Im Zuge der Übernahme neoliberalen Denkens, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten viele Länder in vielen Bereichen massiv verändert. Das Gros dieser Gesellschaften beschreitet „neue“ Wege was die Artikulation und Durchsetzung politischer, ökonomischer und/oder sozialer Ziele betrifft – oft würdelos und menschenverachtend. Haben die politisch Verantwortlichen die Aufgabe, die Rahmenbedingungen des gesellschaftlichen Miteinanders zu gestalten, sehen sich immer mehr Menschen diesen Rahmenbedingungen und damit den Herausforderungen des täglichen [Über-]Lebens konfrontiert. Sie müssen sich mit verschärften Bedingungen arrangieren [Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, zunehmendes Armutsrisiko, Ressourcenknappheit etc.]. Hier setzt das Dissertationsprojekt an. Im Hinblick auf die symbolische Dimension sozialer Ungleichheit wird mit einer diskursanalytischen Herangehensweise die mediale Präsenz von Arbeitslosengeld-II-Empfänger_innen [als eine Kategorie von Überflüssigen] untersucht. Anhand der Analyse des empirischen Materials [Zeitungsartikel] soll die Konstruiertheit von überflüssigen Identitäten rekonstruiert werden. Welche Begriffe, welche Inszenierungen, welche Deutungsrepertoires werden verwendet, die in ihrer Gesamtheit den performativen Charakter dieses „Überflüssig-Gemacht-Werdens“ ausmachen? Ein Ziel der Untersuchung ist es, „regulatorische Regime“ zu isolieren, welche die hegemonialen Handlungs- und Definitionsstrategien formen, und somit bestehende Selbstverständlichkeiten in Frage zu stellen, auf die das Selbstverständnis der westlichen Zivilisation beruht.