en in Form bestimmter Körpermaterialisierungen und -funktionen – also einem Doing Sex durch Techniknutzung – nachgegangen. Dafür soll über ein Verständnis von Prothesen im Sinne von Apparaten hinausgedacht und stattdessen weitere Praxen als Geschlechtskörperprothesen in den Blick genommen werden: Schwellkörper- oder Hodenimplantate als dinglich-apparathafte Prothesen, Hormontherapien und andere Wirkstoffe als chemische Prothesen, plastische Chirurgie als organische Prothetik. Der Fokus liegt auf dem cis-männlichen (Techno-)Körper, der damit als »quasi geschlechtsloser Normkörper« (Wöllmann 2005: 140) in den wissenschaftlichen Blick genommen wird, wodurch die Arbeit einem mehrfach konstatierten Forschungsdesiderat nachgeht. Den zeitlichen Rahmen bietet die sich in den 1960er Jahren konstituierende Andrologie als Ort der »Neuerfindung des Männerkörpers« (ebd.), die bislang nicht in den Blick der Geschlechterforschung geraten ist. In Anlehnung an Hofer (2007: 212), der konstatiert, dass die »Bedeutung von Männlichkeits-konstruktionen für medizinisches Wissen und Handeln insgesamt noch zu wenig betrachtet worden« ist, lauten die forschungsleitenden Ausgangsfragen: Welche Vorstellungen von (hegemonialer) Männlichkeit stecken in den von der Medizin angestrebten Zielen therapeutischer Maßnahmen und folglich in der Entwicklung medizintechnologischer Produkte? Wie formen diese Technologien wiederum die Geschlechtskörper und gesellschaftliche Normvorstellungen von Geschlecht und Sexualität? Die Arbeit verortet sich damit in der geschlechterperspektivischen Technikwissenschaftsforschung und leistet einen Beitrag zur Männlichkeits- sowie zur kritischen Medizinforschung. „