Nach mehrjährigen national(istisch)en Debatten wurde in Indonesien 2008 der sogenannte Gesetzesentwurf gegen Pornografie und pornografisches Handeln unter dem Titel »Pornografiegesetz« ratifiziert. Das Dissertationsprojekt geht an der Schnittstelle der Fächer Gender Studies und Indonesistik aus transdisziplinärer, diskurstheoretischer und postkolonial feministischer Perspektive der Frage nach, wie das Pornografiegesetz im Kontext neuer weltpolitischer Konstellationen als wichtiges nationales Wissensobjekt hervorgebracht wird. Die Medienanalyse fokussiert insbesondere auf Interdependenzen der Kategorien Nation, Geschlecht, Sexualität, Religion, Ethnizität und Raum in Argumentationen für und gegen das Pornografiegesetz. Zentrales Erkenntnisinteresse sind Interrelationen von Geschlechter- und Wissensordnungen, die in ihren historischen und machtpolitischen Verwebungen untersucht und vor dem Hintergrund gegenwärtiger wissenschaftlicher Wissensproduktion diskutiert werden.