»Wie erfahren sich Menschen im Kosmetikstudio im Umgang mit Körperhaaren?« Anhand dieser Frage soll zunächst der Blick auf die sinnliche Wahrnehmung gelenkt werden und dabei sowohl die konkrete Räumlichkeit des Kosmetikstudios als auch der gesellschaftliche Kontext miteinbezogen werden. Erstgenannter Aspekt, die sinnliche Wahrnehmung, beinhaltet Erfahrungen bei konkreten Praktiken der Körperhaargestaltung, die beispielsweise als schmerz- und schamvoll erlebt werden können, aber auch Erlebnisse, die beim ‚Tragen‘ bestimmter Körperhaargestaltungen im Alltag erfahren werden. In Betracht gezogen wird hier immer auch die Frage, inwieweit diese Wahrnehmungen vergeschlechtlicht und wirkungsvoll sind für die eigene Erfahrung hinsichtlich der geschlechtlichen Zugehörigkeit. Wenn die Rede von den Räumlichkeiten ist, wird insbesondere der Ort der Körperpraktik fokussiert (bspw. ein Kosmetikstudio). Hier steht die Frage nach der ästhetischen Arbeit im Zentrum. Von Interesse ist es nachzuvollziehen, wie von den Gestaltenden (bspw. den Kosmetiker*innen) und den Gestalteten (bspw. den Kund*innen) eine bestimmte Atmosphäre erzeugt und auch erfahren wird. Leitend für dieses Forschungsvorhaben ist, die Menschen als Akteur*innen zu betrachten und nach ihren Gestaltungmöglichkeiten in einem spezifischen gesellschaftlichen Rahmen zu forschen. So soll in den Blick genommen, inwieweit es zu Aneignungs- oder Anpassungspraktiken in Hinblick auf Erwartungen kommt und inwieweit (heteronormative) Geschlechterordnungen hierbei eine Rolle spielen. Das Zusammenkommen von ‚Innen‘ und ‚Außen‘ stellt dabei den roten Faden, das Bindeglied der verschiedenen Aspekte dar und rückt entsprechende Wahrnehmungen und Erwartungen in das Zentrum der Forschung.