Willkommenskultur und Demokratie in Deutschland

BMBF-Verbundprojekt mit den Universitäten Tübingen und Osnabrück
Willkommenskultur und Demokratie in Deutschland
Flüchtlingspolitische Initiativen als Orte aktiver Bürgerschaft, kollektiver Konfliktaushandlung und demokratischen Lernens
Das durch das BMBF geförderte Verbundvorhaben der Universitäten Tübingen, Kassel und Osnabrück zu „Willkommenskultur und Demokratie in Deutschland“ versteht Willkommenskultur als Prozess, der unterschiedliche Bereiche gesellschaftlicher Teilhabe umfasst. Seit dem sogenannten „Sommer der Migration“ 2015 sind soziale Strukturen, Organisationen und die Zivilgesellschaft herausgefordert bzw. steht der soziale Zusammenhalt erneut zur Diskussion. Das Verbundvorhaben widmet sich an den drei Forschungsstandorten der Analyse von a.) Initiativen und Organisationen der Unterstützungsarbeit für und mit Geflüchteten (TP Kassel), b.) der Arbeitsmarktinklusion von Geflüchteten anhand von betrieblichen Programmen (TP Tübingen) und c.) Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen (TP Osnabrück). In diesen drei Bereichen werden – so die Forschungshypothese – Räume aktiver Bürgerschaft, kollektiver Konfliktaushandlung und demokratischen Lernens konstituiert. Das Verbundprojekt widmet sich insbesondere den Initiativen, Programmen und Organisationen der Flüchtlingsarbeit sowie dem daraus entstandenen Engagement und fragt danach, wie sich gesellschaftlicher Zusammenhalt im Kontext gegenwärtiger Krisen (u.a. der staatlichen Steuerung, der Erosion des demokratischen Grundkonsenses, der Repräsentation über den Modus der Staatsbürgerschaft) stabilisiert, erodiert und rekonfiguriert.
Das Teilprojekt der Soziologie der Diversität
„Ehrenamtliche und professionelle Unterstützungsarbeit mit und für Geflüchtete“
Das Teilprojekt an der Universität Kassel „Ehrenamtliche und professionelle Unterstützungsarbeit mit und für Geflüchtete“ fokussiert vor allem auf die gesellschaftlichen Verhältnisse und Aushandlungsprozesse in Bezug auf Flucht beziehungsweise den Zuzug Geflüchteter unter dem Stichwort ›Willkommenskultur‹. Hier stehen die Aus- und Verhandlungen zwischen den diversen Akteur_innen ehrenamtlicher Unterstützungsarbeit sowie professioneller Hilfen und den Geflüchteten, zivilgesellschaftlichen (Kollektiv)Akteur_innen und Organisationen im Mittelpunkt. Das Teilprojekt Kassel fokussiert vor allem auf die Initiativen und ihre Arbeit mit Geflüchteten sowie deren Auseinandersetzungen mit infrastrukturellen Schwierigkeiten und gesellschaftlichen Veränderungen. In Interviews mit ehrenamtlich und professionalisiert in der Flüchtlingsarbeit Tätigen werden die Infrastruktur der Flüchtlingsarbeit, die Professionalisierung derselben und die diskursiven Effekte des Sprechens von „Willkommenskultur“ (mitsamt der impliziten Rassismen und Nationalismen), als auch Bezüge zu demokratischen Lernen als Praktiken gesellschaftlichen Zusammenhalts fokussiert. Auf diese Weise wird möglich nachzuvollziehen, wie Bearbeitungen gesellschaftlicher Krisen erfolgen. Die Ergebnisse werden unter anderem mit den Praxispartner_innen des Verbundforschungsprojektes fortwährend reflektiert und in einer Publikation zur Wirkweise von Unterstützungsarbeit verbreitet.

Titel Langfassung

„Willkommenskultur und Demokratie in Deutschland. Flüchtlingspolitische Initiativen als Orte aktiver Bürgerschaft, kollektiver Konfliktaushandlung und demokratischen Lernens“ – Teilprojekt an der Universität Kassel: „Ehrenamtliche und professionelle Unterstützungsarbeit mit und für Geflüchtete(n)“

Professor*in

Prof. Dr. Elisabeth Tuider (Soziologie der Diversität, Universität Kassel)

Forschungsprojekt abgeschlossen

ja

Laufzeit

2017 – 2020

Informationen zur Förderung

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektbearbeitung

Dr. phil. Olaf Tietje

Link zum Weiterlesen

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