genutzt wird, moderne Männlichkeit zu dekonstruieren bzw. zu affirmieren.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: ohne Finanzierung
  • Stichworte: Männlichkeit; Period Drama; Heritage Film; Downton Abbey; Mr Selfridge; Upstairs Downstairs
  • Link zum Weiterlesen:www.uni-bamberg.de

  • Name Promovenden: Nadine Maria Seidel
  • Hochschule: Institut für deutsche Sprache und Literatur II, Philosophische Fakultät, Universität zu Köln
  • Jahr: 2012–2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Gabriele von Glasenapp (Universität zu Köln)
  • Abstract:

    In diesem Dissertationsprojekt werden geschlechtsuneindeutige Protagonist*innen aktueller Jugendromane hinsichtlich ihres subversiven Potentials gegenüber heteronormativen und zweigeschlechtlich organisierten Weltentwürfen analysiert. Mit Blick auf die literaturgeschichtliche Traditionslinie des Motivs der ‚Geschlechter-Maskerade‘ wird deutlich, dass die Protagonist*innen des Textkorpus neue Motivvarianten verkörpern, deren Erforschung ein Desiderat darstellt: die ‚Bacha Posh‘ als literarische Repräsentation eines primär afghanischen Kulturphänomens, die ‚gesellschaftlich legitimiert kämpfende Soldatin‘ sowie das Transgender-Kind.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Stichworte: Queerness, Jugendliteratur, Bacha Posh, Transsexualität, Adoleszenz, Subjektivation
  • Link zum Weiterlesen:idsl2.phil-fak.uni-koeln.de

  • Titel: UN/CERTAIN CARE: From a Diagnostic to a Somatechnic Regime of Care for Medical Transition in Public Hospitals in France
  • Name Promovenden: Todd Sekuler
  • Hochschule: Institut für Europäische Ethnologie, Philosophische Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: 2012–2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Beate Binder, Prof. Dr. Jörg Niewöhner (beide Humboldt-Universität zu Berlin)
  • Abstract:

    This project employed ethnographic methods to analyse the 2010 removal of les troubles précoces de l’identité de genre from the list of affections psychiatriques de longue durée by the French Minister of Health – an act government and media outlets described as a depathologization of la transsexualité. Following from this change, the thesis explores the relations between the French nation-state and this and related initiatives that signal the increasing, yet ambivalent, incorporation of trans subjects into the French national imaginary. The work was based on policy and media analyses, together with two years of fieldwork about the implications of these changes on the entangled practices of medical and legal transition in the country. Fieldwork based with select teams of la Société française d’étude et de prise en charge du transsexualisme – a national group of specialised care providers – enabled an exploration of the ideological tensions, care practices and forms of life that emerge in relation to growing pressures for depathologization.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Graduiertenkolleg
  • Förderinstitution (falls zutreffend): DFG-Graduiertenkolleg "Geschlecht als Wissenskategorie"
  • Stichworte: trans studies, medical anthropology, political anthropology, moral economy, biological citizenship, France, geopolitics

  • Name Promovenden: Rebekka Smuda
  • Hochschule: Universität Koblenz-Landau
  • Jahr: seit 2016
  • Betreuung: Prof. Dr. Andreas Ackermann (Institut für Kulturwissenschaft, Universität Koblenz-Landau)
  • Abstract:

    »Wie erfahren sich Menschen im Kosmetikstudio im Umgang mit Körperhaaren?« Anhand dieser Frage soll zunächst der Blick auf die sinnliche Wahrnehmung gelenkt werden und dabei sowohl die konkrete Räumlichkeit des Kosmetikstudios als auch der gesellschaftliche Kontext miteinbezogen werden. Erstgenannter Aspekt, die sinnliche Wahrnehmung, beinhaltet Erfahrungen bei konkreten Praktiken der Körperhaargestaltung, die beispielsweise als schmerz- und schamvoll erlebt werden können, aber auch Erlebnisse, die beim ‚Tragen‘ bestimmter Körperhaargestaltungen im Alltag erfahren werden. In Betracht gezogen wird hier immer auch die Frage, inwieweit diese Wahrnehmungen vergeschlechtlicht und wirkungsvoll sind für die eigene Erfahrung hinsichtlich der geschlechtlichen Zugehörigkeit. Wenn die Rede von den Räumlichkeiten ist, wird insbesondere der Ort der Körperpraktik fokussiert (bspw. ein Kosmetikstudio). Hier steht die Frage nach der ästhetischen Arbeit im Zentrum. Von Interesse ist es nachzuvollziehen, wie von den Gestaltenden (bspw. den Kosmetiker*innen) und den Gestalteten (bspw. den Kund*innen) eine bestimmte Atmosphäre erzeugt und auch erfahren wird. Leitend für dieses Forschungsvorhaben ist, die Menschen als Akteur*innen zu betrachten und nach ihren Gestaltungmöglichkeiten in einem spezifischen gesellschaftlichen Rahmen zu forschen. So soll in den Blick genommen, inwieweit es zu Aneignungs- oder Anpassungspraktiken in Hinblick auf Erwartungen kommt und inwieweit (heteronormative) Geschlechterordnungen hierbei eine Rolle spielen. Das Zusammenkommen von ‚Innen‘ und ‚Außen‘ stellt dabei den roten Faden, das Bindeglied der verschiedenen Aspekte dar und rückt entsprechende Wahrnehmungen und Erwartungen in das Zentrum der Forschung.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Graduiertenschule Genderforschung
  • Stichworte: Gender, Ethnographie, Phänomenologie, Körperhaargestaltung, Scham, Schmerz
  • Link zum Weiterlesen:www.ggf-koblenz-landau.de

  • Name Promovenden: Vanya Solovey
  • Hochschule: Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: seit 2014
  • Betreuung: Prof. Beate Binder (Humboldt-Universität zu Berlin)
  • Abstract:

    This project’s central goal is to provide a general analytical perspective on contemporary feminist movements in Russia that is both useful for those within them and helpful for understanding them from without. The project aims to identify the fundamental processes that define contemporary feminist movements in Russia, and is concerned with reflecting the movements in their complexity, giving voice especially to intersectionally marginalized actors who are usually silenced. The primary data source are qualitative semi-structured interviews with feminists in several cities across Russia. The data analysis method is constructivist grounded theory. Some of the topics the projects seeks to explore are structural barriers to feminist participation and ways to overcome them, internal feminist debates on goals and methods, feminist movements‘ discursive politics, and their relationships to outside publics in Russia and internationally.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Rosa-Luxemburg-Stiftung
  • Stichworte: feminist movements, Russia

  • Titel: Die professionsbezogene Positionierung von Sozialer Arbeit in multiprofessionellen Netzwerken – Eine genderkritische Untersuchung am Beispiel „Frühe Hilfen“
  • Name Promovenden: Elisabeth Sommer
  • Hochschule: Fakultät für Erziehungswissenschaften, Lehrstuhl für Sozialpädagogik, Otto-Friedrich-Universität Bamberg & Fakultät Soziale Arbeit, Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Rita Braches-Chyrek (Universität Bamberg) & Prof. Dr. Barbara Thiessen (HAW Landshut)
  • Abstract:

    Seit sich die Soziale Arbeit zur beruflichen Tätigkeit entwickelt hat, konnte ein Stand als Profession, trotz der schrittweisen Akademisierung des Berufes, nicht erreicht werden. Der rege geführte Pro-fessionalisierungsdiskurs führte zu eingeschränkten Benennungen wie ‚bescheidene Profession‘ oder ‚Semi-Profession‘. Ein Zusammenhang mit dem Geschlecht der Beteiligten Fachkräfte wird erkannt. Gegenwärtig gewinnen die Professionalisierung im Dienstleistungssektor und die multiprofessio-nelle Netzwerkarbeit an Relevanz. Soziale Dienstleistungen werden ausgeweitet, ihre Organisati-onsform wandelt sich und neue Felder entstehen. Fraglich bleibt bisher, wie sich Sozialarbei-ter_innen mit ihrer individuellen Fachlichkeit in den veränderten und in den neun Feldern sozialer Dienstleistung positionieren. ‚Frühe Hilfen‘ sind ein neues Feld (seit 2006), das die in Netzwerken organisierte Kooperation ver-schiedener Akteur_innen aus Sozialer Arbeit und dem Gesundheitswesen vorsieht. Folgend wird die Professionalisierung Sozialer Arbeit innerhalb der multiprofessionellen Netzwerke „Frühe Hil-fen“ sekundäranalytisch und empirisch untersucht. Ausschlaggebend ist das professionelle Handeln von Sozialarbeiter_innen im multiprofessionellen Team, welches in interaktiven, individuellen und repräsentativen Settings ethnographisch erhoben und dokumentarisch ausgewertet wird.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
  • Stichworte: Soziale Arbeit, Professionalisierungsdiskurs, Genderdiskurs, multiprofessionelle Teams, machtbezogene Positionierung, Ethnographie, Dokumentarische Methode

  • Name Promovenden: Annika Spahn
  • Hochschule: Cotutelle de thèse an der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Basel und an der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Andrea Maihofer (Philosophisch-Historische Fakultät der Universität Basel) und Prof. Nina Degele (Philosophische Fakultät der Universität Freiburg)
  • Abstract:

    Das Projekt geht heteronormativer Gewalt in der Wissensproduktion und Behandlungspraxis der Sexualmedizin auf den Grund und fragt, wie Körper, Geschlecht, Sexualität und Beziehung in der Sexualmedizin konstruiert werden, inwiefern diese Konstruktionsprozesse auf gesellschaftliche Macht- und Herrschaftsverhältnisse verweisen und welche Auswirkungen diese Konstrukte für queere Menschen hat. Zentral dabei ist die Frage welchen Stellenwert queere Personen selbst in diesen Diskursen haben: Sind sie gleichwertige Expert*innen, die gehört werden oder sind sie unsichtbar und sind im medizinischen Diskurs, wie auch in vielen anderen, nicht intelligibel (um mit Butler zu sprechen).

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Graduiertenkolleg ohne Finanzierung und wiss. Mitarbeiter*in (Projektstelle) als Finanzierung
  • Stichworte: Queer; Heteronormativität; Feministische Medizinkritik; Biopolitik; Subjekt
  • Link zum Weiterlesen:dgw.philhist.unibas.ch

  • Name Promovenden: Maurice Spengler
  • Hochschule: Ruhr-Universität Bochum
  • Jahr: seit 2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Astrid Deuber-Mankowsky (Ruhr-Universität Bochum)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: ohne Finanzierung
  • Stichworte: Filmwissenschaft, Queer Theory, Medienkulturwissenschaft

  • Titel: Zur Bedeutung sozialer Ungleichheitskategorien. Empirische Rekonstruktionen studentischer Orientierungen im Umgang mit Diskriminierungserfahrungen
  • Name Promovenden: Katrin Springsgut
  • Hochschule: Institut für Soziologie, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt
  • Jahr: 2015-2020
  • Betreuung: Prof. Dr. Helma Lutz (Goethe-Universität Frankfurt)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Heinrich-Böll-Stiftung (Förderung 2016-2019)
  • Weitere Finanzierung: Selbstfinanzierung durch Berufstätigkeit
  • Stichworte: Hochschule, Studierende, Diskriminierung, Gender, Soziale Ungleichheit, Migration, Intersektionalität
  • Link zum Weiterlesen:www.fb03.uni-frankfurt.de

  • Titel: Doing ,Deutschland’ oder Erfühltes Neuland in Arenen der Männlichkeit*. Eine qualitativ-rekonstruktive Studie über die Konstruktion ,neuer deutscher Nationalidentität’ in der populärkulturellen Produktion.
  • Name Promovenden: Ralf Steckert
  • Hochschule: Institut für Medienwissenschaft, Philosophische Fakultät, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Tanja Thomas (Lehrstuhl Transformationen der Medienkultur, Institut für Medienwissenschaft, Eberhard-Karls-Universität Tübingen)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)

  • Titel: Trans*/queere Praktiken des Eltern-Werdens als Spannungsfeld von Technologie, Körper und Geschlecht
  • Name Promovenden: Jennifer Stoll
  • Hochschule: Universität Kassel
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Elisabeth Tuider (Universität Kassel)
  • Abstract:

    Meine Forschung widmet sich soziologisch und ethnografisch Praktiken des Eltern-Werdens jenseits von Cis-Zweigeschlechtlichkeit in Deutschland und entgegnet damit der häufigen Ausblendung von trans* Perspektiven, Erfahrungen und Bedürfnissen, die insbesondere in Bezug auf Elternschaft zu verzeichnen ist. Ausgehend von narrativen Interviews und Daten aus teilnehmender Beobachtung mit Personen, die jenseits von Cis-Geschlechtlichkeit Eltern werden, bzw. werden möchten sowie Interviews mit weiteren Beteiligten an Prozessen des Eltern Werdens zielt meine Forschung auf eine Rekonstruktion von Praktiken des Eltern Werdens als komplexe sozio-materielle Konfigurationen. Damit zielt meine Forschung auf eine Analyse dessen, wie Eltern Werden, bzw. die Umsetzung eines Kinderwunsches ermöglicht, verkompliziert oder gar verunmöglicht wird.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Stichworte: trans*, Eltern Werden, Repronormativität, New Materialism

  • Titel: ‚Bus fahren‘, ‚Plus machen‘, ‚Feinde ficken‘ – Rap-Männlichkeiten in Zeiten allgemeiner Verunsicherung
  • Name Promovenden: Heidi Süß
  • Hochschule: Universität Hildesheim
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof. Beatrix Kreß, Prof. Toni Tholen (beide Universität Hildesheim)
  • Abstract:

    HipHop gilt als traditionsbewusste, wertkonservative und machistische Szene; als „sexistische Kulturpraxis, gekennzeichnet dadurch, daß primär zwischen Mann und Nicht-Mann unterschieden und Weiblichkeit als Projektionsfläche für männliche Phantasien begriffen wird“ (Klein/Friedrich 2003: S. 206). Neben dem Militär, der Waffen-Lobby oder auch dem Fußball wird HipHop als eine der ‚letzten Bastionen traditioneller Männlichkeit‘ gehandelt und zuweilen mit archaischen, aggressiv-vitalistischen Maskulinitäten assoziiert. Nicht nur weil diese Annahmen ‚nur einen Teil der Kultur‘ (Cora E.) abbilden, sondern auch, weil HipHop bzw. die Rap-Szene nicht losgelöst von gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozessen betrachtet werden darf, stellt die Dissertation das komplexe Phänomen deutschsprachiger Rap-Männlichkeiten in das Zentrum der Analyse. Transformationsprozesse von Geschlecht werden dabei männlichkeitstheoretisch perspektiviert und auf ihre Implikationen für die Rap-Szene befragt. Inwiefern findet sich die Diskursivierung von Männlichkeit auch im Bereich Rap wieder? Verliert die Position des Mannes angesichts fortwährender Ausdifferenzierung und einer zunehmenden Sichtbarkeit und Professionalisierung weiblicher Akteur_innen auch im Rap sukzessive den Status einer fraglosen Gegebenheit? Ist die vielbeschworene ‚Krise der Männlichkeit‘ auch im deutschsprachigen Rap angekommen? Wie gestaltet sich männliche Identitätsarbeit, wenn im Zuge von Kommerzialisierung, Mediatisierung und Differenzierung neue, alternative Männlichkeiten das Feld betreten und in Konkurrenz zu hypermaskulinen Narrationen treten? Kommt es zu einer Neuverhandlung hegemonialer Männlichkeit und was wird als solche imaginiert und intersubjektiv hervorgebracht? Zur Beantwortung dieser Fragen wird ein dem Objektbereich HipHop/Rap angemessener interdisziplinärer, sowie multimethodischer Zugang gewählt. Dabei wird ausgewähltes Text- und Bildmaterial diskurs- und genderlinguistisch analysiert und durch Erkenntnisse aus der Online/Offline-Ethnographie ergänzt.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Graduiertenkolleg
  • Stichworte: HipHop, Rap, Szene, Männlichkeit, Strukturwandel von Geschlecht, Migration
  • Link zum Weiterlesen:www.uni-hildesheim.de

  • Name Promovenden: Oleksandra Tarkhanova
  • Hochschule: Universität Bielefeld
  • Jahr: seit 2014
  • Betreuung: Prof. Dr. Tomke König (Universität Bielefeld)
  • Abstract:

    My research project is concerned with the institutional and discursive construction of the state gender regime in Ukraine with the focus on gender norms embedded in social policies. Of principle interest are the following questions: how gender subjects are produced and negotiated in legal texts and in the policy-making; what gender norms are institutionalized in policies and manifested in debates. I analyse policy changes and policy debates in three broadly defined areas – state welfare provision, labor regulation and gender equality legislation – from 1991 until 2015. I illustrate in the dissertation that through all of these policy areas and consistently throughout the whole period motherhood remains the central characteristic of the woman-subject in policy discourses, while different strategies are used to establish and legitimize that, given socio-political transformations in Ukraine since the fall of the Soviet Union. I argue that the regime of ‚compulsory motherhood‘ has been constructed relying on the discourse of ‘demographic crisis’, nationalist ideology dominating Ukrainian politics, and on the concept of ‘health’ used to legitimize state interventions.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Bielefeld Graduate School in History and Sociology
  • Weitere Finanzierung: STIBET Scholarship (DAAD) at the Welcome Centre, Universität Bielefeld
  • Stichworte: Gender Regime, Policy Discourse, Social Policy, Subject Position, Motherhood, Post-Socialism, Nationalism, Ukraine

  • Titel: »Wir nahmen uns das Wort«. Migrantische Akteur_innen in der andalusischen Provinz Almería zwischen Subalternisierung und Handlungsmöglichkeiten.
  • Name Promovenden: Olaf Tietje
  • Hochschule: Soziologie der Diversität, Universität Kassel
  • Jahr: 2013–2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Elisabeth Tuider (Universität Kassel), Prof. Dr. Helen Schwenken (Universität Osnabrück)
  • Abstract:

    In dieser ethnographisch angelegten, soziologischen Studie zeigt Olaf Tietje unter Bezug auf aktuelle kritische Migrations- und Gewerkschaftsforschung, wie migrantische Landarbeiter*innen Prozesse der Subalternisierung unterbrechen und Räume von Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Hierzu entwickelt er eine akteur*innenoriente, auf den Alltag der Arbeiter*innen ausgerichtete Perspektive und verbindet diese mit einer archäologischen Rekonstruktion sozio-historischer Bedingungen und neokolonialer Kontinuitäten in Spanien. Er fokussiert anhand der andalusischen Provinz Almería als Kristallisationspunkt das Spannungsfeld industrialisierter, global ausgerichteter Landwirtschaft. Hier werden Prozesse der Externalisierung von Arbeitskraft sichtbar, die durch neoliberale Prozeduren der Subalternisierung informalisierte Arbeitsbedingungen normalisieren. Zugleich eröffnen sich in diesem Setting Räume für die migrantischen, zum Teil illegalisierten Arbeiter*innen. Darin eignen diese sich alltagspraktisch Wissen an, erarbeiten strategische Handlungsmöglichkeiten und intervenieren in die Prozesse der Subalternisierungen – unter anderem, indem sie gewerkschaftliche Organisierungsstrategien weiterentwickeln.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Hans-Böckler-Stiftung
  • Stichworte: Migrationsforschung, Grenzregimeforschung, Geschlechterforschung, Gewerkschaftsforschung
  • Link zum Weiterlesen:www.dampfboot-verlag.de

  • Titel: Die Phänomene Biohacking und Orthorexie als Selbstoptimierung und Selbsttechnologie aus der Sicht von Gender Studies und Science and Technology Studies
  • Name Promovenden: Anja Trittelvitz
  • Hochschule: Abteilung für Geschichte der Naturwissenschaften, Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Bettina Wahrig (Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig)
  • Abstract:

    Citius, altius, fortius! Wie werde ich fitter, gesünder, (fast) unsterblich? Das Streben nach dem Ausweiten des Unmöglichen, dem Anhalten der ablaufenden Lebensuhr ist wohl so alt wie die Menschheit selbst. Doch unter dem Namen „Biohacking“ wird dem Wunsch seit wenigen Jahren neues Lebens eingehaucht, unterstützt durch aktuelle Technologien. Der Markt bedient unseren Wunsch nach Selbstkontrolle, Überwachung, Profilierung – und fördert ihn zugleich. Körperliche Gesundheit ist die neue Form körperlichen Kapitals, das in ökonomisches Kapital transformiert werden kann. Dieser Trend ist vor allem im Ernährungssektor auf dem Vormarsch. Bezeichnungen wie „Clean Eating“, „Detoxing“ oder „Slow Food“ etablieren sich (in Abgrenzung zu „Convenience“ und „Fast Food“) und die Orthorexie, ein krankhaftes sich gesund ernähren, wird als Essstörung diskutiert. Durch soziale Medien haben diese neuen Ernährungsstile eine größere Reichweite als alle anderen zuvor und werden so normalisiert. Ganze Szenen und Communities bilden sich um Essgewohnheiten als (einer Religion gleichenden) Lebensstil und sind für das Individuum maßgeblich identitätsbildend/-bestimmend. Die Küche wird zum Ort der besonderen Verbindung von „Do it Yourself“ und Technologie: Möglichst natürliche Lebensmittel technisiert (selbst) verarbeiten. Nichts geht ohne Entsafter, Power-Mixer und Spiralschneider. Wer sind die Biohacker_innen und/oder bildet eine Orthorexie aus? Was bedeutet die Sicht auf Körper als Kapital und welche Gesundheitskonzepte liegen dem zugrunde? Was zeichnet die Influencer_innen aus, (wie) ist Nahrung geschlechtlich markiert und welche Diskriminierungspraxen werden (re)produziert? Wirkt Selbstoptimierung emanzipatorisch oder disziplinierend und welche (Reinheits)Ideologien werden vertreten? Welche Rolle spielt die orts-, raum-, zeitunabhängige (Kommunikations)Technologie in Form von Wearables, Apps und sozialen Online-Netzwerken? Welche (Zukunfts)Wünsche an Technologie (z.B. das Internet der Dinge) entstehen in diesem Zusammenhang? Was wird die zunehmende Selbstoptimierung für Gesellschaft und Wissenschaft bedeuten und wie verhalten sich Professionelle aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich (un)bewusst zu diesem Phänomen?

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Promotionsprogramm "Konfigurationen von Mensch, Maschine und Geschlecht"
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Georg-Christoph-Lichtenberg-Stipendium (Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur)
  • Stichworte: Gender Studies, Food Studies
  • Link zum Weiterlesen:www.tu-braunschweig.de

  • Name Promovenden: Gesine Tuitjer
  • Hochschule: GenderArchland, Fakultät für Architektur und Landschaft, Uni Hannover
  • Jahr: 2013–2017
  • Betreuung: Jun. Prof. Dr. Tanja Mölders (Universität Hannover)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Thünen-Institut für Ländliche Räume
  • Stichworte: Ländliche Räume, ländliches Idyll, Geschlechterarrangements, Praxis-Theorien
  • Link zum Weiterlesen:doi.org

  • Name Promovenden: Jaqueline Veenker
  • Hochschule: Institut für Erziehungswissenschaften, Fakultät I, Universität Vechta
  • Jahr: seit 2018
  • Betreuung: Prof.in Dr.in Melanie Kubandt (Universität Vechta)
  • Abstract:

    Innerhalb dieses qualitativen Promotionsprojektes wird erforscht, wie die (Re-)Produktion eines binären Geschlechtersystems innerhalb gegenwärtiger Digitalisierungsprozesse in Kindertagesstätten durch verschiedene menschliche und technische Akteur*innen realisiert wird. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen aufzeigen, wie eine geschlechtergerechtere digitale Bildung durch Fachkräfte perspektivisch ermöglicht werden kann, die nicht auf unreflektierten Klischees, Stereotypen und Vorurteilen beruht, damit sich alle Kinder, unabhängig ihres biologischen Geschlechtes, als aktive und kritisch-reflexive Mitgestalter*innen des digitalen Wandels wahrnehmen können.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium

  • Titel: Inszenierte Formen von Männlichkeit in TV-Serien. Fürsorglichkeit und die Stabilität männlicher Herrschaft in Six Feet Under
  • Name Promovenden: Anna Voigt
  • Hochschule: Philosophischen Fakultät III, Humboldt-Universität zu Berlin
  • Jahr: 2008–2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Eveline Kilian (Humboldt-Universität zu Berlin), Prof. Dr. Sabine Hark (Technische Universität Berlin)
  • Abstract:

    Anna Voigt untersucht mit einer diskursanalytischen Vorgehensweise Formen von Männlichkeit in der US-Serie „Six Feet Under“ und kommt auf Grundlage kritischer Geschlechter- und Männlichkeitsforschung zu dem Ergebnis, dass auf der Folie ökonomischer Krisen eine Abkehr von komplementären Geschlechtscharakteren stattfindet während männliche Herrschaft weiterhin Wirkungsweisen entfaltet. Die Autorin kontrastiert ihre Analyseergebnisse mit den Serien „The L-Word“ und „Queer as Folk“ und dokumentiert, wie die inszenierten Formen von Männlichkeit mit Klassenverhältnissen und Fragen von Ethnizität und Rassismus in Sozialstrukturen und Institutionen verknüpft sind und dekonstruiert in Fernsehserien vermitteltes Wissen über Geschlecht. Sie zeigt auf, wie Männlichkeit als eine krisenhafte Kategorie sozialer Differenzierung kulturell hergestellt wird und ermöglicht damit einen kritischen Zugang zu aktuellen Unterhaltungsformaten.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Juli 2010 bis März 2013 Elsa-Neumann Stipendium des Landes Berlin
  • Weitere Finanzierung: August 2013 bis Januar 2014 Abschlusstipendium der Fonte Stiftung
  • Stichworte: Fernsehforschung, Männlichkeitsforschung, TV-Studies, Masculinity Studies, Intersektionalität, Fernsehserien
  • Link zum Weiterlesen:link.springer.com

  • Titel: Geboren im Fluss des Erzählens. Pikareske Schreibweisen in Romanen von Irmgard Keun, Irmtraud Morgner und Emine Sevgi Özdamar
  • Name Promovenden: Katharina Wagner
  • Hochschule: Graduate School Language & Literature Munich, Class of Literature, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Jahr: 2012–2018
  • Betreuung: Prof. Dr. Annette Keck (LMU München)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Graduiertenkolleg
  • Weitere Finanzierung: Promotionsstipendium von der Hans-Böckler-Stiftung
  • Stichworte: Weibliche Pikareske, Genre und Gender

  • Name Promovenden: Nathalie Walker
  • Hochschule: Englisches Seminar, Philosophische Fakultät, Universität Tübingen
  • Jahr: 2016–2019
  • Betreuung: Prof. Dr. Ingrid Hotz-Davies (Universität Tübingen), Prof. Dr. Christoph Reinfandt (Universität Tübingen)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Landesgraduiertenförderung

  • Titel: ‚Neue Väter?‘ Pädagogisch-geschlechtertheoretische Perspektiven auf Narrative von Väterlichkeit und Männlichkeit in der Gegenwartsliteratur
  • Name Promovenden: Anne-Dorothee Warmuth
  • Hochschule: Institut für Erziehungswissenschaft, Fakultät für Kulturwissenschaften, Universität Paderborn
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Seniorprof. Dr. Barbara Rendtorff (Goethe Universität Frankfurt a. M.)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)

  • Titel: Die Erfindung der Pariserin. Die Analyse von Praktiken der Stereotypisierung als Perspektive für eine komparatistische Intersektionalitätsforschung
  • Name Promovenden: Maria Weilandt
  • Hochschule: Institut für Künste und Medien, Philosophische Fakultät, Universität Potsdam
  • Jahr: seit 2013
  • Betreuung: Prof. Dr. Gertrud Lehnert (Universität Potsdam)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Link zum Weiterlesen:www.uni-potsdam.de

  • Titel: Feminist Sex Wars auf Deutsch? Diskussionen über lesbisch_queere Sexualität und Butch/Fem(me) in Berliner und Wiener Lesbenbewegungen und -Szenen der 1970er, 1980er und 1990er Jahre [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Lisa Weinberg
  • Hochschule: Friedrich-Meinecke-Institut für Geschichtswissenschaften, Geschichts- und Kulturwissenschaften, Freie Universität Berlin
  • Jahr: seit 2019
  • Betreuung: Univ.-Prof. Dr. Martin Lücke (FMI FU Berlin)
  • Abstract:

    Ich werde Fragen und Ergebnisse meiner Masterarbeit weiterentwickeln, in der ich mich mit Verschränkungen von Sexualitätsdiskursen und Debatten um die lesbisch_queeren Identitätskategorien bzw. Geschlechtsinszenierungen Butch und Femme der 80er und frühen 90er Jahre beschäftigt habe. Vor dem Hintergrund der US-amerikanischen Sex Wars gehe ich u.a. der Frage nach, ob und inwiefern sich in FrauenLesbenbewegungen in Westberlin und Wien ähnliche Auseinandersetzungen um Pornografie, BDSM und Sexspielzeug/Penetration erkennen lassen und welche Rolle hier verschiedene Vorstellungen von Geschlecht spielte. Als Quellengrundlage dient Archivmaterial aus dem Spinnboden Lesbenarchiv sowie oral history.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Vorbereitungen für Bewerbung auf Stipendium laufen
  • Stichworte: Queer History, Lesbengeschichte, Sexualitätsgeschichte, Butch/Femme, Geschlechtergeschichte

  • Titel: Persistenzen in Transformation: Zwischen Veränderungspotential und Re-produktion von Geschlechterverhältnissen in alternativen landwirtschaftlichen Organisationsformen
  • Name Promovenden: Carla Wember
  • Hochschule: Fachbereich Management in der internationalen Ernährungswirtschaft, Fachgebiet Ökologische Agrarwissenschaft, Universität Kassel
  • Jahr: seit 2018
  • Betreuung: Prof. Jana Rückert-John (Hochschule Fulda), Prof. Christian Herzig (Universität Kassel)
  • Abstract:

    Das Wissen um soziale und ökologische Krisenhaftigkeiten des gegenwärtigen Ernährungs- und Agrarsystems signalisiert zunehmende Dringlichkeit. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach dem Wandel im Landwirtschafts- und Ernährungssystem. Schon seit den 1960er Jahren gibt es in Deutschland Formen der Landwirtschaft, die versuchen, vielen dieser (wenn sich seit damals auch wandelnden) Tendenzen mit einer Gemeinwohlorientierung etwas entgegensetzen. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts diversifizieren sich diese Ansätze gemeinschaftlicher und gemeinwohlorientierter Landwirtschaft und Versorgungsstrukturen, z.B. als Solidarische Landwirtschaft, Regionalwert AG oder BioBoden Genossenschaft und gewinnen an Bedeutung. Zentrales Element aller Ansätze ist es, Konsument*innen und Produzent*innen näher aneinander zu bringen. Damit wird die soziale Organisation von Landwirtschaft und Ernährung in den Mittelpunkt gerückt. Es zeigt sich, dass Landwirtschaft und Ernährung als Katalysator und Versuchsacker neuer Konsum-, Produktions-, Arbeits- und Lebensformen dienen können. Einige dieser Organisationsformen werden in der Soziologie als „soziale Innovationen“ untersucht, denen das Potenzial zugeschrieben wird als change agents zu sozial-ökologischen Transformationsprozessen beizutragen (vgl. Boddenburg et al. 2017; Brunori et al. 2010). Gleichzeitig sind auch soziale Verhältnisse krisenhaft, in die die Organisation von Landwirtschaft und Ernährung eingebettet sind. Geschlechterverhältnissen wird eine zentrale Rolle in der Gestaltung, Beschaffenheit und damit Krisenhaftigkeit gegenwärtiger gesellschaftlicher Naturverhältnisse attestiert (vgl. Gottschlich und Mölders 2017). Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Prozesse des Wandels alternative Organisationsformen erzählen, initiieren und leben. Wie (re)produzieren oder destabilisieren innovative Ansätze gemeinwohlorientierter und gemeinschaftlicher Landwirtschaft in Deutschland existierende Geschlechterverhältnisse in ihren Praktiken für eine sozial-ökologische Transformation des Ernährungssystems?

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Stichworte: Agro-Food Studies, Feminist Political Ecologies, Sozial-Ökologische Transformation, Geschlechterverhältnisse

  • Name Promovenden: Nicole Wertecki
  • Hochschule: Institut für Sportwissenschaft, Philosophische Fakultät, Leibniz Universität Hannover
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof.'in Dr.'in Sandra Günter (Institut für Sportwissenschaft)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Projektstelle)

  • Titel: Geschlechterkonstruktionen in der Herzinfarktbehandlung im Krankenhaus – Am Beispiel von Gender Dyaden in der Visiteninteraktion zwischen Ärzt_innen und Patient_innen nach ihrem ersten Herzinfarkt
  • Name Promovenden: Julia Willrodt
  • Hochschule: Institut für Sozialwissenschaften, Philosophische Fakultät, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  • Jahr: 2010–2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Uta Klein (Institut für Sozialwissenschaften, Philosophische Fakultät, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
  • Abstract:

    Herzinfarkte zählen zu den häufigsten Behandlungsanlässen im Krankenhaus. Doch ein akuter Herzinfarkt wird bei Frauen häufiger nicht erkannt, sondern eher psychologische Ursachen vermutet. Auch in kardiologischen Reha-Maßnahmen sind Frauen stark unterrepräsentiert. In der Visite könn(t)en Ärzt_innen und Patient_innen mögliche Themen klären, die eine Reha behindern oder auf einen akuten Reinfarkt deuten. Die geschlechtersoziologische Arbeit folgt dem sozialkonstruktivistischen Doing Gender Ansatz. Demnach wird Geschlecht in der Interaktion kontinuierlich hergestellt. Dies umfasst die wechselseitige Wahrnehmung des Gegenübers sowie die Selbst-Darstellung und beeinflusst das Sprechen über Schmerzen, Ängste oder soziale Probleme. Analysen ambulanter Behandlungsgespräche deuten auf dyadische Muster. Z.B. wiederholen Männer in der Ärztin-Patient Dyade häufiger emotionale Themen als in der Arzt-Patient Gender Dyade, in der eher Soziales angesprochen wird. Die empirische Arbeit untersucht: Inwieweit (dyadische) Muster in der Konstruktion von Geschlecht in Visitengesprächen mit Ärzt_innen und Herzinfarktpatient_innen bestehen.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Heinrich-Böll-Stiftung; Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck
  • Weitere Finanzierung: LfbA FH Kiel
  • Stichworte: Geschlechterkonstruktionen, Doing Gender, Herzinfarkt, Visitengespräche, Krankenhaus, Interaktion, Gender Dyaden
  • Link zum Weiterlesen:macau.uni-kiel.de

  • Name Promovenden: Maurice Wilmes
  • Hochschule: Institut für Soziologie, Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Tilman Reitz (Arbeitsbereich Wissenssoziologie und Gesellschaftstheorie, Friedrich-Schiller-Universität Jena)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Graduierten-Akademie der Friedrich-Schiller-Universität Jena

  • Name Promovenden: Martin Winter
  • Hochschule: Institut für Soziologie, Fachbereich 2 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, TU Darmstadt
  • Jahr: seit 2014
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Strukturstelle)
  • Weitere Finanzierung: Arbeitslosengeld I

  • Titel: Subjekt, Geschlecht, Herrschaft – Zur Naturgeschichte von Subjektkonstitution und Geschlechterverhältnis [Arbeitstitel]
  • Name Promovenden: Mario Wolf
  • Hochschule: Philosophische Fakultät, Leibniz Universität Hannover
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Rolf Pohl (Leibniz Universität Hannover), Prof. Dr. Christine Kirchhoff (International Psychoanalytic University Berlin)
  • Abstract:

    Gegenstand der Dissertation soll der Zusammenhang von Subjektkonstitution und Geschlechter- verhältnis unter den Bedingungen der Naturgeschichte nach Max Horkheimer und Theodor W. Adorno sein – sie soll Antwort darauf geben, wie Subjekt, Geschlecht und Herrschaft aus Sicht der kritischen Theorie zusammenhängen. Auch wenn Geschlecht keine zentrale Kategorie der Frankfurter war, wird zu zeigen sein, dass sie Geschlecht als Teil ihrer Herrschaftskritik mitge- dacht haben. Allerdings ging die Kritik am Geschlechterverhältnis in ihrem Existenzialurteil weitestgehend unter – es trat hinter der radikalen Kritik der vom Subjekt verinnerlichten Natur- beherrschung zurück. Diese radikale Kritik des Subjekts führt zu blinden Flecken in Horkhei- mers und Adornos Reflexion über die geschlechtsspezifischen Momente der Subjektkonstitution. Bei Horkheimer und Adorno gehen zwar die spezifischen Momente der weiblichen Subjektkon- stitution unter. Jedoch wäre es zu einfach, zu behaupten, es handele sich bei ihnen um eine Mythologisierung und Naturalisierung des Weiblichen. Bei dieser Kritik, wie sie Regina Becker- Schmidt vorbringt, geht die Spezifik des Naturbegriffs der kritischen Theorie verloren, der immer unter dem Blickwinkel der menschlichen Bearbeitung geführt wird und somit mit den gesellschaftlichen Momenten verknüpft ist. Nach der kritischen Theorie ist das Subjekt der Dialektik von Natur und Vernunft unterworfen. Auch Geschlecht ist in dieser Dialektik zu denken; zum einen ist es mit der Leiblichkeit des Sub- jekts verbunden und gleichzeitig eine gesellschaftliche Verstandesgröße, die soziale Herrschaft hervorbringt. In dem Horkheimer und Adorno das naturbeherrschende Moment in der Subjekt- konstitution als männlich hervorheben, kritisieren sie gerade diese Männlichkeit als etwas mit Naturbeherrschung verbundenes und nur scheinhaft von Natur abgehobenes. Weiterhin wird zu zeigen sein, dass es sich bei ihnen um eine Kritik an der Wahrnehmung des Weiblichen als ein mythisches und naturverfallendes Wesen handelt und nicht ihr eigene.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: ohne Finanzierung
  • Stichworte: Kritische Theorie, Psychoanalyse, Subjektkonstitution, Geschlechterverhältnis, Naturbeherrschung

  • Name Promovenden: Jennifer Wägerle
  • Hochschule: Institut für Sozilogie, Fakultät für Bildungswissenschaften, Pädagogische Hochschule Freiburg
  • Jahr: 2015–2020
  • Betreuung: Prof. Dr. Albert Scherr (Pädagogische Hochschule Freiburg), Prof. Dr. Cornelia Helfferich (Evangelische Hochschule Freiburg)
  • Abstract:
  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (Brigitte-Schlieben-Lange-Programm)
  • Stichworte: Familienplanung, reproduktive Gesundheit, reproduktive Rechte

  • Titel: What makes women’s environmental justice movements’ successful? A Critical Environmental Justice perspective on women’s forest protection movements
  • Name Promovenden: Jihad Yagoubi
  • Hochschule: Otto Suhr Institute of Political Science, Department of Political and Social Sciences, Freie Universität Berlin
  • Jahr: seit 2017
  • Betreuung: Prof. Dr. Gülay Çağlar (Freie Universität Berlin)
  • Abstract:

    Sheila Collins states that “racism, sexism, class exploitation, and ecological destruction are four interlocking pillars upon which the structure of patriarchy rests“ (Collins 1974, p. 161). This is the premise upon which this research lies while studying women’s environmental justice groups (WEJMs) activist strategies and political processes they use. Using a political process theory perspective, more specifically from a ‘contentious politics’ point of view, the aim is to determine what strategies, mechanisms of political change, and contextual factors contribute to the strength and success of WEJMs in the South. It also aims at unfolding the link between movements’ strengths and outcomes and the reasons behind these movements’ tendency to prioritize one over the other. In order to look into these questions, this study will rely on the pillars of critical environmental justice (CEJ) studies, using a contentious politics understanding of social movements to analyse their strategies and political processes. CEJ’s new approach to social movement analysis gives a great deal of importance to crossing perspectives with other fields, such as critical race theory or gender studies, to analyse EJMs successes and failures (Pellow, 2016). In this study, a transformative feminist perspective is focused on, insofar it is as critical of neoliberalism as Marxist and socialist feminism are, but from a point of view of the global South that brings in the imbalance in global power structures from a postcolonial interpretation. The ultimate goal of the study is not only to assess the success of WEJMs in attaining their goals, but most importantly to identify what makes them strong and insures the sustainability of their actions. This analysis also attempts to unfold the link between movement strength and outcomes, and explain the dynamics of their interaction in the case of WEJMs focused on forest protection in postcolonial African countries. The three cases that will be studied for this purpose are the Green Belt Movement in Kenya, Uniao Nacional de Camponeses (part of La Via Campesina) in Mozambique, and Cameroon Ecology.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: ohne Finanzierung

  • Titel: Auf der Suche nach der verlorenen Männlichkeit. Republikanische Allegorien im französischen Roman um 1900
  • Name Promovenden: Lisa Zeller
  • Hochschule: Romanisches Seminar, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
  • Jahr: 2011–2015
  • Betreuung: Prof. Dr. Stephan Leopold (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz)
  • Abstract:

    In der Französischen Revolution wird das Politische auf eine Weise allegorisch, die von einer fundamentalen Spaltung von Bezeichnendem (die Liberté-Figur bzw. Marianne) und Bezeichnetem (die Republik als Männerbund) gekennzeichnet ist. In der Kluft zwischen diesen Polen entfaltet sich ein vielfältiges Imaginäres, zum Beispiel die unsagbare Vorstellung von einem mit der Enthauptung des Königs entmannten Staat. An exemplarischen Texten des 19. Jahrhunderts, die die Repräsentationskrise als eine mit der Revolution zerstörte rückversichernde Spiegelbeziehung von Subjekt und König darstellen, wird zunächst diachron nachgezeichnet, wie sich die zwiespältige Identität zwischen neuerlangter Souveränität und Unterworfensein unter das neue politische System insbesondere in Bildern und Symbolen ambivalenter Männlichkeit äußert. Anschließend untersucht die Dissertation die intensive Arbeit an diesem Imaginären und an der Repräsentation des neuen und alles andere als eindeutigen politischen Körpers in der narrativen Literatur der Dritten Republik: Sie analysiert einerseits, wie Huysmans, Zola, Lorrain und Barrès ausgehend von der Erzählung einer Identität in der Krise verschiedene Lösungen des Konflikts zwischen einer Ideologie des viriles Bruderbunds und einem Imaginären der verlorenen Männlichkeit anbieten und andererseits, wie Jarry, Romains und Proust auf diese Lösungen reagieren, sie dekonstruieren oder ihre Widersprüche ausstellen und eigene Allegorien der Republik entwerfen. So wird in zahlreichen Einzelanalysen ein Panorama von Formen der Arbeit am und mit dem Allegorischen präsentiert.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Stipendienstiftung Rheinland-Pfalz
  • Weitere Finanzierung: Lehrauftrag, wissenschaftl. Mitarbeiterin (in Vertretung)
  • Stichworte: Republik, Männlichkeit, Allegorie, Huysmans, Zola, Lorrain, Barrès, Jarry, Romains, Proust
  • Link zum Weiterlesen:www.v-r.de

  • Titel: Die Ir_relevanz eines geschlechtlichen Subjekts im Kontext von Kindern auf dem Spielplatz. Eine qualitativ-rekonstruktive Studie
  • Name Promovenden: Alina Zils
  • Hochschule: Erziehungswissenschaft, Sozial- und Verhaltenswissenschaft, Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Jahr: seit 2015
  • Betreuung: Prof. Dr. phil. habil. Bettina Hünersdorf (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
  • Abstract:

    In der Dissertation wird mittels ethnographisch-dokumentarischer Herangehensweise das Phänomen der Ir_relevanz eines geschlechtlichen Subjekts erforscht, welches anhand von Interaktionen auf dem Spielplatz exemplarisch rekonstruiert werden soll. Es wird die Annahme verfolgt, dass das Kind bei der Geburt noch kein (binäres) Geschlechtsrollenverhalten internalisiert und inkorporiert hat. Mit einem de_konstruktivistischen Ansatz soll herausgearbeitet werden, ob und wenn ja, warum und wie sich aus einem zuvor geschlechtsneutralen Menschen ein geschlechtliches Subjekt entwickelt. Dafür werden Herstellungs-, Destabilisierungs- und Neutralisierungsprozesse der Geschlechtsidentität des Kindes in ‚natürlicher’ Interaktion mit anderen Entitäten – seien es Menschen und/oder Dinge – fokussiert und insbesondere mit intersektionalem Blick auf Alter betrachtet. Diese werden mittels teilnehmender Beobachtung sowie teilnehmender Videografie erhoben und mit Gruppendiskussionen der videografierten Erwachsenen trianguliert. Als Auswertungsmethode wird die Dokumentarische Methode herangezogen. Dabei greift eine wissenschaftliche Arbeit erstmals die Altersphasen ab dem Säuglingsalter bis hin zur frühen Kindheit mit dem Konzept ‚undoing gender’ nach Stefan Hirschauer (1994; 2001) auf.

  • Bedingungen, unter denen die Dissertation geschrieben wird: Stipendium
  • Förderinstitution (falls zutreffend): Alice Salomon Stipendienprogramm
  • Stichworte: Rekonstruktive Sozialforschung, Videografie, Spielplatzforschung und queer_feministische Theorie
  • Link zum Weiterlesen:paedagogik.uni-halle.de