Normangleichende Genitaloperationen an intergeschlechtlichen Kindern gehen weiter –

Follow Up-Studie zur Entwicklung der OP-Zahlen erschienen

Wenn Kinder mit „uneindeutig“ erscheinenden Geschlechtsorganen auf die Welt kommen, sind die­se schnellstmöglich chirurgisch an die männliche oder weibliche Norm anzupassen – so haben es Generationen von Ärzt*innen gelernt. Dass in einigen deutschen Krankenhäusern immer noch nor­mangleichende Operationen durchgeführt werden, obwohl die medizinischen Leitlinien inzwischen von solchen Eingriffen abraten, darauf lässt eine aktuelle wissenschaftliche Auswertung der Kran­kenhausstatistik des Bundes schließen. Unter dem Titel „Häufigkeit normangleichender Operatio­nen ‚uneindeutiger‘ Genitalien im Kindesalter“ haben die Wissenschaftler*innen Dr. Josch Hoenes, Dr. Eugen Januschke und Dr. Ulrike Klöppel ein Follow Up zu einer ersten, 2016 von Klöppel pu­blizierten Studie vorgelegt. Auftraggeberin der aktuellen Studie ist erneut die Ruhr-Universität Bo­chum (Lehrstuhl für Gender Studies, Professor Katja Sabisch). Die Ergebnisse der vom Bundesmi­nisterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderten Forschung sind am 1. Februar 2019 auf den Webseiten der Universität Bochum veröffentlicht worden.

Link zur Studie:

https://omp.ub.rub.de/index.php/RUB/catalog/book/113

Pressemitteilung der Organisation Intersex International Deutschland:

https://oiigermany.org/weiterhin-uneingewilligte-genitaloperationen-an-intergeschlechtlichen-kindern-in-deutschland-follow-up-studie-zur-entwicklung-der-op-zahlen-erschienen/

Erste Presseartikel:

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/intersexualitaet-ohne-einwilligung-operiert/23946560.html

https://www.buzzfeed.com/de/julianeloeffler/intersexuelle-kinder-operationen-deutschland-divers