Ziel des Dissertationsprojekts „Care_Räume: Praktiken des Wickelns im Spannungsfeld von Privatheit und Öffentlichkeit“ ist eine nähere Bestimmung räumlicher (Neu)Ordnungen von Care im privaten und öffentlichen Raum vor dem Hintergrund aktueller Transformationsprozesse von Care. Das Projekt hat Anleihen vornehmlich aus geschlechter- und raumsoziologischen Theorien. Ausgangspunkt der Analyse ist die Rekonstruktion von Care_Räumen. Mit diesem Begriff weise ich auf die Relationalität von Raumkonstruktion und Care, verstanden als Praxis und Strukturprinzip, hin. Gefragt wird: Welche Räume werden in der Handlungssituation des Wickelns hergestellt? Mit dem Wickeln von Kleinkindern wird eine soziologisch kaum beleuchtete Handlungssituation zum Gegenstand der Analyse. Praktiken des Wickelns im häuslichen wie außerhäuslichen Raum können in eine Reihe unterschiedlicher Raumkonstruktionen eingebunden sein. Damit geben Wickelräume Aufschluss über Care-Praktiken im Spannungsfeld von gesellschaftlichen Vorstellungen von Privatheit und Öffentlichkeit. Der räumlichen Dimension des Wickelns nähere ich mich mit einem qualitativen Forschungssetting. Mit der Triangulation von problemzentrierten Interviews, teilnehmender Beobachtung und einem diskursanalytischen Zugang zu Raum gelingt die Re-konstruktion sich verändernder Care- und Raumordnungen in Care-Räumen. Darüber hinaus kann deutlich werden, dass Care nicht nur in Räumen reproduziert wird, sondern die räumliche Dimension auch als konstitutives Element der gegenwärtigen Transformation von Care wirkt.