Der Anlass für dieses Heft bestand in einer Frage, die die Redaktion der Betrifft Mädchen schon seit längerem beschäftigt: Was machen wir eigentlich mit dem Namen der Zeitschrift. Benennen wir die Zeitschrift in Betrifft Mädchen* um, oder bleiben wir bei „Mädchen“ – was spricht dafür, was dagegen? Mitten in dieser Auseinandersetzung entstand die Idee für das vorliegende Heft. Es ist als Möglichkeit zu sehen, Debatten zum Verhältnis von Sprache und Geschlecht(ergerechtigkeit), Kontroversen um den Genderstern, generisches Maskulinum oder Femininum etc., sowie Fragen nach diversitätssensiblem Sprechen und deren Bedeutung für (mädchen)pädagogische Praxis nachzugehen.

Das Thema Sprache aufzugreifen, ist für die feministische Arbeit durchaus ambivalent: Auf der einen Seite eint es jene, die davon ausgehen, dass es Zeit wird für ein Nachdenken über Veränderungen der Sprache, die Geschlechterdifferenzen und -verhältnisse reflektieren und Sprache und Sprechen als ein Medium gesellschaftlicher Veränderung begreifen. Auf der anderen Seite führt es zu Augenrollen, genervtem Abwinken, der Frage: Muss ich jetzt wirklich drüber nachdenken, was ich sage? Interessanterweise wird der Diskurs über die Sprache bzw. genauer: Das Sprechen und Geschlecht sehr emotional geführt. Das muss nicht verkehrt sein, kann aber auch den Austausch sachlicher Argumente verhindern. Das vorliegende Heft geht verschiedenen Positionen im Diskurs nach. Die Autor*innen formulieren aus ihrer Disziplin und Erfahrung heraus Argumente für eine Auseinandersetzung mit dem Thema. Wie die Lektüre zeigt, gibt es nicht nur zwei einander gegenüberstehende Positionen, pro und contra Gendern. Vielmehr zeigen die Artikel, wie komplex die Frage nach geschlechtergerechtem Sprechen ist und laden dazu ein, sich neugierig auf die Debatte einzulassen.

Mit Beiträgen von: Jeannine Prieß, Birgit Krug, Alina Bongk, Ulrike Bohle, Karsten Rinas, Gabriele Diewald, Hengameh Yaghoobifarah, Lann Hornscheidt, Mai-Anh Boger, Lena Staab, Sookee, Mandy Lindner

Herausgeberin: LAG Mädchenarbeit in NRW e.V., fon 0202/7595046, lag@maedchenarbeit-nrw.de<mailto:lag@maedchenarbeit-nrw.de>. Titel und Inhaltsverzeichnis unter: http://www.maedchenarbeit-nrw.de/lag/startseite.html Bestellungen: 10,- € beim Juventa Verlag/Beltz Medien-Service, fon 08191/97000-622, medienservice@beltz.de<mailto:medienservice@beltz.de> Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend