Im Juni 2016 hat das Interdisziplinäre Zentrum für Geschlechterforschung der Universität Greifswald anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Geschlechterforschung in Mecklenburg Vorpommern die Podiumsdiskussion „Wozu Gender Studies?“ organisiert. In diesem Rahmen hat die stellvertretende Vorsitzende Sabine Grenz eine kurze Replik auf Stefan Hirschauers gleichnamigen Text „Wozu Gender Studies?“ gehalten, der 2014 in der DHV-Zeitschrift Forschung & Lehre veröffentlicht wurde. In ihrer Replik geht sie auf die Frage ein, ob Gender Studies in einen „politischen“ und einen „wissenschaftlichen“ Zweig aufgespalten werden sollten bzw. können. Sie legt dar, dass Erwartungen an wissenschaftliche „Reinheit“ und „Neutralität“ historisch gewachsen und von gesellschaftlichen Normvorstellungen beeinflusst sind und argumentiert, dass Gender Studies als ein breites, in sich differenziertes Feld gesehen werden müssen, in dem sowohl Grundlagen- als auch Anwendungsforschung in vielen verschiedenen Forschungsbereichen stattfindet. Wie es auch in anderen Wissenschaften Verknüpfungen etwa zu technischen Innovationen gibt, sind auch bei Gesellschaftswissenschaften wie den Gender Studies Rückkopplungen zu gesellschaftlichen „Anwendungen“ sowohl unvermeidbar als auch wünschenswert.

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