In einer empirisch gesättigten und innovativen Analyse der südafrikanischen Medienberichterstattung vor der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer 2010 zeigt die Autorin, wie über das Massenereignis WM Diskurse über Sexarbeit verstärkt medial inszeniert und so öffentlich verhandelt und sichtbarer werden. In den Narrativen über die Zunahme von Sexarbeit zur WM sind auf verschiedenen Ebenen heteronormative Vorstellungen von Sexarbeiterinnen* und Fußball-Fans mit vergeschlechtlichten Deutungen von Sexualität, ‚race‘, Migration und Nation verwoben. Sexarbeiterinnen selbst kommen in der Regel als ‚Andere’ in die Sphäre medialer Sichtbarkeit: als ‚Hure‘ oder als ‚Opfer‘ von Gewalt, Menschenhandel und Kommodifizierung. Diese Subjektivierungsformen konstituieren sich maßgeblich über die Zuweisung von Gefährdung oder Gefahr für das nationale Kollektiv. Es gibt jedoch noch eine weitere Subjektposition: die der ‚Mutter‘. Hier erscheinen Sexarbeiterinnen als Teil des ‚Eigenen’, als verantwortungsvolle, selbstlose und moralisch agierende Subjekte. Mit einer besonderen Aufmerksamkeit für die Widersprüche und Feinheiten medialer Semantiken zeichnet die Autorin aus einer postkolonialen, queeren und intersektionalen Perspektive nach, wie Sexarbeiterinnen in diesem Diskursdargestellt und in spezifischen Subjektpositionen hervorgebracht werden.
Neuste Beiträge
- [Veranstaltung] „Care and (Un)Fair?“ 17.10.2024, Präsentation und Podiumsdiskus
- [Veranstaltung] Forschungswerkstatt Feministische Friedensforschung (ab 11.10.2024)
- [Veranstaltung] Gender, Natur und Ökologie. (7.-8. Oktober 2024)
- [Veranstaltung] Lunch-Date mit Prof.in Lisa Malich zum SfB „Sexdiversity“ (03.09.2024, 13-14 Uhr)
- [Stellenausschreibung] Professur für Gender und Diversity in Ing. und Informatik
Open Gender Journal
- Was ist (queer_feministische) Politik? Veronika von Wachter
- Doing Family unter erschwerten Bedingungen Anna Buschmeyer
- Institutionelle Reaktionen auf geschlechtsspezifische Gewalt in der Wissenschaft im nordischen Kontext als Formen der Fürsorge überdenken Angelica Simonsson
Schlagwörter
Hinweis
Die Fachgesellschaft veröffentlicht auf ihrer Website auch Hinweise der Arbeitsgruppen und der Initiativen innerhalb der FG. Deshalb spiegeln die Hinweise nicht notwendigerweise Positionen oder Ziele der Fachgesellschaft wider.