In vielen Ländern, darunter Deutschland, wird die psychiatrische Diagnose der ›Geschlechtsidentitätsstörung‹ (DSM IV, ICD 10), oder ›Gender Dysphoria‹ (DSM V) vorausgesetzt, um trans*spezifische Gesundheitsversorgung und eine legale Anerkennung von Namen und Geschlechtsidentität zu erhalten. Die gesellschaftliche Marginalisierung von trans*-Personen ist umso wirkmächtiger, wenn Personen durch mehrere Diskriminierungs- und Herrschaftsverhältnisse konstituiert werden. Trans* Menschen sind aufgrund cisnormativen gesellschaftlichen Strukturen darauf angewiesen, eigene Strategien zu entwickeln, mit Diskriminierungserfahrungen umzugehen. Im Zentrum meinem queer-feministischen ethnographischen Dissertationsprojekt stehen informelle Community Care Praktiken von trans* und nicht-binären Aktivist*innen in Deutschland und der deutschsprachigen Schweiz. Diese bewegen sich zwischen informeller emotionaler Arbeit, Selbsthilfe-Praktiken, Peer-Begleitungen zu Gutachter*innen- und Operations-Terminen und Trans-Aktivismus-Burnout-Prävention. Methodologisch verorte ich mein Dissertationsprojekt in der Tradition queer-feministischer engagierter ethnographischer Ansätze. Ein besonderen Fokus lege ich hierbei auf die Auseinandersetzungen mit Möglichkeiten und Herausforderungen von „insider ethnographies“ und der Infragstellung von Dichotomien aber auch Machtdynamiken in der eigenen Wissenproduktion. Ich werte mein „Material“ mit dem Ansatz der Reflexiven Grounded Theory aus (Breuer 2009). Die theoretischen Hintergrundfolien zur Interpretation des empirischen Materials bilden theoretische Auseinandersetzungen aus Queer- und Trans Studies, Queer Anthropology, sowie Debatten um Care und Intersektionalität.
Neuste Beiträge
- [Veranstaltung] Wendy Brown, „Democracy Beyond the Demos“ (09.10. TU Berlin)
- SAVE THE DATE für die Mitgliederversammlung 2024 (online)!!
- [Veranstaltung] gFFZ Ringvorlesungsreihe: Gender und Nachhaltigkeit im Wintersemester 2023/24
- [CfP] fzg 31|2025 Wi(e)der die Natur? Annäherungen an eine umstrittene Kategorie der Geschlechterforschung (Deadline: 31. März 2024)
- [CfP] International Conference ‚manifesto NOW!‘ (Juli 2024)
Open Gender Journal
- #Vernetzt euch! Fabienne André
- Fragende Blicke und Neid Isaura Castelao-Huerta
- Verdrängte Erinnerungen. Die Autobahn und der Nationalsozialismus Angelo Enrico Wiesel
Schlagwörter
Hinweis
Die Fachgesellschaft veröffentlicht auf ihrer Website auch Hinweise der Arbeitsgruppen und der Initiativen innerhalb der FG. Deshalb spiegeln die Hinweise nicht notwendigerweise Positionen oder Ziele der Fachgesellschaft wider.