Internet: https://netzwerk-wissenschaftsfreiheit.org

Über 500 Initiativen und Wissenschaftler*innen positionieren sich in einer Stellungnahme für neue Perspektiven auf Wissenschaftsfreiheit. In einer im Internet unter https://netzwerk-wissenschaftsfreiheit.org/ veröffentlichten Stellungnahme erinnern sie an die besondere Verantwortung zur selbstkritischen Auseinandersetzung mit bestehenden Machtstrukturen in der Wissenschaft. Die aktuelle Diskussion um Wissenschaftsfreiheit müsse dazu beitragen, Universitäten vielfältiger, kritischer und solidarischer zu gestalten. 

Die Stellungnahme wurde von 35 Instituten, Redaktionen und Arbeitsgemeinschaften sowie von über 490 Einzelpersonen aus verschiedenen wissenschaftlichen Fächern und Statusgruppen erstgezeichnet. Der Zusammenschluss weist darauf hin, dass Wissenschaft nie neutral, sondern immer bereits von Machstrukturen durchzogen ist. Damit ist auch Wissenschaftsfreiheit durch historisch gewachsene Verhältnisse eingeschränkt, deren Mechanismen und Wirkweisen wenige Menschen, Perspektiven und Geographien bevorteilen. Die Unterzeichner*innen betonen daher, dass nach den Voraussetzungen von Wissenschaftsfreiheit gefragt werden muss: Wer hat Zugang zu Forschung und Lehre? Wessen Stimmen werden gehört? Wie wirken sich prekäre Arbeitsverhältnisse auf Forschung aus? Die Unterzeichnenden verstehen Wissenschaftsfreiheit daher vor allem als Freiheit von Diskriminierung, Ausschluss und Prekarisierung. Hierzu fordern sie, die strukturellen Ausschlüsse der Institutionen der Wissenschaft kritisch zu befragen und im Sinne kritischer Diversität zu verändern. Wissenschaftsfreiheit bedeutet demnach die aktive Ermöglichung der Produktion von Wissen, Forschung und Lehre der Vielen. „Wir glauben, dass Wissenschaftsfreiheit dazu beitragen kann, Hochschulen nachhaltig vielfältiger, kritischer und solidarischer zu gestalten,“ so eine der Initiator*innen.

Die Website des Zusammenschlusses (https://netzwerk-wissenschaftsfreiheit.org/) wird durch fachspezifische Stellungnahmen ergänzt. Eine weitere Zeichnung ist möglich: sign(at)netzwerk-wissenschaftsfreiheit.org

Initiator*innen: Forum Antirassismus Medienwissenschaft (FAM) – eine kollektiv agierende Plattform von Medienwissenschaftler*innen verschiedener Hochschulen und Statusgruppen, die sich seit Herbst 2020 mit der Verstrickung der Medienwissenschaft und ihrer Institutionen in strukturellen Rassismus und Kolonialismus auseinandersetzen.

Kontakt: info(at)netzwerk-wissenschaftsfreiheit.org