Der Begriff Optimierung zieht immer die Fragestellung nach sich, unter welchen Gesichtspunkten bzw. Aspekten ein System oder Gegenstand optimiert werden soll. Ein klassischer Optimierungspunkt in der Eisenbahntechnik wäre beispielsweise die Minimierung des Materialverlustes, sodass die Räder möglichst lange ohne Reprofilierung fahren können. In der Promotion möchte ich die Arbeitsprozesse der Radprofilentwicklung in den Verkehrswissenschaften mit methodischen Ansätzen aus dem New Materialism verschränken. Damit erhoffe ich zwei Ziele zu erreichen: Zum einen die Vernetzung der ingenieurwissenschaftlichen Arbeit im Eisenbahnsektor mit Diskursen der Feminist Science- and Technology-Studies und zum anderen das Erstellen eines Anwendungsbeispiels zu den Methoden des New Materialism. Den theoretischen Rahmen im Bereich des New Materialism setze ich für mich zwischen Barad, Haraway und ANT. Damit dürften sich auch neue Verständnisse des Begriffs Optimierung ergeben. Der Fahrplan für die Radprofiloptimierung ist recht klar: Das Verstehen der Probleme des derzeit verwendeten Radprofils S 1002, das Finden der Anwendungsfälle, für die das neue Radprofil entwickelt werden soll, Definieren der geometrischen Parameter, Ausarbeitung verschiedener Radprofilgeometrien, Prüfung der Radprofilgeometrien durch eine Fahrsimulation mit hinterlegten Fahrzeugen und Strecken, Diskussion der Ergebnisse, evtl. weitere Durchläufe zur Optimierung und, wenn die Finanzierung stehen sollte, das Testen des neuen Radprofils am realen Zug und/oder auf einem Teststand. An diversen Stellen des skizzierten Entwicklungsablauf kann mit den Theorien des New Materialism angeknüpft werden – beispielsweise bei den Maßstäben, nach denen optimal definiert wird oder auch bei den Einflüssen von menschlichen Akteuren, bspw. über politische oder wirtschaftliche Interessen auf den Entwicklungsprozess. Wo genau ich ansetzten werde, wird sich im Laufe der Promotion entwickeln, da immer wieder neue, sehr spannende Details auftauchen werden.
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